Schicksalsschläge meistern
Schicksalsschläge annehmen
# Wer weiss, wozu das gut ist
Es ist nicht einfach, nach einem negativen Erlebnis oder in einer hoffnungslosen Situation wieder Kraft zu sammeln und sein Leben positiv zu gestalten. Ein erster Schritt ist, dieses Erlebnis nicht nur als Schicksalsschlag, sondern auch als Chance zu sehen. Denn auch aus ihnen lassen sich wichtige Erkenntnisse gewinnen.
Es ist Frühling und die Sonne versetzt mich in freudige Stimmung. Mir geht es momentan gut, denn ich fühle mich ausgeglichen und zuversichtlich. Ich nehme mir die Zeit, diese positiven Emotionen auch wirklich zu schätzen, denn es gab in meinem Leben auch Momente, in denen alles schwarz war und kein Sonnenstrahl mich zum Lächeln gebracht hätte. Jetzt bin ich stolz auf mich, dass ich auch diese Phasen überwunden habe und frage mich, inwiefern mich alle meine negativen Erfahrungen stärker und zu der Person gemacht haben, die ich heute bin.
Wenn die Welt zerbricht
Es gibt Momente im Leben, die einen völlig aus der Bahn werfen können. Meistens sind es Dinge, die wir nicht beeinflussen können. Sie treffen uns oft unvorbereitet – Krankheiten, Trennungen von geliebten Menschen oder der Tod eines Angehörigen. Wir verlieren etwas und haben das Gefühl, es reißt uns den Boden unter den Füßen weg. Wir fühlen uns schwach, hoffnungslos und ohnmächtig. Nichts im Leben scheint mehr Sinn zu machen und auch die fröhlicheren Momente werden häufig weniger intensiv als zuvor – so, als ob sie ein grauer Schleier umgibt – wahrgenommen. Auch die Fürsorge der Anderen hilft uns nicht, denn wir wissen, sie können uns die Last nicht abnehmen oder das Schicksal abwenden. Wir fühlen uns allein. Es fühlt sich an, als ob wir uns durch ein Meer von Emotionen kämpfen würden und dabei aufpassen müssten, nah an der Oberfläche zu bleiben, um noch Luft zu bekommen. Wieder Antrieb zu finden und positive Gedanken zu formen, scheint schier unmöglich. Und das ist ok, denn es braucht Zeit, wieder nach vorne blicken zu können.
Neue Stärke finden
Es ist wichtig, sich nicht als Opfer seines Schicksals zu betrachten. Dabei spielt die Erkenntnis, dass negative Erfahrung auch reicher und stärker machen können, eine große Rolle. Natürlich kommt diese nicht sofort – wir müssen uns die Zeit geben und nehmen, die schmerzlichen Umstände zu verarbeiten. Tun wir dies nicht, kann es passieren, dass wir uns aus Selbstschutz abschotten oder aber uns auch nach längerer Zeit nicht von den negativen Gedanken befreien können. Dadurch bleibt man in der Situation stecken und nimmt sich die Chance, sein Leben so zu gestalten, wie man es sich wünscht. Manchmal gibt uns das Leben einfach Zitronen und packt uns nicht immer in Watte. Sich wieder aufzurappeln und weiterzumachen, ist die eine Lösung. Es gibt diesen positiven Überlebensmechanismus, der uns auch in der schwersten
Not dabei helfen kann, nicht zu resignieren. Die wahre Kunst liegt
„Die wahre Kunst liegt darin, aus den Erfahrungen den Antrieb zu gewinnen, sein Leben neu zu formen.“
jedoch darin, aus den schmerzlichen Erfahrungen den Antrieb zu gewinnen, sein Leben neu zu formen und umzukrempeln – zu einem besseren, das einen wirklich erfüllt.
Unsere ungeahnte Kraft
Was hilft Menschen dabei, in Trauer- und Krisenzeiten nicht zu zerbrechen? Resilienz! Das Wort stammt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie abprallen oder zurückspringen. Der Begriff bezeichnet die Fähigkeit, widerstandsfähig und belastbar zu sein – auch in Situationen, in denen die meisten zerbrechen und aufgeben. Sie ist eine Art Immunsystem der Seele. Menschen, die diese Fähigkeit besitzen, leiden eine gewisse Zeit lang, jedoch stagnieren sie nicht in der Schmerzsituation, sondern schöpfen schneller wieder neue Kraft. Das Gute ist: Resilienz ist auch im Erwachsenenalter noch erlern- und ausbaubar. Schritte nach vorne sind beispielsweise, eine Krise zu reflektieren, die Situationen zu akzeptieren, lösungsorientiert zu handeln, sich Bezugspersonen mitzuteilen sowie neue Herausforderungen zu suchen und anzunehmen. Ebenso ist es für viele hilfreich, sich den Schmerz von der Seele zu schreiben. Oft folgt anschließend die Erkenntnis, dass sich etwas ändern muss. Dabei geht es auf keinen Fall darum, die Schuld für das Geschehene bei sich zu suchen, sondern neue Wege einzuschlagen – vielleicht bessere Wege.
Ich bin mein Held
Was ist, wenn alles in deinem Leben für und nicht gegen dich passiert? Im Grunde lehrt uns genau das auch jede literarische Erzählung und jeder Hollywoodfilm: Dass man nur zum Helden und besserem Menschen werden kann, wenn man in einer tragischen Situation und aller Hindernisse zum Trotz nicht aufgibt und weder den Mut noch die Hoffnung verliert, um weiterzumachen. Tatsächlich ist der Mensch in der Lage, ungeahnte Kräfte – gar Superkräfte – in Krisensituationen zu entwickeln. Er kann sowohl psychische als physische Ressourcen aufbringen, von denen nicht mal er selbst etwas geahnt hätte.
Um diese Kräfte mobilisieren zu können, ist es essenziell, nicht den Glauben und die Hoffnung zu verlieren. Vielleicht ebnet dir diese schlimme Erfahrung auch den Weg für etwas Besseres und Größeres! Und was ist falsch daran zu glauben, dass all der Kummer und das Leid einem die nötige Kraft und Erfahrung geben können, die eigenen Vorstellungen vom Leben zu überdenken und persönlichen Visionen und Träume zu verwirklichen? <
„Sich als Opfer der eigenen Lebensumstände zu sehen, bringt einen weder aus der Situation heraus noch im Leben weiter.“