Barfuß unterwegs
Mit sich und der Natur in Einklang kommen
# Die Erde wieder richtig spüren
Erinnerst du dich auch noch an diese langen Sommerferien, in denen du fast ausschließlich barfuß unterwegs warst? Ich weiß noch genau, wie wir uns die ersten Tage erst einmal an die Unebenheiten, Steine und Tannennadeln gewöhnen mussten und mit einem eher tänzelnden Gang unterwegs waren, verbunden mit Ausrufen wie „Oh, Ahhh, Autsch“. Nach einiger Zeit hatten sich die Füße dann an das Draußensein gewöhnt und wir konnten uns ganz selbstverständlich in der Natur bewegen, ohne das unsere Fußsohlen bei jedem Schritt schmerzten. Diese Erfahrung zeigt, wie schnell sich die Füße an die verschiedenen Untergründe anpassen können. In unserem normalen Alltag sind sie allerdings meist eingesperrt in Schuhwerk, das je nach Anlass und Outfit die Bewegungsmöglichkeiten des Fußes stark begrenzt und einschränkt. Viele der Fußmuskeln werden dabei nicht genutzt und können dadurch ihrer eigentlichen Funktion nicht mehr nachkommen. Außerdem verlieren die Füße den direkten Kontakt zur Erde und nehmen diese nicht mehr wirklich wahr.
Barfußgehen ist gesund
Regelmäßiges Barfußgehen bringt sehr viele gesundheitliche Vorteile mit sich. Die vielen kleinen Fußmuskeln werden trainiert und gestärkt, was sich wiederum positiv auf die Bänder und die Fußgewölbe auswirkt. Stabile und starke Füße sind die Grundlage für einen guten Stand und eine aufrechte Haltung. Davon profitieren letztendlich auch die Gelenke von Knie, Hüfte und Wirbelsäule. Beim Barfußgehen schärft sich aber auch unsere Wahrnehmung: Wir spüren die Beschaffenheit des Untergrunds, die Temperaturschwankungen und nehmen die Natur über diese Reize viel intensiver wahr. So prägt sich der Tastsinn viel stärker aus und wir fühlen uns wieder verbunden mit Mutter Erde. Dieses Spüren und Wahrnehmen über die Füße bringt uns raus aus dem Kopf hinein in den Kontakt mit uns selbst. Besonders gut eignen sich Barfußpfade zur Schulung des Tastsinns.
Körniger Sand, weiches Gras oder die unebene Fläche kleiner Kiesesteine – wer Barfuß geht, kann viele Eindrücke wahrnehmen, die unsere Schuhe normalerweise dämpfen. Und er tut etwas Gutes für seine Gesundheit.
Auf diesen vorbereiteten Wegen können verschiedene Untergründe ertastet werden. So gibt es dort z. B. Bereiche mit Rinde, Kieselsteinen, Sand oder Holzspäne, die barfuß zu durchlaufen und zu erleben sind. Barfußpfade sind ein schönes Ausflugsziel für Familien, denn Kindern macht so eine abwechslungsreiche Wanderung meist besonders viel Spaß. Regelmäßiges Barfußgehen sorgt für eine Durchblutungssteigerung und eine Anregung des Herz-Kreislauf-Systems.
Die Venen werden gestärkt, die Hautstruktur am Fuß verbessert. Barfußgehen in der Natur schult den Gleichgewichtssinn, da der Körper immer wieder auf Unebenheiten reagieren muss. Desweiteren werden die Reflexzonen am Fuß beim Barfußgehen stimuliert, was sich wiederum belebend und vitalisierend auf den gesamten Körper auswirkt. Aufgrund der unterschiedlichen Temperaturreize wird auch die Immunabwehr gestärkt. Diesen Effekt kann man durch gezielte Kneipp-Anwendungen noch verstärken. <
„Beim Barfußgehen prägt sich der Tastsinn viel stärker aus und wir fühlen uns wieder verbunden mit Mutter Erde.“