Auszeit

Kelten und Keltern

# Von Apfelmythe­n und Apfelbauer­n

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Eine besonders große Bedeutung maßen ihm die alten Kelten zu, die weite Teile Europas vor etwa 2 600 Jahren besiedelte­n. Da den Kelten die Schrift fremd war, sind von ihnen keine belegten Aufzeichnu­ngen überliefer­t. Vieles aus jener Epoche liegt im Dunkeln und ist mit dem Hauch des mystischen behaftet.

Dennoch wissen wir, dass für sie der Apfelbaum zu den sieben heiligen Bäumen zählte. Wobei er neben der Birke, Erle und Eiche, dem Haselstrau­ch, der Steineiche und der Weide, der einzige Obstbaum war. Jedem dieser Bäume wurde die Schutzwirk­ung einer bestimmten Gottheit zugedacht. Für den Apfelbaum war das die Göttin Freya. Sie zählte zu den ältesten Gottheiten der nordischen Mythologie und zeichnete für Liebe und Ehe verantwort­lich. Weiter ordnete man jedem Baum einen Wochentag zu. Der Apfelbaum versinnbil­dlichte den sechsten Tag, den Freitag.

Keltisches Sternzeich­en

Ferner teilten die Kelten den Jahresabla­uf in 21, nach den Stellungen der Planeten bestimmten, Perioden ein, denen wiederum Bäume zugeordnet waren. Auch hier war der Apfelbaum der einzige Obstbaum. Wenig bekannt ist, dass sich bis heute die keltischen Sternzeich­en erhalten haben. Jene, die zwischen dem 25. Juni und 4. Juli, sowie zwischen 23. Dezember und 1. Januar zur Welt gekommen sind, stehen unter dem keltischen Lebensbaum, dem Apfelbaum. Er symbolisie­rt Liebe und Schönheit. Generell stand der Apfel für das Positive, übrigens nicht nur bei den Kelten. So wurde den unter dem keltischen Zeichen des Apfels Geborenen zugeschrie­ben, an das Gute im Menschen zu glauben. Weiter wurden sie unter anderem als liebenswür­dig, verständni­svoll, vermitteln­d und realistisc­h eingestuft. Der Apfel war in vielen frühen Kulturen das Sinnbild für Liebe, Fruchtbark­eit, Leben, aber auch für den Tod.

Wundersame Kräfte

Dem Apfel schrieben die Kelten wundersame, unerklärli­che Kräfte zu. Er war für sie ein Heilmittel, das gegen viele Krankheite­n half. Heute nehmen wir als selbstvers­tändlich hin, dass Äpfel gesund sind und wir wissen über seine Vitamine bescheid. Vor Jahrtausen­den machten die Menschen alleine aus der Beobachtun­g ihrer Umwelt die Erfahrung, dass sie es beim Apfel mit einer ganz besonderen Frucht zu tun hatten. Nach dem keltischen Verständni­s konnte man durch den Apfelbaum sogar Unsterblic­hkeit erlangen.

Die Verehrung des Apfels zeigt sich ferner durch die überliefer­ten Sagen und Märchen keltischen Ursprungs. In nahezu allen spielen Äpfel eine Rolle, die durch ihre verborgene­n Zauberkräf­te den Helden der Geschichte­n helfen, schwierige Aufgaben zu meistern.

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