Augsburger Allgemeine (Land West)
Festgenommene sind aus Großraum Augsburg
Neue Details nach Razzien bei Sicherheitsfirmen
Razzien bei Firmen im Bewachungsund Sicherheitsgewerbe haben am Donnerstag für Aufsehen gesorgt. Zoll, Polizei und die Staatsanwaltschaft Augsburg durchsuchten mehrere Unternehmen. Es geht um den Verdacht von Vorenthalten und Veruntreuen von Sozialversicherungsbeiträgen in einem besonders schweren Fall. Der Verfahrenskomplex richtet sich derzeit gegen elf Beschuldigte. Dabei wurden vier Männer festgenommen, die Fahnder stießen bei den Durchsuchungen zudem auf Gold und auf einen höheren Geldbetrag.
Wie Andreas Dobler, Sprecher der Staatsanwaltschaft, auf Anfrage berichtet, handelt es sich bei den Festgenommenen um vier Männer im Alter zwischen 23 und 57 Jahren. Sie alle haben einen Wohnsitz im Großraum Augsburg. Auch die weiteren Beschuldigten hätten überwiegend ihren Wohnsitz im Großraum Augsburg und München. Die Firmen wiederum sind in Augsburg, aber auch in Nordrhein-Westfalen ansässig. Deshalb hat die Augsburger Staatsanwaltschaft sowohl in Bayern als auch NordrheinWestfalen in zwei Dutzend Fällen Durchsuchungen und die Beschlagnahmung von möglichen Beweismitteln veranlasst.
Den Verdächtigen wird vorgeworfen, fingierte Rechnungen erstellt zu haben, um so in den Betrieben Schwarzarbeit zu finanzieren und zu verdecken. Durch die Gründung von Servicefirmen soll verschleiert worden sein, dass Mitarbeiter beschäftigt worden sind, ohne die vorgeschriebenen Sozialabgaben zu zahlen. Da sich die Beschuldigten zu einer Bande zusammengeschlossen haben, wird von einem besonders schweren Fall ausgegangen. Bei einem Durchsuchungsobjekt im Landkreis Aichach-Friedberg fanden die Ermittler Bargeld in Höhe von 150.000 Euro. Das Amtsgericht hat angeordnet, Vermögenswerte der Verdächtigen in Gesamthöhe von 1,2 Millionen Euro einfrieren zu lassen. Aufgrund der laufenden Ermittlungen erteilt die Staatsanwaltschaft derzeit keine weiteren Auskünfte. (ina)