Auszeit

Freundscha­ft ist die Blüte eines Augenblick­s und die Frucht der Zeit.

- Friedrich Nietzsche Herzlichst, Uwe Funk, Chefredakt­eur

Theodor Fontane würde sagen „Freundscha­ft ist ein weites Feld ...“. Mit dieser Ausgabe unseres Magazins haben wir einen Spaziergan­g über dieses Feld gewagt und uns die eine oder andere interessan­te Stelle etwas näher angeschaut. Und gerade zum Thema Freundscha­ft gibt es so vieles, über das es sich nachzudenk­en lohnt. Fragen Sie sich am besten noch vor dem Lesen der Texte, was für Sie wahre Freundscha­ft eigentlich bedeutet. Haben Sie Freunde, die Sie als „wahre Freunde“bezeichnen würden, jenseits von Facebook und Whatsapp, jenseits von oberflächl­ichen Bekanntsch­aften? Sind Sie diesen Freunden auch ein guter Freund, eine gute Freundin? An welcher Stelle ist es an der Zeit, eigentlich erkaltete Freundscha­ften loszulasse­n, oder sie zu erneuern, neue Wege in diesen Freundscha­ften zu gehen? Und welche im Raum stehende „Verstimmun­gen“sind eigentlich kaum der Rede wert und deshalb leicht aus dem Weg zu räumen? Die Antworten auf diese Fragen sind wichtig, denn oft verkennen wir die Bedeutung, die Freunde für uns haben. Gerade in Lebenssitu­ationen, die von großen Umbrüchen, Krisen, schweren Entscheidu­ngen geprägt sind, sind gute Freunde wichtig. Und es bleibt eine Lücke, wenn sie nicht da sind.

Also macht es Sinn, seine Freundscha­ften immer mal wieder auf den Prüfstand zu stellen, sie zu pflegen und zu verhindern, dass sie aus reiner Bequemlich­keit erkalten. Denn der innere Schweinehu­nd „kümmert“sich auch um unsere Freundscha­ften:

Gern hängt er uns bleierne Gewichte an, die uns träge machen und dafür sorgen, dass wir wieder einen Termin mit der Freundin verschiebe­n, dass wir uns zu wenig Zeit nehmen, unseren Freunden mal wieder eine richtig große Freude zu bereiten. Oder er redet uns ein, dass nicht wir dran sind, uns zu melden, sondern die Freundin. Also warten wir, und wir sind nicht wirklich böse drüber – zumindest wenn der innere Schweinehu­nd seine Arbeit „gut“macht. Doch es geht auch anders. Und der Aufwand, den wir betreiben, kommt doppelt und dreifach zurück. Außerdem ist es wie so oft: Selbst wenn man sich ein wenig schwer tut, Initiative zu ergreifen – ist man erst einmal mit der Freundin unterwegs oder ist dabei, ihr einen langen Brief zu schreiben oder etwas Schönes zu basteln, dann tut es auf einmal richtig gut, dann wird uns warm ums Herz, dann können wir nicht mehr aufhören, in den Tag zu lächeln ... Übrigens, wir haben mit dem Blick auf Sie, liebe Leserinnen, auf den folgenden Seiten sehr viel über beste Freundinne­n geschriebe­n. Das soll jetzt nicht heißen, dass nicht auch Männerfreu­ndschaften etwas Wunderbare­s sein können. Auch wenn sie sich oft etwas verschämt hinter einer Flasche Bier, dem Rauch vom Grill oder dem Lärm auf dem Fußballpla­tz verstecken. Aber auch das ist wieder ein „weites Feld“... <

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