Keine Zeit für Stress
So funktioniert ein effizientes Zeitmanagement
# Lerne effizientes Zeitmanagement
ZEIT – wer hat heute noch Zeit für die Zeit? Jeder ist in Hektik, protzt mit einem vollen Terminkalender und einem Arbeits- und Tätigkeitspensum von 150 %. Doch ist es das wirklich wert? Denn ein Zuviel verursacht Stress. Und Stress verursacht Krankheit.
Und dabei bleibt das Wertvollste, was wir haben, auf der Strecke: die Zeit. Zeit für Familie, Freunde, aber auch für sich selbst. Zeit zum Entspannen, zum Träumen, zur persönlichen Weiterentwicklung, zum gesund bleiben. Wir klären auf und geben Ihnen Tipps, wie Sie ab sofort mehr Zeit für sich gewinnen und diese auch genießen können.
Deine Zeit – meine Zeit
Der Tag hat 24 Stunden. Für jeden Menschen. Und doch füllt jeder von uns ganz anders diesen Zeitraum. Der eine arbeitet 14 Stunden am Tag, der andere muss nicht arbeiten gehen. Der eine investiert seine ganze abendliche Freizeit für gesellschaftliche, sportliche Vereinsaktivitäten, der andere schaut lieber alleine im Liegestuhl stundenlang sitzend fern. Der eine schläft nur 5 Stunden jede Nacht, der andere braucht 10. Der eine ist Single und tut und lässt, was er möchte, der andere hat 4 Kinder und ist komplett eingespannt ins Familiensystem. So unterschiedlich all diese Lebenspläne sind, eines haben sie alle gemeinsam: das Zeitfenster von 24 Stunden jeden Tag. Vielen ist der Wert der Zeit nicht bewusst. „Hätte ich doch mehr Zeit mit meinen Eltern verbracht!“– dieser Satz wird häufig erst nach dem Tod dieser geäußert. „Ich habe meine Kinder gar nicht aufwachsen sehen, war nur unterwegs; wie die Zeit verflogen ist!“– auch diese Einsicht kommt zu spät. Schuld daran sind ein falsches Zeitmanagement sowie ein Zuviel an Stress im Leben. Beide Faktoren tragen dazu bei, dass die Zeit einem durch die Finger rinnt. Eine wichtige Rolle spielt hierbei der Stress – sowohl als Ergebnis eines falschen Zeitmanagements als auch als Auslöser von weiteren Dysfunktionen bis hin zu schweren Krankheiten.
Zu viel Stress
Stress wird verursacht durch Anspannung, Frustration, Streit, Zeitdruck, Angst und Überforderung, um nur einige der auslösenden Faktoren zu nennen. Eine Prüfung, ein Geschäftstermin, der Zahnarztbesuch, Mobbing am Arbeitsplatz, Probleme in der Beziehung u.v.m. können uns so sehr belasten, dass wir über die geschwächte Psyche krank werden.
Was den Beruf angeht, stiegen in den letzten Jahren die Anforderungen an den Arbeitnehmer deutlich. Leistungsverdichtung, höheres Arbeitstempo, längere Arbeitszeiten und weniger Gehalt belasten Otto Normalverbraucher ebenso wie der Konkurrenzkampf und die immer größer werdende Unsicherheit des Arbeitsplatzes.
Auch die Mehrfachbelastung, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, stellt eine sehr häufige Stressursache dar. Bereits jeder dritte Deutsche leidet permanent an Stresssymptomen! Sie auch?
Stress kann gut tun
Ein gewisses Maß an Stress tut dem Menschen gut. Oft ist es doch so, dass wir uns spannenden Aufgaben stellen müssen und diese dann meistern. Erfolgserlebnis – Hurra! Wieder – trotz all dem „Stress“– ein tolles Magazin geworden! Das tut gut, bestätigt uns, gibt uns Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Viele schaffen sich bewusst gut dosierten Stress, um mehr Abwechslung zu haben und dem lang-
weiligen Alltag eine Prise Pfeffer beizufügen. Routine kann auf Dauer nämlich ganz schön langweilig sein. Doch Vorsicht: Zu viel Stress ist nicht gut für uns. Es gibt keinen Menschen, der sich bei zu viel
Stress wohl fühlt, da dieser unsere Gesundheit und unser psychisches Wohlbefinden angreift. Wenn der Stress sich dann weiter auf die Beziehung auswirkt, ist es höchste Zeit, etwas zu unternehmen.
Ursachen erkennen
Diese Stressoren müssen von uns erkannt und beleuchtet werden. Es gilt, abzuchecken, ob unsere körperlichen und psychischen Reaktionen darauf sinnvoll sind oder nicht. Eine Stressanalyse ist von oberster Priorität.
Die Fähigkeit zur Stressbewältigung ist eine Mischung aus angeborenem Stress-Umgangs-Potential sowie das Ergebnis eines Lernprozesses, der durch Erziehung und praktische Übung beeinflusst wird. In welcher Form uns Stress beeinflusst, hängt davon ab, ob sich die Beanspruchung durch den Stress und unsere Fähigkeit, dagegen anzugehen, die Waage halten. Ein zu starkes Ungleichgewicht zwischen Belastung und Stressbewältigung führt zu Disstress.
Weitere Aspekte, welche die Intensität des Stresses bei uns mitbestimmen, sind der Auslöser, die Bedeutung, die das Geschehen für uns hat, und die Art, wie wir darauf reagieren.
Stress kann sowohl durch positive (z. B. Heirat, Geburt eines Kindes, Umzug ins eigene Haus) als auch (vor allem) durch negative (z. B. Arbeitsplatzverlust, Erkrankung, Unfall) Geschehnisse und Umfelder ausgelöst werden.
Wenn wir auf der Suche nach Stressoren sind, werden wir in zwei Bereichen fündig. Zum einen liegen die Stressquellen in bestimmten Lebensereignissen (s. o.), zum anderen in unseren psychischen und körperlichen Reaktionen darauf.
Signale an uns
Manchmal wissen wir genau, was uns in einer bestimmten Situation konkret Stress bereitet und können uns damit auseinandersetzen. Manchmal aber können wir nicht definieren, was genau den Stress auslöst. Unser Ziel sollte sein, Stressoren frühestmöglich zu erkennen, zu definieren und zu bearbeiten. Warnsignale, die uns Bescheid geben, dass es zu viel für uns ist/wird, empfängt jeder. Sie sind jedoch nicht bei jedem Menschen gleich, sondern variieren beträchtlich. Jeder hat andere Alarmglocken, die sich bei ihm melden, jeder hat sein eigenes Reaktionsmuster auf Stress. Der eine bekommt Kopfschmerzen, der andere Atemnot, ein weiterer Durchfall,
Warnsignale, die uns Bescheid geben, dass es zu viel für uns ist/ wird, empfängt jeder. Sie sind jedoch nicht bei jedem Menschen gleich.
Hautausschlag, Verdauungsstörungen, Erektionsstörungen etc., doch bei den meisten Menschen zeigen sich die ersten Warnsignale im psychischen, emotionalen Bereich.
Die ersten Anzeichen für psychische Stressreaktionen sind erhöhte Anspannung, gesteigerte Reizbarkeit und unerklärliche Stimmungsschwankungen. Weitere Reaktionen sind, mehr Alkohol zu konsumieren, mehr Zigaretten zu rauchen, mehr zu essen, um so die Probleme zu kompensieren. Das kann nicht funktionieren, für den Betroffenen ist es im Moment jedoch oft die einzige Lösung. Anstatt sich dem Problem zu stellen, verdrängt er es zunächst, oder meint, Alkohol, Nikotin oder Süßigkeiten beruhigen und helfen erstmal. Schließlich aber wird er gezwungen, sich der Sache zu stellen, aber dann ist er meistens schon krank.
Rechtzeitig reagieren
Ziel ist, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Wir müssen lernen, unser Stressverhalten zu beleuchten: Welche Situationen bewirken bei uns Stress, wie zeigt sich dieser (psychisch und körperlich), und wie gehen wir damit um? Je früher wir intervenieren, desto besser für uns und unsere Gesundheit. Von Bedeutung sind auch Dauer und Intensität der stresserzeugenden Situation, der Zeitpunkt, wann diese auftritt, und die Häufigkeit, wie oft sie auftritt. Effektive Methoden gegen körperliche Stressreaktionen sind Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Atemtechniken (z. B. Tiefenatmung), Meditation sowie individuelle Rituale.
Mehr Zeit, weniger Stress
Jetzt widmen wir uns konkret dem Punkt Zeitmanagement. Wie schaffen wir es, mehr Zeit herauszuholen für uns und unsere Freizeit? Zeitmanagement beinhaltet auf strategischer Ebene die Entwicklung zeitbezogener Strategien, die dann auf der operativen Ebene durch konkrete Maßnahmen umzusetzen sind. Auch wenn sich entsprechende Methoden sehr oft auf das Business bzw. den Arbeitsalltag beziehen, sind sie auch für das ganz persönliche Zeitmanagement umsetzbar. Einige Faktoren, die Sie ab sofort berücksichtigen und nutzen sollten, um mehr Zeit zu gewinnen, sind unter anderem:
Reduzieren und delegieren Sie Aufgaben:
Der Schlüssel eines guten Zeitmanagements ist, sich nur noch auf die wichtigsten Aufgaben zu konzentrieren und andere, unwichtigere Aufgaben an Vertrauenspersonen abzudelegieren.
Erstellen Sie Tagespläne:
Diese Struktur hilft Ihnen, genau festzulegen, was am Tag erledigt werden muss. Kalkulieren Sie Zeitfenster zu den jeweiligen Aufgaben, und schon sind Sie im Plan. Arbeiten Sie nicht mehr als geplant. Starten
Sie mit den komplexeren, schwierigeren, unliebsameren Aufgaben.
Vermeiden Sie Ablenkungen:
Äußere Einflüsse können Sie enorm ablenken und Ihre Arbeitsleistung drastisch senken. Konzentrieren Sie sich während Ihrer Arbeit nur auf diese, vermeiden Sie Ablenkungen wie eingehende Mails, WhatsApp, FB etc.
Unterteilen Sie größere Aufgaben:
Längere Tätigkeiten können Sie in kleinere, überschaubare Schritte unterteilen. So halten Sie Ihre
Motivation höher und können den Fortschritt der Arbeit genauer beobachten.
Setzen Sie Prioritäten: Prioritäten sollten Sie nach folgenden zwei Gesichtspunkten entscheiden:
Dringlichkeit und Bedeutung für die Zukunft. Also: Die wichtigsten Sachen immer zuerst erledigen.
Vermeiden Sie Fehler:
Nacharbeit kostet oft viel Zeit. Daher ist es wichtig, vor der Arbeit genau zu wissen, was man wie zu erledigen hat und wie das Ergebnis sein soll.
Dokumentieren Sie den Tätigkeitsstand:
Bei längeren Projekten und Tätigkeiten, die von Unterbrechungen geprägt sind, lohnt es sich, in Abständen einen kurzen Statusbericht zu erstellen:
Was wurde seit dem letzten Eintrag erledigt?
Wo steht das Projekt jetzt?
Was muss als nächstes getan werden?
Auch das Führen eines eigenen Anti-Stress-Tagebuches kann helfen.
Mache einen Plan!
Um eine genaue Übersicht über den eigenen Tages- und Wochenablauf zu erhalten, ist es empfehlenswert, einen Tages- und Wochenplaner anzulegen. Dieser dient zur besseren Übersicht des eigenen Lebens.
Unterschiedlich markiert sollen werden Aufgaben, die getan werden müssen, die getan werden sollen, die nicht getan werden müssen. Vorauszuplanen hilft, Stress zu reduzieren und Zeit zu gewinnen. Was muss nächste Woche alles erledigt werden? Was könnte ich tun, um mir Freude zu verschaffen? Auch das Erkennen alter Fehler und Nichtwiederholen dieser ist wichtiges Glied dieser Kette. Arbeiten Sie mit dem Tages- und Wochenplaner und stellen Sie sich die perfekten Terminkombinationen zusammen. Sie werden erstaunt sein, wieviel Zeit Sie dadurch schaffen können.
Carpe diem
Wir hoffen, Ihnen mit diesem Beitrag ein wenig die Augen geöffnet zu haben und dabei helfen zu können, mehr Zeit für sich selbst zu gewinnen und diese sich dann auch zu gönnen. Zeit ist neben der Gesundheit das kostbarste Gut, das Sie haben. Gehen Sie den unnötigen Stress an, um mehr Zeit für sich zu gewinnen.
Nutzen Sie Ihr Leben, jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde optimal, und freuen Sie sich auf die abschließende Entspannungsübung, die Ihnen im wahrsten Sinne des Wortes eine wunderbare Auszeit schenkt. <
Wir müssen lernen, unser Stressverhalten zu beleuchten: Was bewirkt bei uns Stress, wie zeigt sich dieser, und wie gehen wir damit um?