Eine Frage der Haltung – Ich bin Katze
Es gibt ein Buch mit dem tollen Titel: „Ich bin hier bloß die Katze“! Das ist natürlich eine unterirdische Beschreibung, bzw. Untertreibung für den Status den viele Katzen tatsächlich inne haben. Richtig müsste es heißen„ Ich bin (hier die) KATZE !“Denn diebe pelzten Raubtierschmuser halten eher Hof, als dass sie noch auf selbigem ausschließlich zur Mäuse jagd eingesetzt würden. Schädlingsbekämpfung kann die Katze, ist klar. Mit„ Anmut und Charme“hätten sich Katzen jedoch im Lauf der Geschichte einen festen Platz in der menschlichen Gesellschaft erschlichen, lese ich in einem Wissen schafts blatt. Erschlichen finde ich nun despektierlich. Sagen wir mal, sie haben die Macht ergriffen. Selbst das Internet ist ihr Reich geworden. Katzen-Content nennt man das. Allein im Jahr 2014 wurden 2 Millionen neue Katzenvideos hochgeladen. Warum? Weil Menschen von Katzen und deren bloßer Anwesenheit profitieren. Sie beruhigen, senken den Blutdruck, lassen Wunden heilen und wirken inspirierend. Ich habe 2 sehr unterschiedliche Exemplare und manchmal könnte ich mir auch noch weitere vorstellen ... Katzen haben Suchtpotential!
Die Samtpfotigen nehmen Wohnungen, Sofas, Betten, Kissen still und leise ein. Irgendwann residieren sie einfach, ohne das es einem groß auffällt. Um sich herum beschäftigen sie dazu Zofen und anderes Personal.
Unsere Paula beispielsweise hat ihre Menschen, also uns, total im Griff. Wenn sie morgens um 5.30 vorwurfsvoll auf meinem Bett sitzt und mir laut verärgert ins Gesicht maunzt, habe ich versagt. Also springe ich flott auf, um rasch ihr geliebtes Futter anzureichen. Frische Wassergabe und mehrfaches Katzenklo reinigen gehen mir im Schlaf von der Hand. Viele Katzen haben mit ihrem zauberhaft einnehmendem Wesen ihre Menschen bezirzt. Lebenslänglich sind diese ihnen ergeben und vergöttern sie. Dieses sklavische Verhalten ist überaus nützlich. Besonders für Paula. Sie weiß genau, wer sie ist ... Immer!
Sie hat eine fantastische Haltung. Egal was passiert, sie lässt sich nichts vormachen. Legt sich auf frisch gewaschene und getrocknete Bettwäsche. Ansonsten NUR auf feinste Wolldecken. Futter bitte vom Biobauern. Wasser auf ihrem Fell duldet Paula keinesfalls. Regnet es nur ansatzweise, oder naht ein Gewitter, entschwindet Paula zack unters
Bett in die äußerste Ecke. Fremde Männer in der Wohnung? Genauso. Paula ist ein Seismograph. Betreten kompatible Menschen unser Haus, weiß sie es zuerst. Dann bleibt sie entspannt auf ihrem Kissen und gibt sich schlafend. Lässt sie sich von der Besucherperson (höchst selten!) sogar streicheln, kommt das einem Ritterschlag gleich.
Katzen machen grundsätzlich alles mit. Wenn SIE wollen. Das ist ja das tolle. Sie sind eine Wundertüte. Immer zu bewundern und stets für Überraschungen gut. Dazu sind sie eben zauberhaft schön, wie Paula. Die Sophia
Loren unter den Katzen. Diese geheimnisvolle Grandezza-Aura schätzen Katzenmenschen an ihren fellartigen Lebensgefährten. Ebenso, dass sie sich ihren wilden Einzelgänger-Charakter, bei aller Schmusekatzerei, bewahrt haben. Es stellt sich die Frage, wer hier nun wen domestiziert. Alles eine Frage der Haltung. Die Katze als Überlebenskünstlerin ist generell ein wunderbares Vorbild. Und ein bisschen Katze steht jeder Frau gut zu Gesicht. Probieren Sie mal. Machen Sie sich gerade und sagen es sich als Mantra auf: „Ich bin Katze, ich bin Katze, ich bin Katze...!“<