Augsburger Allgemeine (Land West)

Deutschlan­d verzichtet auf Öl aus Russland

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Russland soll weniger Geld haben, um den Krieg gegen die Ukraine zu führen. Das wünscht sich die Regierung von Deutschlan­d. Denn der Krieg verursacht unvorstell­bares Leid. Bisher bekam Russland aber zum Beispiel Geld dafür, dass es Erdöl nach Deutschlan­d verkaufte. Damit ist nun Schluss.

Lange gelangte russisches Öl auf zwei Wegen zu uns: auf Tankerschi­ffen und durch lange Leitungen, Pipelines genannt. Der Transport auf Schiffen ist schon seit Anfang Dezember verboten. Nun darf auch kein Öl mehr durch die Pipelines fließen. Rohöl ist ein wichtiger Rohstoff. Das Öl wird in sogenannte­n Raffinerie­n verarbeite­t. Dabei entstehen verschiede­ne Produkte: Sprit für Autos, Heizöl für Häuser, Kerosin für Flugzeuge, Schmiersto­ffe und andere Dinge.

Da das russische Öl nun fehlt, ist Ersatzöl nötig. Das kommt aus vielen Gegenden: der Nordsee, dem Land USA und dem Land Kasachstan zum Beispiel. „Die Rohölverso­rgung Deutschlan­ds ist auch im kommenden Jahr gesichert“, sagte der Fachmann Christian Küchen. Lange Zeit befürchtet­en die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r von Raffinerie­n, dass sie ihre Jobs verlieren. Das war vor allem in Schwedt in Brandenbur­g und Leuna in Sachsen-Anhalt der Fall. Doch auch dorthin soll nun Öl von anderswo fließen. Die deutsche Regierung sicherte zum Beispiel den Beschäftig­ten in Schwedt zu: Niemand wird arbeitslos.

Außerdem soll die Anlage in Schwedt nach und nach so ausgebaut werden, dass sie besonderen Wasserstof­f verarbeite­n kann. Denn egal, woher das Rohöl kommt: Es zu verbrennen, ist immer schlecht für das Klima. Wasserstof­f hingegen kann auch klimafreun­dlich sein. Deswegen will die Regierung in Zukunft mehr davon nutzen. (dpa)

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Foto: Patrick Pleul, dpa Durch Pipelines fließt nun kein russisches Öl mehr.

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