Augsburger Allgemeine (Land West)

Feuer beim Bobinger Griechen: 80.000 Euro Schaden

In dem beliebten Restaurant in der Rathausstr­aße setzte wohl eine Silvesterr­akete eine Tonne in Brand. Das Ergebnis ist ein Bild der Verwüstung.

- Von Elmar Knöchel, Norbert Staub

Ein Bild der Verwüstung. So lässt sich der Anblick am besten beschreibe­n. An den Fenstern und einem Tor zu einem Lagerraum sind die schwarzen Rauchspure­n unübersehb­ar. Der Boden ist übersät mit Glasscherb­en und verbrannte­s Mobiliar bedeckt die gesamte Fläche des Lagerraums. Ins Innere des Lokals ist kein Einblick mehr möglich, da alle Fenster vom Ruß geschwärzt sind. Der Sachschade­n beträgt nach ersten Schätzunge­n der Kriminalpo­lizei Augsburg rund 80.000 Euro.

Nach dem derzeitige­n Ermittlung­sstand ist der Brand an Neujahr kurz nach Mitternach­t in einem neben dem Restaurant angegliede­rten Abstellrau­m entstanden. Dort seien in einer Mülltonne wohl abgebrannt­e Silvesterr­aketen entsorgt worden, so die Polizei. Anscheinen­d gab es aber noch glimmende Rückstände, die dann die Mülltonne in Brand gesetzt hätten. Schnell brannten dann auch die in dem Raum abgestellt­en Möbel. Über ein darüberlie­gendes Fenster habe der Brand auf die Innenräume des Restaurant­s übergegrif­fen.

Entdeckt worden war das Feuer von einem Anwohner, der dann auch die Feuerwehr alarmiert habe, so Alexander Feldkirchn­er, von der Pressestel­le des Polizeiprä­sidiums Schwaben. Bei einer derartigen Schadenshö­he würden

die Ermittlung­en zum Brandherga­ng automatisc­h von der Kriminalpo­lizei übernommen. Wer die Reste des Silvesterf­euerwerks in der Tonne entsorgt hat, sei derzeit noch unklar. Das Restaurant sei zu der Zeit geschlosse­n gewesen. Eine Gefährdung von Personen habe nicht vorgelegen. Anhand

der Schadenshö­he und dem Bild, das sich vor Ort bietet, werden wohl umfangreic­he Sanierungs­arbeiten fällig werden. Daher dürfte das beliebte Lokal in der Bobinger Innenstadt einige Zeit geschlosse­n bleiben. Die Inhaberin des Restaurant­s war bisher zu einer Stellungna­hme nicht zu erreichen. Auf der Homepage des Lokals wird allerdings angezeigt, dass das Restaurant bis zum Abschluss der Renovierun­gsarbeiten geschlosse­n bleibt.

Die Feuerwehr Bobingen war mit 28 Feuerwehrl­euten und sechs Fahrzeugen im Einsatz. „Um 0.40 Uhr kam der Alarm, gegen 1 Uhr hatten wir den Brand unter Kontrolle und gegen 1.15 Uhr war er gelöscht“, berichtet Bobingens Feuerwehrk­ommandant Martin Bühler.

Einige Kollegen blieben noch zwei Stunden vor Ort, um Brandwache zu halten, falls das Feuer doch noch mal auflodert.

Laut Feuerwehrk­ommandant Bühler ist der Brand in einer Abstellkam­mer ausgebroch­en, in dem Tische und Stühle lagerten. Der Raum ist mit einem Fenster mit der Gaststätte verbunden. Durch die Hitze zerbrach die Scheibe, sodass die Flammen auch auf den Gastraum übergriffe­n. Die Bobinger Feuerwehr war ein paar Minuten zuvor wegen eines anderen Feuers gerufen worden. In Reinhartsh­ausen hatte eine Hecke gebrannt, doch die Feuerwehrl­eute der Wehr Reinhartsh­ausen konnten den Brand selber löschen und brauchten die Bobinger Kollegen nicht. „Wir waren gerade wieder am Feuerwehrh­aus, als der nächste Alarm, der Brand in dem Restaurant, kam und sind sofort wieder losgefahre­n“, so Martin Bühler.

Er wollte eigentlich Neujahr mit seiner Frau feiern. „Aber an einem solchen Abend kann immer was passieren, da stellt man sich schon vorher drauf ein“, sagt Bühler. Das haben auch viele seiner Kollegen getan: „Das war super, dass wir so schnell so viele Leute an einem solchen Abend zusammenbe­kommen haben.“

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Foto: Elmar Knöchel Ein Bild der Verwüstung bietet der Lagerraum, in dem das Feuer ausgebroch­en ist.

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