Augsburger Allgemeine (Land West)

Schmerzhaf­te Klatsche

Die deutsche Eishockey-Nationalma­nnschaft hat gegen Schweden keine Chance und geht mit 1:6 unter. Der Einzug ins Viertelfin­ale gerät mehr und mehr in Gefahr.

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Eishockey-Vizeweltme­ister Deutschlan­d hat bei der diesjährig­en Weltmeiste­rschaft in Tschechien eine Lehrstunde gegen den elfmaligen Weltmeiste­r Schweden erhalten. Gegen die schwedisch­e NHL-Startruppe war das Team von Trainer Bundestrai­ner Harold Kreis beim 1:6 (0:3, 0:2, 1:1) am Montag im tschechisc­hen Ostrava erneut chancenlos. Nur Berlins Leo Pföderl (48. Minute) traf für Deutschlan­d. Schon die USA waren am Samstag beim 1:6 mindestens eine Nummer zu groß für Deutschlan­d, das am Mittwoch (16.20 Uhr/ProSieben und MagentaSpo­rt) als nächstes auf den WMDritten von 2023 Lettland trifft. Mit einem Sieg könnte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes dann einen wichtigen Schritt in Richtung Minimalzie­l Viertelfin­ale machen.

Ohnehin muss Deutschlan­d nun gegen die vermeintli­ch leichteren Gegner dringend wieder punkten. Das erste Vorrundens­piel am Freitag gegen den Olympiadri­tten Slowakei hatte die DEB-Auswahl 6:4 gewonnen.

Hoffnung macht eine Leistungss­teigerung gegen die mit 16 NHL-Profis angetreten­en Schweden am Montag im letzten Drittel, als sich Deutschlan­d gegen ein drohendes Debakel stemmte. Zudem könnte die Kreis-Truppe schon am Mittwoch wieder auf NHL-Stürmer Nico Sturm zählen, der gegen die Schweden schmerzlic­h

vermisst wurde. Zumindest gab es vor dem ersten Bully vorsichtig­e Entwarnung. „Er ist auf einem sehr, sehr guten Weg“, sagte DEB-Sportdirek­tor Christian Künast bei MagentaSpo­rt. „Ich bin guter Dinge, dass er bald wieder zum Einsatz kommt.“Auch Maksymilia­n Szuber fehlt in der Abwehr weiter. Beide Nordamerik­aProfis

hatten schon gegen die USA angeschlag­en nur zuschauen können.

Auch gegen den nächsten WMTitelfav­oriten Schweden zeigte sich direkt zu Beginn, wie groß der Unterschie­d zwischen einem mit etlichen NHL-Profis gespickten Star-Ensemble und einer geschwächt­en deutschen Mannschaft

ist. Pföderl scheiterte zunächst aus guter Position an Torhüter Samuel Ersson. Im Gegenzug drosch Star-Verteidige­r Erik Karlsson von den Pittsburgh Penguins den Puck vorbei am machtlosen Torhüter Philipp Grubauer zum 0:1 ins Netz (3.).

Und der deutsche NHL-Keeper wurde im weiteren Spielverla­uf beim naiven Abwehrverh­alten zu oft alleine gelassen. Um die deutsche Nummer eins vor weiteren Gegentoren zu schützen, nahm Kreis den 32 Jahre alten Keeper der Seattle Kraken vor dem Schlussabs­chnitt sogar vom Eis.

Im letzten Drittel musste Münchens Mathias Niederberg­er ins Tor und kassierte noch einen weiteren Gegentreff­er durch Anaheims Isac Lundeström (52.). Während die deutsche Mannschaft gegen die USA zumindest noch in einigen Phasen mithalten konnte, waren die Schweden trotz des ersten Auftritts von NHL-Profi Lukas Reichel mindestens eine Nummer zu groß.

Schon im ersten Drittel dokumentie­rten weitere Gegentore von Marcus Pettersson (Pittsburgh/15.) und Victor Olofsson (Buffalo/20.) den Klassen-Unterschie­d. Carl Grundström (Los Angeles) traf zum 0:4 (25.). Die beste deutsche Chance vergab JJ Peterka dagegen freistehen­d (27.). Beim fünften Gegentreff­er durch Seattles Andre Burakovsky war die deutsche Defensive wieder viel zu passiv (30.). „Wir wollen euch kämpfen sehen“, skandierte­n die rund 1000 deutschen Fans unter den 8309 Zuschauern in der Arena. „So kann man nicht spielen“, schimpfte Abwehrspie­ler Tobias Fohrler. Und tatsächlic­h geriet das Schlussdri­ttel gegen nun allerdings auch nicht mehr ganz so stürmische Schweden versöhnlic­her. (dpa)

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Foto: Pryèek Vladimír, dpa Joel Eriksson Ek aus Schweden und Jonas Müller gerieten heftig aneinander. Mit dem Puck zeigten sich die Deutschen weniger schlagkräf­tig.

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