Auszeit

Autogenes Training

Ganzheitli­che Tiefenents­pannung mit Autogenem Training

- ABBAS SCHIRMOHAM­MADI

# Produktive Stille schaffen

Stille – einfach nur Stille. Eine wunderschö­ne Vorstellun­g in unserer heute ach so hektischen und lauten Welt. Stille steht für Entspannun­g, Ruhe und Gesundheit. Überlegen Sie: Suchen und erleben Sie bewusst Momente der Stille oder laufen Sie selbst in den Pausen vor ihr weg und haben lieber was „zu tun“?

In diesem Beitrag möchte ich Ihnen die Bedeutung der Stille als Entspannun­g für Körper, Geist und Seele erklären und stelle Ihnen die bekanntest­e und gleichzeit­ig meine favorisier­te Entspannun­gsmethode vor: das AUTOGENE TRAINING!

Stille ist wichtig

Ruhe und Stille sind zwei essenziell­e Faktoren, die uns dabei helfen, zu entspannen und die Stressoren des Lebens auszuklick­en. In der Ruhe kann sich unser Körper erholen, der Kopf wird klar, wir können uns sammeln und Kraft tanken für die nächsten Herausford­erungen. Werden solche Ruhepausen nicht in Anspruch genommen, endet man schnell im gefürchtet­en Hamsterrad und Erschöpfun­gs-Burnout, mit möglichen schwerwieg­enden Folgen. Die Milliarden Eindrücke, die wir täglich aufnehmen und sammeln, sind so bunt, so vielschich­tig, so informatio­nsreich, aber auch oft so belanglos. Trotzdem müssen wir all dies verarbeite­n. Ein PC, der andauernd Daten verarbeite­t, vieles davon Datenmüll, läuft langsam, kann seine optimale Leistung gar nicht erbringen. Genauso wir. Um unsere Leistung zu steigern und damit Gesundheit zu fördern, brauchen wir Pausen, müssen sortieren, was uns wirklich wichtig ist, sollten uns bewusst Phasen der

Ruhe und Stille sind zwei essenziell­e Faktoren, die uns helfen, zu entspannen und die Stressoren des Lebens auszuklick­en.

Ruhe und Stille gönnen, die unsere Akkus wieder auf 100 % auflädt.

Ich persönlich mache das mit Autogenem Training.

Das Autogene Training

Das Autogene Training (AT) ist eine auf Autosugges­tion basierende, weltweit beliebte und wissenscha­ftlich anerkannte Entspannun­gsmethode. Es wirkt beruhigend, lösend und regenerier­end auf den ganzen Organismus. Der Übende befindet sich in einem Zustand vertiefter Konzentrat­ion und Meditation. Autogenes Training entspannt nicht nur körperlich, sondern trainiert auch den Kreislauf und die Konzentrat­ionsfähigk­eit, schafft einen klaren Kopf und lehrt den Praktizier­enden, Körper, Geist und Seele allein mit der Kraft seiner Gedanken positiv zu beeinfluss­en. Im Autogenen Training wird eine Programmie­rung vorgenomme­n, wir sprechen das vegetative Nervensyst­em an. Dieses ist u.a. für Herzschlag, Atmung, Blutdruck, Gefäße verantwort­lich und besteht aus Sympathiku­s und Parasympat­hikus. AT bewirkt eine Umschaltun­g von Sympathiku­s auf Parasympat­hikus. Dadurch gelingt es, ständig auftretend­e negative Reize (z. B. Ärger, Konflikte, Stress) von den empfindlic­hsten Organen fernzuhalt­en. Autogenes Training bewirkt eine Umschaltun­g aus dem nervösen, hektischen Alltag auf Ruhe und Entspannun­g, es findet eine Harmonisie­rung des gestörten vegetative­n Gleichgewi­chtes statt.

Entspannt einschlafe­n

Wer an Schlafstör­ungen oder Migräne leidet, für den ist das Autogene Training eine sehr gewinnbrin­gende Methode, seine Probleme lindern oder sogar beseitigen zu können. Nun hat man aber natürlich nicht immer 20 Minuten Zeit, um das komplette AT zu machen. Hier kommen die Individuel­len Formeln ins Spiel. Es reicht, die Augen zu schließen und sich kurz zu entspannen. „Ich bin ruhig und entspannt. Ich bin ganz ruhig und entspannt.“Wenn dieser Zustand da ist, konzentrie­rt man sich auf sein Problem, hier z. B. Kopfschmer­zen, und sagt sich sechsmal: „Mein Kopf ist frei, frisch und klar.“Diese Sug-

gestionen wirken, besonders bei AT-Fortgeschr­ittenen. Je mehr Erfahrung man mit AT hat und je öfter man übt, desto besser können solche kurzen Formeln zwischendu­rch ihre Wirkung entfachen. Wichtig: Die Suggestion­en immer positiv formuliere­n, immer im Präsens halten und auch fest an ihre Wirkung glauben. Beispiel: Nicht sagen „Meine Kopfschmer­zen hören auf“, sondern „Mein Kopf ist frisch, frei und klar“.

Einfach erlernbar

Autogenes Training kann jederzeit und überall praktizier­t werden. Das klassische Training dauert ca. 20 Minuten, aber auch Kurzformen, ca. 5 Minuten, sind effektiv. AT wird liegend oder sitzend durchgefüh­rt. Alles was eng ist und einschnürt (z. B. Gürtel, Ringe), bitte ausziehen oder lösen. Je bequemer, desto besser. AT kann man durchführe­n, indem man eine AT-Übungs-CD hört und den Anweisunge­n des Sprechers folgt, oder – wenn man geübter ist und die Formeln beherrscht – diese Formeln sich selbst im Geiste vorsagt. Sanfte Musik im Hintergrun­d hilft, schneller und tiefer in die wohlige Entspannun­g hinein zu kommen. Die Formeln sind dabei überaus wichtig. Dies sind individuel­le Anregungen, Einstellun­gen oder Aufträge, die sich der Übende im Zustand der Entspannun­g vorgeben kann und die ihm später zur Verfü-

gung stehen. Eine Abstellung körperlich­er Fehlreakti­onen, dummer Angewohnhe­iten oder Krankheite­n kann so gelingen. Formelhaft­e Vorsätze dienen dazu, sich positive, erwünschte Angewohnhe­iten anzugewöhn­en und negative, unerwünsch­te Angewohnhe­iten abzugewöhn­en.

Schwere und Wärme

Im Autogenen Training wird mit dem Gefühl von Schwere und Wärme gearbeitet. Die Schwereund die Wärmeübung sind zwei wichtige Techniken im AT, um Kontakt zum Körper herzustell­en und tiefes Relaxen zu ermögliche­n. Das Gefühl der Schwere bewirkt eine angenehme Gliedersch­were und sorgt für körperlich­e Entspannun­g. Verspannun­gen lösen sich und der Mensch lässt alles los, was ihn belastet. Die Schwere, die gefühlt wird, ist angenehm, befreiend und wohlig. Im Anschluss lässt man Wärme durch den Körper strömen. Sie löst alle Stauungen im Körper und bewirkt einen hervorrage­nden Energieflu­ss von Kopf bis Fuß. Vertieft wird die Entspannun­g dann weiter mit der Atemübung, der Herzübung, der Sonnengefl­echtsübung und der Stirnübung.

Total entspannt

Wichtig ist, dass ein totaler Entspannun­gszustand erreicht wird. Alle Probleme, Sorgen und Gedanken loslassen und ziehen lassen. An nichts denken, sich nur auf sich selbst und seinen Körper konzentrie­ren und ganz bei sich sein. Ruhe spüren und fühlen. Außengeräu­sche ausblenden. Mit jedem Atemzug tiefer und tiefer entspannen. Muskeln loslassen, sich auf die Entspannun­g freuen. Mit jeder Übung noch tiefer entspannen. Ab einem bestimmten Zeitpunkt ist man so gut entspannt, dass Geräusche wie Husten, Gespräche, Handykling­eln etc. einen nicht mehr irritieren, da man völlig entspannt, ganz bei sich ist und in seiner Mitte ruht. Selbst in der überfüllte­n S-Bahn ist es jederzeit möglich, sitzend AT zu machen und entspannen zu können, ohne von den Geräuschen um einen herum gestört zu werden.

Wege zur Ruhe

Es gibt neben dem Autogenen Training viele verschiede­ne tolle Entspannun­gsformen, und jede hat

Ein großer Vorteil von AT ist seine ganzheitli­che Wirkung auf Körper, Geist und Seele unter Berücksich­tigung des Unterbewus­stseins.

ihre Berechtigu­ng. Doch ein Ziel ist ihnen gemeinsam: Körperlich­e und geistige Entspannun­g zu erzielen. Qigong sind spezielle Wahrnehmun­gs-, Konzentrat­ions- und Bewegungsü­bungen aus der TCM. Sie sollen die Lebenskraf­t, das Qi, aktivieren und die Funktionen aller Organe und Sinne stärken. Bei der Progressiv­en Muskelents­pannung wird durch An- und Entspannun­g bestimmter Muskelgrup­pen ein Zustand tiefer Entspannun­g des ganzen Körpers bewirkt. Muskelgrup­pen werden angespannt, die

Anspannung wird kurz gehalten und anschließe­nd gelöst. In Meditation­sübungen, die aus Achtsamkei­tsund Konzentrat­ionsübunge­n bestehen, soll sich der Geist beruhigen und sammeln. Die angestrebt­en Bewusstsei­nszustände werden mit Begriffen wie „Stille, Leere, Panorama-Bewusstsei­n, Eins-Sein, Im-Hier-und-Jetzt-Sein, Frei von Bedürfniss­en“beschriebe­n. Meditation schafft durch ständige Reinigung und Klärung vom energiebin­denden Festhalten an der Vergangenh­eit oder an Zielen für die Zukunft einen immensen Freiraum auf allen Ebenen des Menschen. Auch Farben, Düfte, Klänge und Musik werden zu Entspannun­gszwecken eingesetzt. Ein großer Vorteil von AT ist seine ganzheitli­che Wirkung auf Körper, Geist und Seele unter Berücksich­tigung des Unterbewus­stseins. Hier können Programme, Denkund Handlungsw­eisen beeinfluss­t werden, negative können gelöscht, positive neu programmie­rt werden. Wissenscha­ftliche Studien beweisen: AT-Übende sind seltener krank als zuvor. Sie sind gesünder, stärker und stabiler geworden, seitdem sie regelmäßig sich, ihren Körper, Geist und ihre Seele mit positiven Formeln und Suggestion­en stärken.

Daher verdient die Methode des Autogenen Trainings zu Recht den Titel „Superstar“! <

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