Augsburger Allgemeine (Land West)
Der neue Landkreismeister FC Lauingen trägt Trauerflor
Hallenfußball: 600 Fans sorgen für eine unerwartet große Kulisse bei der Finalrunde des Landkreises Dillingen.
Es war ein echter Zwiespalt, in dem sich die Fußballer des FC Lauingen befanden. Sollten sie überhaupt bei der Endrunde um die Dillinger Hallenmeisterschaft antreten, sich auf dem Parkett der Höchstädter Nordschwabenhalle austoben, Tore und Siege feiern? Und das, obwohl nur wenige Tage zuvor Andreas Mehling, langjähriger FCL-Kicker und zudem noch Teammanager der „Zweiten“, tödlich verunglückt war. „Wir haben viele Gespräche geführt und die Entscheidung eines jeden Spielers akzeptiert. Letztlich kam aus der Mannschaft das klare Signal, dass wir antreten sollen – und dass Andreas
das so gewollt hätte“, klärte Abteilungsleiter Joachim Hauf aus. Die Schwarz-Gelben liefen also mit Trauerflor auf, vor dem ersten Turnierspiel gab es zudem eine Gedenkminute, bei der sich wirklich alle in der Halle erhoben.
Und das waren zahlreiche Fans. Rrund 600 sorgten für volle Ränge und für mehr als nur den Hauch vergangener Tage, als es bei den Turnieren in der Zeit vor Futsal keine freien Plätze mehr gab. Entsprechend zufrieden zeigte sich auch Turnierleiter Daniel Scheble mit der Premiere unter seiner Regie. „Nach der sehr schweren Woche bin ich natürlich froh, dass wir so ein gutes Turnier abliefern konnten“, meinte FCL-Coach Haris Tausend, nachdem seine Schützlinge im Finale gegen die U23 des FC Gundelfingen zusätzlich das Quäntchen Glück hatten und sich mit 4:3 nach Sechsmeterschießen durchsetzen konnten. Oder besser gesagt: Die Mohrenstädter hatten Felix Egger zwischen den Pfosten, der bei der Entscheidung vom Punkt zweimal abwehrte. Bester Spieler und bester Schütze war Daniel Schaaf, als bester Keeper wurde Philipp Krestel ausgezeichnet, der ohne Handschuhe das Tor des TSV Unterthürheim verteidigte. Für den Kreisklassisten war im
Halbfinale gegen den FC Lauingen beim 0:2 Schluss, für die von ihren Fans lautstark angefeuerte „türkische Kraft“kam gegen die Gundelfinger U23 das Aus, obwohl die Türk-Gücü-Anhänger nicht nur die Ihrigen antrieben, sondern bei gegnerischem Ballbesitz ein gellendes Pfeifkonzert veranstalteten. 55 Sekunden vor Schluss hatten die Türken ihr „Foulkontingent“überzogen und Bernhard Rembold nutzte den Zehnmeter zum 1:0-Siegtreffer.
Der FCL und die FCG-U23 haben sich für die Donau-Kreismeisterschaft am Mittwoch (ab 18 Uhr) in Günzburg qualifiziert. (wab)