Entscheiden lernen
die Hand So nehme ich mein Leben selbst in
# So triffst du die richtige Wahl
Schwierige Entscheidungen stehen an, und Sie wissen wieder einmal nicht, welchen Weg Sie gehen sollen. Auf das Herz hören, oder mehr auf den Verstand? Die Antwort fällt oft nicht leicht, denn Entscheiden will gelernt sein.
Täglich treffen wir sage und schreibe ca. 20 000 Entscheidungen, die meisten davon blitzschnell, ohne dass wir es bewusst mitbekommen. Und doch hat jede, selbst die kleinste und natürlichste Entscheidung Konsequenzen auf
Sie, Ihren Tag und Ihr Leben.
Oder Sie lassen lieber andere über sich entscheiden. Dann haben Sie zumindest nie selbst Schuld, wenn es in die Hose geht. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, was es mit dem Treffen von Entscheidungen auf sich hat und wie Sie lernen, Ihr Leben erfolgreich selbst in die eigene Hand zu nehmen. Noch nie in der Geschichte der Menschheit hatten wir so viele Entscheidungsoptionen wie heute. Täglich steht uns das Leben offen. Aber je größer die Zahl der Optionen ist, desto schwerer erscheint
es, die richtige Wahl zu treffen. Entscheidungen treffen ist mehr als Schwarz oder Weiß, Tag oder Nacht, Yin oder Yang. Tausende unterschiedliche Wege können wir beschreiten, und jeder führt uns woanders hin. Diese Vielfalt überfordert nicht nur Otto Normalverbraucher, sondern beschäftigt mittlerweile selbst die besten Psychologen und Wissenschaftler weltweit, die sich mit dem Thema auseinandersetzen und versuchen, diesen einen Code ausfindig zu machen, der einem dabei hilft, stets die goldrichtige Entscheidung zu treffen.
Perfektion gibt es nicht
Doch Vorsicht! Kein Mensch ist vollkommen, jeder macht Fehler. Daher ist es ganz natürlich, dass wir auch mal daneben liegen und im Nachgang erkennen, falsch entschieden zu haben. Aus Fehlern kann man lernen. Vor allem, sie am besten nicht ein zweites Mal tun. Viele Menschen machen den Fehler, in der Entscheidungsfindung vor allem größerer Themen stets die perfekte Lösung finden zu wollen. Sie beschäftigen sich tage-, wochen-, sogar monatelang damit, grübeln, studieren, befragen sämtliche Kollegen, Familienangehörige, Freude und selbst Fremde dazu. Und jeder sagt etwas anderes. Das verunsichert weiter. Schließlich trifft man aus dem Kollektiv heraus eine Entscheidung, meist auf den letzten Drücker, und diese ist alles andere als von innen, von einem selbst kommend. Man tut das, was die Mehrheit für einen gut heißt. Und dann startet Teil 2 des Perfektionsdenkens: Man hinterfragt seine Entscheidung. Habe ich richtig gehandelt? Ist das wirklich das Richtige für mich? Werde ich tatsächlich glücklich damit? Wie wäre es, hätte ich anders entschieden? Soll ich mich noch einmal umentscheiden? Ein weiteres Gedanken- und Aktivitäten-Karussell beginnt sich zu drehen. Chaos entsteht im Hirn, im Herz und im Leben. Nicht gut! Diese Menschen plagen sich ständig
„Viele Menschen machen den Fehler, in der Entscheidungsfindung stets die perfekte Lösung finden zu wollen.“
mit Zweifeln und sind chronisch unzufrieden, weil eine bessere Lösung ja hinter der nächsten Ecke zu liegen scheint. Weniger ist hier deutlich mehr.
Bauch und Kopf
„Abwägen ohne Aufmerksamkeit“ist ein Leitsatz, den viele Experten empfehlen. Wer zu viel über etwas nachdenkt, der „zerdenkt“es. Die Intuition ist ein wichtiger Teil des Menschen und seiner Persönlichkeit. In den alten Säbelzahntigerzeiten war der Mensch auf seinen Instinkt angewiesen, um zu überleben. Und bis heute können wir ihn nutzen – nicht, um vor dem Jagdtier zu fliehen, sondern, um von innen heraus zu spüren, was das Richtige für uns ist. Unser Bauchgefühl ist unser bester Freund. Es hilft uns ganz automatisch und intuitiv durch unser Leben. Daher sollten wir unserer Intuition auch eine Chance geben. Sie arbeitet eng mit unserem Unterbewusstsein zusammen, eine Ebene, die für uns nicht ganz greifbar ist, aber dennoch über uns wacht und uns Impulse und Tipps zukommen lässt. Hören wir hin, erkennen und verstehen wir diese Botschaften und können sie nutzen.
Aber unser Verstand ist ebenso ein guter Freund und Wegbegleiter von uns. Er analysiert, was gut und schlecht sein könnte, was realistisch und unrealistisch ist. Er bewertet Entscheidungsthemen deutlich detaillierter und umfassender als die Intuition. Daher sollten wir auch auf unseren Verstand hören … aber nicht das Entscheidungsthema zur Kopfsache machen!
Das Beste ist ein Mix aus vorherrschender Intuition mit kurzer Analyse und – wenn es passt – Freigabe durch den Verstand.
Drüber schlafen
Wenn man z. B. 3 Optionen hat, kann man alle 3 aufschreiben und darunter jeweils die Vorteile und Nachteile, die einem dazu einfallen. Schnell erkennt man, wo die Vorteile überwiegen und wo Nachteile stehen, die man überhaupt nicht will. So fällt schon mal eine Option weg. Dann eine Nacht darüber schlafen – oder auch zwei – und die Liste der noch in Frage kommenden Wege ergänzen. Zu hinterfragen, ob das Ganze auch emotional passt, rundet dann diesen kreativen Entscheidungsprozess ab. <