Summ, Bienchen summ, summ summ herum
Es ist wieder soweit: Das emsige Treiben in den Grünanlagen hat wieder begonnen. Kleine gelbbraune Flitzer machen sich auf den Weg von Blüte zu Blüte auf der Suche nach Nahrung.
Die Rede ist, wie könnte es anders sein, von Bienen. Sie sorgen für die Bestäubung von zahlreichen Pflanzenarten und produzieren den süßen Honig. Man könnte dabei leicht auf den Gedanken kommen, die Hauptaufgabe aller Bienen sei das Sammeln von Nahrung. Aber dem ist nicht so. Im hierarchisch organisierten Bienenstaat erhält jede Biene eine feste Aufgabe. Welcher Tätigkeit sie nachkommt, hängt vom Alter und Geschlecht ab. Die Chefin im Bienenstock, kaum verwunderlich, ist die Königin. Sie ist für die Paarung und den Nachwuchs zuständig. Ihr Gefolge der Arbeiterinnen durchläuft auf dem Weg von der Jungbiene bis zur Sammlerin alle anfallenden Aufgaben in einem festgelegtem Prinzip. Beginnend mit der Aufzucht der Brut, dem Ausbau und Schutz des Eigenheims bis hin zum Auskundschaften und Sammeln von Nahrung. Im scharfen Kontrast zum Fleiß der Weibchen stehen die männlichen Vertreter, die Drohnen. Sie sind die Schmarotzer im Volk und ihr Zweck besteht lediglich in der erfolgreichen Begattung der Königin. Ansonsten werden sie von den Arbeiterinnen gefüttert, weil ihre Mundwerkzeuge nur kümmerlich ausgeprägt sind, und führen bis zu ihrem Ende ein sorgenfreies Leben.
Zeit zum Träumen
Hätte ich die Wahl mich zu entscheiden, welche Biene ich gerne sein würde, fiele meine Wahl auf eine Winterbiene. Hierbei handelt es sich um eine Arbeiterin, die im Herbst schlüpft und den Winter im Bienenstock überdauert. Im Vergleich zur normalen Arbeiterin lebt sie nicht nur 40 Tage, sondern hat eine Lebensdauer von sieben Monaten. Wenn meine Entscheidung von der Lebensdauer abhinge, wäre das lange vierjährige Leben der Königin natürlich optimal. Denkbar wäre auch einfach, meinen Job als Honigbiene an den Nagel zu hängen und mich als Wildbiene zu versuchen. Das ermöglichte mir die Chance, alleine, fernab vom Trubel anderer Bienen, als sogenannte Solitärbiene zu leben. Dann könnte ich der romantischen Vorstellung nachgehen, die wahre Liebe zu suchen und Nachwuchs aufzuziehen. Nach der ganzen Arbeit sehne ich mich vielleicht aber auch nur nach Ruhe und einer Auszeit von dem ganzen Stress. Da bietet sich auch das Leben als Kuckucksbiene an, in dem ich einfach meine Brut in fremde Nistplätze lege und die anderen die Arbeit machen lasse. Bei
all den vielen Möglichkeiten, die ich bei solch einer Wahl hätte, bin ich doch ganz froh, dass ich mich nicht entscheiden muss!
Tanzen mal anders
Dass Bienen als ein fleißiges und arbeitsames Völkchen angesehen werden, das den Fortbestand von vielen Pflanzenarten sichert und zur menschlichen Versorgung mit Obst und Gemüse beiträgt, ist weithin verbreitet. Aber wussten Sie, dass Bienen auch Tanzen können? Sie nutzen zwei verschiedene Tänze, um so den anderen Arbeiterinnen mitzuteilen, wo sich eine Nahrungsquelle befindet. Bei kreisförmigen Bewegungen dem sogenannten Rundtanz, befindet sich der kraftspendende Nektar im Umkreis von 100 m. Der entsprechende Duft, der nach dem Bestäuben der Blüten noch an der Biene haftet, gibt ihren Kolleginnen Aufschluss darüber, welche Pflanzenart sie am Zielort vorfinden werden. Ist eine vielversprechende Wiese weiter entfernt, wird der Schwänzeltanz, eine achtförmige Bewegung, vollführt. Durch die Anpassung des Tempos kann der kleine Brummer mitteilen, wie weit es bis zu dem betreffenden Platz ist. Je schneller er sich bewegt, desto näher ist die vielversprechende Nahrungsquelle.
Die fleißigen Bienchen haben eine wichtige Bedeutung für unsere Gesellschaft. Egal ob als Bestäuber von Pflanzen, Honigproduzenten oder als Vorbildfunktion zum Thema Arbeitseinstellung. Nur in einem Punkt sollten wir uns Menschen kein Beispiel an ihnen nehmen:
Das Tanzen als Arbeitselement zu gebrauchen. <