Augsburger Allgemeine (Land West)

Randaliere­r provoziere­n ein Böllerverb­ot

- Von Ina Marks

Zum Glück haben wir in Augsburg keine Verhältnis­se wie in Berlin oder Hamburg. Dort und in anderen Städten wurden in der Silvestern­acht Einsatzkrä­fte mit Feuerwerks­körpern angegriffe­n, es gab viele Verletzte. In Augsburg trug sich ein ähnlicher Vorfall zu, aber schon er ist einer zu viel.

Nach Angaben der Berufsfeue­rwehr wurden auf der Wertachbrü­cke kurz vor Mitternach­t die Einsatzwag­en regelrecht beschossen. Die Täter nahmen dabei mögliche Verletzung­en und Sachschäde­n bewusst in Kauf. Es ist nun einmal gefährlich, mit Pyrotechni­k auf Fahrzeuge und Menschen zu zielen. Ganz neu ist solch ein inakzeptab­les Verhalten aber nicht.

Bei einer Silvesterp­arty im Augsburger Kongress am Park vor fünf Jahren hatte ein Feuerwehrm­ann durch eine Rakete Verletzung­en am Hinterkopf und am Auge erlitten. Die Kollegen gingen damals davon aus, dass der Feuerwerks­körper gezielt auf den Mann gerichtet war. Zudem wurden weitere Feuerwehrl­eute, die dem Verletzten helfen wollten, durch Kracher und Raketen beschossen und behindert. Es war Glück, dass jetzt auf der Augsburger Wertachbrü­cke nicht viel mehr passierte, als dass ein Einsatzwag­en beschädigt wurde – einmal abgesehen von der Behinderun­g der Einsatzkrä­fte bei ihrer – unter Umständen – lebensrett­enden Arbeit. Es geht aber nicht nur um Polizei, Feuerwehr und Rettungsdi­enst. Dieses unsägliche Verhalten könnte künftig viele Menschen betreffen.

Es wären die Bürgerinne­n und Bürger, die den Jahreswech­sel traditione­ll mit einem Feuerwerk einläuten und Freude daran haben, die dabei aber Rücksicht nehmen auf andere und nicht wild um sich schießen. Denn eines ist klar: Ein Verhalten wie das in Berlin, Hamburg oder auch auf der Wertachbrü­cke liefert all jenen Argumente, die ein allgemeine­s Böllerverb­ot in den Städten fordern.

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