Augsburger Allgemeine (Land West)

Acht Tonnen Müll: Nie zuvor gab es so viel Silvestera­bfall

Die Menschen zündeten so viele Knallkörpe­r und Silvesterr­aketen wie nie. Die Reinigungs­kräfte mussten deshalb Sonderschi­chten fahren.

- Von Michael Hörmann und Ina Marks

Die Silvestern­acht in Augsburg war auch noch am Montag Gesprächst­hema. „Ich glaube, dass nie zuvor so viel geböllert wurde“, war von vielen zu hören. Augsburgs Umweltrefe­rent Reiner Erben kann diesen Eindruck mit Zahlen bestätigen: Die Stadt Augsburg registrier­t zum Jahreswech­sel mit acht Tonnen einen Rekord an Silvesterm­üll. Um ihn zu beseitigen, rückten Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r der Stadtreini­gung schon am frühen Neujahrsmo­rgen aus, auch andere Kräfte packten mit an. „Im Vergleich zu den Jahren vor Corona hat sich die Müllmenge auf öffentlich­en Straßen und Plätzen in Augsburg deutlich erhöht“, sagt

Erben. 61,8 Kubikmeter an Böllern und Batterien mussten beseitigt werden. Umgerechne­t wurden am Sonntag damit acht Tonnen Silvesterm­üll weggeräumt. In den Jahren 2020 und 2021 galt wegen der Corona-Pandemie bundesweit ein Feuerwerks­verbot, dieses Jahr durfte zum Jahreswech­sel dann wieder geböllert werden. Die Menschen machten davon im gesamten Stadtgebie­t Gebrauch – selbst in Schutzzone­n, in denen die Stadt ein Feuerwerks­verbot angeordnet hatte.

Die Unmengen an Müll waren in den Morgenstun­den des neuen Jahres nicht zu übersehen. Die Stadtreini­gung hatte Sonderschi­chten für ihr Personal festgelegt, 65 Beschäftig­te rückten morgens ab 6 Uhr zum Dienst aus. Aber nicht an allen Orten in der

Stadt ließen die Bürgerinne­n und Bürger ihren Müll liegen. An der Wiese bei der Ambergerst­raße wurden einige Raketen gezündet. „Es herrschte eine tolle und friedliche Atmosphäre“, berichtete eine Anwohnerin. Danach sei der Müll

gemeinsam beseitigt worden. Auch am Bismarcktu­rm westlich der Stadt auf dem Steppacher Berg wurden die Überreste des Feuerwerks am Neujahrsta­g von Privatpers­onen weggeräumt. Spaziergän­ger hätten den Abfall freiwillig zusammenge­tragen, erzählt Jörg Eisele, der selbst am Neujahrsta­g dort unterwegs war. Zwei Stunden lang habe die freiwillig­e SpontanAkt­ion gedauert, acht Müllhaufen seien zusammenge­tragen worden.

Einsatzkrä­fte der Berufsfeue­rwehr Augsburg beobachtet­en ebenfalls, wie Menschen Raketenund Böllerrest­e aufräumten. „Dafür, dass so viel geschossen wurde, lag erstaunlic­h wenig herum“, so ein Sprecher. Die Rechtslage ist eigentlich klar: Um die Beseitigun­g müssen sich diejenigen kümmern, die den Müll verursacht haben. Wenn sich die Verursache­r nicht ermitteln lassen, ist der Eigentümer des verschmutz­ten Grundstück­s für die Beseitigun­g des Mülls verantwort­lich. Dies gilt auch dann, wenn er selbst mit dem Feuerwerk nichts zu tun hatte.

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Foto: Jörg Eisele Am Bismarcktu­rm trugen Spaziergän­ger den Müll zusammen.
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Foto: Michael Hörmann Das Bild entstand am Sonntag in der Oblatterwa­llstraße.

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