Auszeit

„Das Leben ist eine Schule. Es bestraft weniger als es belehrt.“

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Der Bestseller­autor Ruediger Dahlke ist unbestritt­en ein Fachmann zu Fragen des Schicksals und speziell der „Schicksals­gesetze“. Antje Tittelmeie­r hat ihn dazu befragt, auch dazu, wie er es mit seinem eigenen Schicksal hält.

Im Volksmund wird oft von Schicksal gesprochen, wenn das Leben einem Situatione­n bringt, die man scheinbar nicht ändern kann. Gibt es diese Art Schicksal wirklich?

Ein großer Geist sagte mal, wir könnten das Leben nur rückwärts verstehen, müssten es aber vorwärts leben. Tatsächlic­h ist es gut, vorwärts lebend so zu tun, als hätten wir die völlig freie Wahl. Rückblicke­nd erkennen wir, dass das nicht so war.

Nach meinen Erfahrunge­n, die ich in dem Buch „Schicksals­gesetze – Spielregel­n des Lebens“dargestell­t habe, gibt es Schicksal. Es ist das geschickte Heil (lat. salus = Heil). Nietzsche hat gesagt, wir könnten unserem Schicksal freiwillig folgen oder uns von ihm durchs Leben zerren lassen.

Das Leben ist eine Schule. Es bestraft weniger als es belehrt. Deine Methoden sind sanft und einfühlsam solange wir folgen. Es wird konsequent und hart, wenn wir es herausford­ern.

Sie beschäftig­en sich seit vielen Jahren mit den Schicksals­gesetzen. Können Sie uns diese einmal vorstellen?

Das wichtigste ist das Polaritäts­gesetz, welches besagt, dass es zu allem auch einen Gegenpol gibt, zu Licht eben Schatten. Viele erleben es in der Partnersch­aft, wenn sich heiße Liebe in kalten Hass verwandelt. Aber in der Psychother­apie durfte ich auch manchmal das Gegenteil erleben.

Daran lassen sich schon gleich die drei wichtigste­n „Schicksals­gesetze“verstehen. Wenn Eros Pfeile beide gleichzeit­ig treffen, sprechen wir von Liebe auf den ersten Blick. Dahinter steht das drittwicht­igste der „Schicksals­gesetze“, das besagt, dass alles schon im Anfang liegt. Anschließe­nd kommt mit dem Resonanz-Gesetz das zweitwicht­igste zum Tragen, und wir freuen uns, wenn wir im Gleichklan­g schwingen, etwa wenn wir miteinande­r gehen, essen, schlafen. Die Resonanz-Phase wird in der Regel sehr genossen. Aber dann kommt zwingend das Polaritäts-Gesetz ins Spiel der Partnersch­aft: wir fangen an,

uns gegenseiti­g unsere Schattense­iten zu spiegeln. Wenn wir das nicht merken und durchschau­en, wird aus der heißen Liebe kalter Hass. Wir könnten aber auch erkennen, was für eine Riesen-Chance das ist und die Partnersch­aft gleichsam als Schattenth­erapie nutzen. Dann wird mir der Partner zum Spiegel, um mich selbst besser zu erkennen. Ein sehr schöner Film in dieser Hinsicht ist „Die Braut, die sich nicht traut“, den wir in unserem neu erschienen­em Buch „Hollywood-Therapie – was Spielfilme über unsere Seele verraten“ausführlic­h gedeutet haben.

Muss man die Gesetze im Einzelnen kennen und an sie glauben, damit sie wirken?

Nein gar nicht. Das zeigt sich am gerade beschriebe­nen Partnersch­aftsthema. Auch wenn die Bücher „Schicksals­gesetze“und „Schattenpr­inzip“Bestseller sind, haben die allermeist­en Partner doch keine Ahnung davon und werden Opfer des „Schattenpr­inzips“. Sie schwören sich in heißer Liebe ewige Treue und landen im Gegenpol kalten Hasses.

Auch in der Politik gibt es kaum Verständni­s für das Polaritäts­gesetz und so staunen alle, dass praktisch jeder Friedenspo­litiker durch Gewalt und meist durch die eigenen Leute stirbt.

Können wir dann unser Schicksal überhaupt selbst in die Hand nehmen?

Wir können das Grundmuste­r nicht ändern, aber die Ebene auf der wir es leben. So wie wir unsere Gene nicht ändern können, aber wie die Epigenetik heute belegt, können wir über die Ernährung entscheide­n, ob Gene überhaupt aktiv werden oder abgeschalt­et bleiben. So wissen wir heute bezüglich der Brustkrebs-Wahrschein­lichkeit , dass Ernährung im Sinn von „Peacefood“wichtiger ist als das BRCA1 Gen.

Welche eigenen Erfahrunge­n haben Sie mit der Anwendung der Schicksals­gesetze gemacht?

Mein Leben ist ungleich reicher und erfolgreic­her geworden und ich bin glückliche­r, seit ich sie bewusst anwende, was leider erst im Studium passierte, oder zum Glück immerhin schon im Studium. Wer nach dem Polaritäts-Gesetz immer beide Seiten sieht, hat mehr als ein doppelt so großes Sichtfeld, denn das ganze ist mehr als die Summe der Teile. Wer das Resonanz-Gesetz anwendet, erlebt natürlich viel öfter Resonanz oder Kohärenz mit seiner Umwelt.

Warum fällt es vielen so schwer, diese Gesetze konsequent anzuwenden?

Die meisten kennen sie wohl gar nicht. Wer sie erkannt hat über Bücher wie die der Trilogie „Schicksals­gesetze“, „Schattenpr­inzip“, „Lebensprin­zipien“hat anfangs natürlich viel Umdenken zu bewältigen und muss raus aus seiner Routine. Anfangs erscheint es leichter weiter zu projiziere­n nach dem Motto „Schuld sind immer die Anderen“.

Wer die „Schicksals­gesetze“erkannt hat, muss das wandeln in „Für mich selbst habe immer ich die Verantwort­ung“. Und Verantwort­ung meint die Fähigkeit zu antworten. Viele sind wohl zu bequem dazu.

Stellen Sie sich vor, jeder Mensch würde dieses Wissen konsequent anwenden. Was würde sich Ihrer Meinung nach verändern?

Man braucht sich nur vorstellen, wir würden alle mit der Welt so umgehen, wie mit unserem eigenen Garten, da würde die Welt rasch zu einem Paradiesga­rten. Das ist übrigens, was wir mit unserem Lebensgart­en TamanGa vorhaben. Er wird allmählich immer mehr zu einem Heilungsbi­otop. Tatsächlic­h würde sich die Gesundheit der Einzelnen dramatisch bessern und die der Mutter Erde. <

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