Die Kraft der Familie
Schutz und Geborgenheit erfahren, gemeinsam durchs Leben gehen Sie ist vom ersten Augenblick an unsere wichtigste Stütze: unsere Familie. Sie begleitet uns durchs ganze Leben – auch, wenn es mal Streit gibt.
# Gemeinsam durchs Leben gehen
Im Laufe deines Lebens begegnst du Tausenden, Hundertausenden, Millionen verschiedener Menschen. An den meisten laufen wir einfach vorbei. Doch es gibt auch Beziehungen, die wir uns nicht aussuchen können. Hierzu zählt vor allem die Ursprungsfamilie: Mutter, Vater, Geschwister, Oma, Onkel, weitere Verwandte etc.
Optimal ist hier natürlich für jedes Kind ein harmonisches Zuhause, in dem es geliebt und gefördert wird, in dem es sich optimal entwickeln kann, in dem es Schutz und Geborgenheit spürt. Doch leider ist das nicht immer der Fall. Es gibt in der Tat viel zu viele zerrüttete Familien, in denen Hass, Ablehnung oder Gleichgültigkeit vorherrscht. Was sehr schade ist. Denn die Familie ist eine einzigartige Krafttankstelle.
Die ersten Monate
Schon im Mutterleib bekommt das Baby ganz viel mit. Je besser Frau in der Schwangerschaft auf sich achtet, desto wohler fühlt es sich im geschützten Mutterleib beim Heranwachsen. Das i-Tüpfelchen ist natürlich eine Wunschschwangerschaft innerhalb einer intakten Partnerschaft. Die werdenden Eltern freuen sich schon riesig auf den Nachwuchs und gestalten die neun Monate so schön wie möglich. Davon profitiert auch das Baby. Ein weiteres einschneidendes Erlebnis ist die Geburt. Läuft alles glatt oder kommt es zu Komplikationen? Regelrechte Geburtstraumata können hier ausgelöst werden, die das Baby prägen. Frisch auf der Welt, dreht sich alles um das Thema Urvertrauen. Wenn das Baby dieses erfährt und aufbauen kann, ist eine entscheidende Grundlage für eine gute Entwicklung gelegt. Auch die Liebe, die es von Mama und Papa geschenkt bekommt, ist fundamental wichtig. Liebe schützt, Liebe bindet, Liebe verbindet, Liebe tut gut, Liebe heilt. Ein Baby, das von seinen Eltern und den weiteren familiären Bezugspersonen geliebt wird und dies auch signalisiert bekommt, wächst mit der Liebe in seinem Herzen auf. Anders Kinder, die keine Liebe spüren seitens ihrer Eltern, die zu wenig Zuwendung und Zuneigung erhalten. Was Geborgenheit ist, wissen sie nicht. Ein kleines Kind sollte sich erfahren dürfen. Es sollte in seiner Entwicklung gefördert werden. So ist es ihm möglich, sich selbst kennenzulernen und sich anzunehmen. Wenn die Eltern zu sehr das Kind erzieherisch verbiegen wollen, und dies – teils sogar mit körperlicher Gewalt oder seelischer Grausamkeit – tun, erfährt sich das Kind als minderwertig und kann keinen positiven Selbstwert entwickeln, der aber für seine weitere Entwicklung von Bedeutung ist. Die Selbstannahme und Selbstliebe eines Kindes hilft ihm in der Reifung hin zu einer starken, gefestigten Persönlichkeit.
Streit macht krank
Du kennst das sicher: Hast du Streit, fühlt sich das nicht gut an. Denn wer streitet, verbraucht viel positive Energie und lädt sich stattdessen mit negativen Inhalten und Gefühlen
auf. Ungeklärte Konflikte, die man oft jahrelang mit sich herumschleppt, sind wie Autofahren mit angezogener Handbremse. Man ist nicht im Fluss. Stattdessen ist es wie ein Hindernislauf durch einen steinigen Parcour, und das noch mit einem schweren Rucksack. Und doch kennen wir alle Streit und erleben ihn fast täglich. Das liegt unter anderem daran, dass wir Menschen einfach individuell verschieden sind. Jeder hat seine Ideen, Ansichten, Meinungen, Pläne – jeder möchte sich durchsetzen und sein Leben so gestalten, wie er ganz allein es möchte. Doch in einer
Gemeinschaft ist das nicht ganz so einfach, da unterschiedliche Ideen, Ansichten Meinungen und Pläne aufeinandertreffen. Hier gilt es, bestmögliche Kompromisse, noch besser: Kooperationen zu finden, sodass Win-Win-Situationen für alle Beteiligten entstehen.
Doch viele Menschen sind leider zu wenig konfliktfähig bzw. streiten destruktiv statt konstruktiv. Hier ist so viel Potenzial, was besser laufen könnte. Kinder, die in Familien groß werden, in denen Streit zum Alltag gehört, entwickeln auf lang gesehen entsprechende Störungen: Depressionen, Aggressionen, Rückzug,
Gewalt, ADHS – alles ist möglich. Sie übernehmen schließlich die Umgangsformen der Eltern und werden genauso. In friedlichen Familien ist das Miteinander viel schöner, hier sind Respekt, Verständnis, Liebe und Unterstützung an der Tagesordnung. Diese Kinder entwickeln sich gesünder, erfolgreicher und stabiler hin zu einer gefestigten Persönlichkeit.
Familie ist heilig
Blut ist dicker als Wasser, heißt es so schön. Wem vertrauen, wenn nicht seiner Familie? Leider ist das nicht überall so: Oftmals sind die Streitigkeiten in der Verwandtschaft die heftigsten, zum Beispiel, wenn es um das Erbe geht. Dann wird jede gute Manier vergessen. Vielen Eltern werden ihre Kinder im Laufe des Lebens egal, oder andersrum. Werden die Eltern alt, ab mit ihnen ins Pflegeheim, damit man endlich Ruhe hat. Und doch gibt es zum Glück viele äußerst intakten Familien, die sich von Generation zu Generation gegenseitig unterstützen und immer füreinander da sein. Wo Familie noch heilig ist. Und hier fließt enorm viel gute Energie. Man schöpft aus einem schier unendlichen Quell an Vertrauen, Zuneigung, Liebe und Schutz.
Körperliche Nähe ist hierbei nicht von oberster Bedeutung. Oftmals zerstreut es eine Familie rund um den ganzen Erdball. Selbst wenn man sich monate- oder sogar jahrelang nicht physisch sieht, selbst wenn man wochen- oder monatelang nicht miteinander telefoniert hat – die tiefe Liebe füreinander ist immer da. Nichts kann diese Bindung brechen. Entscheidend ist das Vertrauen zueinander, der Draht
„Die Liebe, die ein Baby von Mama und Papa geschenkt bekommt, ist fundamental wichtig für die spätere Entwicklung des Kindes.“
zum anderen, der stärker ist als alle Herausforderungen, die das Leben für uns bereit hält.
Umgang mit Problemen
Überall kann mal der Schuh drücken: finanziell, partnerschaftlich, seelisch, gesundheitlich. Wem es gerade nicht gut geht und wer Hilfe sucht, ist dankbar für jeden Menschen, der es bedingungslos gut mit ihm meint. Wenn mal das Geld knapp wird, was tun? Mit wem sprechen, wenn es um die Beziehung gerade schlecht aussieht? Wer kann beim Abstellen eines negativen Gedankenkarussells helfen? Eine intakte Familie ist immer für einen da. Der starke Vater, die liebevolle Mutter, der aufmunternde ältere Bruder...
Wenn Probleme im Raum stehen, egal ob diese allein lösbar sind oder nicht, bietet sich hier immer ein Austausch mit den Menschen an, die einem am nächsten stehen, die nur das Beste für einen wollen.
Sie geben ehrlichen Rat und sagen einem auch mal deutlich raus, was sie denken. Manchmal ist gerade dieser, vielleicht im ersten Moment unangenehme Input der beste und hilfreichste. Probleme gilt es ohnehin immer frühestmöglich zu lösen. Und dabei kann die Unterstützung der Familie Gold wert sein.
Die Kraft der Familie
Wer einmal die Kraft der Familie gespürt hat, der weiß, wie stark diese ist. Daher können wir nur jeder
Familie empfehlen, immer nach vorne zu blicken und zu versuchen, das Beste daraus zu machen. Vergib dir und anderen für Fehler oder „Schandtaten“, die geschehen sind, sei bereit zur Versöhnung, zieht an einem Strang, helft euch gegenseitig, schätze die Stärken und akzeptiere die Schwächen, lass die Liebe zu und bringen dich aktiver in den Familienbund ein. Rufe regelmäßig ein Familientreffen aus, um wieder enger zusammenzurücken. Intensiviere den Kontakt zu den Menschen wieder, die dir nahe sind. Du wirst schnell die ganzheitlichen positiven Veränderungen feststellen, die damit einhergehen. <