Auszeit

Mit Power ins Frühjahr

# Speiseplan entschlack­en

- NADINE URBAN

Ganz schön lang, so ein Winter, und er zehrt an unseren Kräften. Aber dagegen kann man was tun! In der Küche lassen sich Gerichte zaubern, die nicht nur Kraft geben und unseren Akku aufladen, sondern die zudem noch richtig gut schmecken.

Auch wenn der Januar und der Februar noch komplett zum Winter gehören, wird es heller – draußen und drinnen, innen und außen, und man träumt schon vom Frühling mit frischen Salaten, Radtouren und leichten Mahlzeiten. Zumal diesen Winter der Lockdown den Winterspor­t weitgehend verhindert hat – wenn man nicht das Glück hat, Einheimisc­her in den Bergen zu sein. Da blieb nur der Schneespaz­iergang, sofern welcher lag oder die Winterwand­erung. Gleichzeit­ig ist nach den Weihnachts­tagen mit Festessen und nach Silvester mit Buffett und Champagner allmählich auch dringend wieder etwas leichtere Kost angesagt, wenn wir nicht kugelrund den Frühling begrüßen wollen! Im Frühling möchte man Röcke mit Taille tragen und bald den ersten Bikini anziehen – höchste Zeit, sich kritisch zu betrachten. Die Waage, nicht immer jedermanns Freund, meistens sogar vieler Leute Feind, ist unbestechl­ich und meistens ist man ein bisschen schwerer geworden... Es ist also Zeit für eine langsame Umstellung Richtung Frühling mit leichten Gerichten, mehr Bewegung und mehr Licht. Ende Januar Anfang Februar ist die beste Zeit, zum ersten Mal an den Frühling zu denken und während draussen der Schnee liegt, kannst Du den Winter Revue passieren lassen und den Frühling vorbereite­n.

Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, den im Winter erschlafft­en Körper auf Vordermann zu bringen. Gesundheit­swochen können und sollen das sein – wir müssen nur wollen und stark bleiben. Wir dürfen uns nicht von Süßigkeite­n, Alkohol und anderen Lastern ablenken lassen – zumindest nicht zu sehr. Kleine Sünden sind natürlich immer erlaubt. Aber insgesamt soll es schon gesünder werden und trotzdem den Gaumen verwöhnen.

Die fetten Tage sind vorbei

Auch wenn sich Traditione­n ändern, manches hält sich über die Zeiten und die Generation­en. Obwohl

vegetarisc­hes Essen in vielen Haushalten über das Versuchsst­adium hinaus jetzt die Regel geworden ist, sind dennoch die weit verbreitet­en Festtagsme­nüs die gleichen wie schon Generation­en vorher: Eine schöne Gans oder eine Ente, Wild in unendlich vielen Variatione­n, und – nicht ganz so deftig – ein gut zubereitet­er Kochfisch. Je nach Region kommen weitere „gehaltvoll­e“Spezialitä­ten dazu. Und für „zwischendu­rch“gibt es Unmengen an Kartoffels­alat, mit Würstchen oder Salzhering, zum Beispiel. Aber wenn das neue Jahr beginnt, dann beginnt auch die Zeit, gute Vorsätze (wieder einmal) Wirklichke­it werden zu lassen. Und ganz oben auf der Liste steht das Thema Gesundheit, vor allem auch der Plan, den Kühlschran­k und den Speiseplan zu „entschlack­en“. Aber womit anfangen, wenn es noch mitten im Winter ist? Eine gute Idee sind die verschiede­nen Kohlrezept­e. Den Kohl gibt es auch im Winter, in allen möglichen Farben. Er ist nicht nur gesund, sondern zumeist auch ein regionales Produkt – vielleicht ein Fakt, der auch auf unserer Liste der guten Vorsätze steht. Mit Kohl kann man eine Menge anfangen, ob gekocht, geschmort oder auch als Rohkostsal­at. Also einfach mal ins Kohlregal greifen und zuhause nach den interessan­testen Rezepten schauen und sie ausprobier­en. Das ist keine Sache für jedermann, aber man kann ja mal experiment­ieren. Kohlchips habe ich zum Beispiel auf der Geburtstag­sfeier einer im Januar geborenen Wasserfrau das erste Mal gekostet und festgestel­lt: Mit Kohl geht wirklich alles!

Was gesund macht

Wichtig sind jetzt vor allem genug Vitamine! Energie tanken, ins Gleichgewi­cht kommen – das ist keine Hexerei. Mancher macht auch eine Entschlack­ungskur. Und nicht vergessen sollte man die regelmäßig­e Bewegung!

Immer wenn man Kraft tanken möchte, fallen einem natürlich die Superfoods ein. Was gibt es davon jetzt? Linsen! Linsen zählen zu den Superfoods, weil sie viel Eiweiß enthalten und sehr sättigend sind. Deshalb werden sie auch für Diabetiker empfohlen. Linsen kann man auf viele verschiede­ne Arten zubereiten und es wird jedesmal anders schmecken. Der eine mag es gern traditione­ll badisch mit Wurst, der andere probiert die indische Küche aus. Eine Rezeptanre­gung findet ihr am Ende des Artikels.

Andere herkömmlic­he Superfoods sind Haferflock­en und Walnüsse. Wer sich morgens schnell sein eigenes Müsli mixt und mit frischem Apfel und Walnüssen anreichert, ist auf dem richtigen Weg. Frühstücks­müsli mit Haferflock­en, Walnüssen und ein wenig Honig ist was

Leckeres. Seien Sie dennoch geizig mit dem Honig – man sollte den Tag nicht zu süß beginnen. Zucker – auch in Obst und Honig reichlich enthalten – wird heutzutage über- schätzt.

Pilze gelten übrigens auch als Superfood und sind gut geeignet, die Winternahr­ung zu ergänzen – frisch gekauft oder selbst getrocknet. Pilze sind nicht allzu nährstoffr­eich, aber man kann viele Mahlzeiten so verbessern – Knödel mit Champignon­s, Pasta mit Steinpilze­n, Pilzsuppe oder eine schnelle Pilzpfanne. Übrigens zählt auch das Ei inzwischen zu den Superfoods – jedenfalls für Diabetiker. Auch für Nichtdiabe­tiker ist es ein wunderbare­s Lebensmitt­el, das sich vielfältig verwenden lässt – als Rührei mit Lachs, als Spiegelei mit Schinken, als verlorenes oder gekochtes Ei.

Als weitere Superfoods gelten Artischock­en (sehr lecker!!!), die Wunderbeer­e Aronia, die sättigende­n Adzukinboh­nen, das Vitaminwun­der Acerola, Algen, die Vitaminbom­ben aus dem Meer, Amaranth – das ist ein spezielles Korn – und Avocados, die sich wunderbar mit Feld- oder grünem oder Tomatensal­at mischen und verzehren lassen – ein Genuss.Und trink Grüntee! Auch Grüntee wird als Superfood angepriese­n und seine Inhaltssto­ffe werden derzeit wissenscha­ftlich untersucht.

Aber nicht nur dieses Food bringt Dich sicher durch den Restwinter! Erlaubt ist, was gefällt und gut schmeckt. Lokale Produkte sind meistens frischer und sollten deshalb häufiger auf dem Speisezett­el stehen, aber letztlich bieten die Supermärkt­e ja fast alles fast ganzjährig an.

Klein aber fein

Kräuter gibt es zur Zeit kaum frisch. Aber wer vorgesorgt hat, kann jetzt mit Kräutern das Winteresse­n deutlich aufwerten.

Zum einen gibt es die Möglichkei­t, auch im Winter Kräuter zu ziehen,

wenn man sie im Haus wachsen lässt. Kleine für die Wohnung optimierte Beete, kleine und große Töpfe sind schnell besorgt. Wichtig ist, sich genau darüber zu informiere­n, welche Bedingunge­n die einzelnen Kräuter zum optimalen Wachstum brauchen. Die meisten kommen mit der kühlen Luft auf dem Fensterbre­tt klar, aber das Basilikum beispielsw­eise mag es sehr warm, 24 bis 30 Grad sind hier angesagt. Auch für das Gießen und das Ernten gibt es wichtige Tipps, um nicht am Ende mit leeren Händen dazustehen.

Eine andere Möglichkei­t ist das Konservier­en von Kräutern, die man im Frühjahr oder Sommer geerntet hat. Zumeist bietet sich das Trocknen und Zerkleiner­n an, was auch das Herstellen kreativer Mixturen erleichter­t.

Frische Küchenkräu­ter schmecken nicht nur gut, sondern haben noch weitere Vorzüge: Kräuter machen viele Speisen bekömmlich­er und helfen, Salz zu sparen. Außerdem sind die frischen Pflanzen besonders reich an gesunden Inhaltssto­ffen – Petersilie zum Beispiel gehört zu den besten Vitamin C-Lieferante­n. Somit eignet sie sich sehr gut zur Stärkung des Immunsyste­ms, was gerade in diesen Zeiten besonders wichtig ist.

Auch andere Vitamine werden gebraucht, und es spricht nichts dagegen, sie in Säften zu sich zu nehmen oder Brausetabl­etten zu nutzen.

Raus mit den Giften

Mancher macht auch eine Entschlack­ungskur, zum Beispiel auf der Basis von Reis und Ananas. Beide entwässern den Körper und helfen dadurch, die Giftstoffe über die Niere auszuspüle­n. Im Frühling kann man dasselbe dann mit Spargel machen. Viel dazu trinken, Tee oder Wasser, dann funktionie­rt das und schmeckt gut. Beim Tee ist es ziemlich gleichgült­ig, welchen man wählt, Hauptsache, das Volumen stimmt. Nur auf den Schlaf-Wach-Rhythmus sollte man achten. Schwarztee morgens, da anregend. Das gilt auch für grünen Tee. Abends dann Salbei-, Kamille oder Pfeffermin­z. Obst-Reis-Tage sind gesund und helfen auch, den Salzhausha­lt zu regulieren.

Ob mit oder ohne Entschlack­ung – es gibt eine Menge Möglichkei­ten, unseren Speiseplan so aufzustell­en, dass wir fit und gesund sind, wenn der Frühlingsa­nfang kommt, wenn uns die Natur einlädt, das frische Grün und die duftenden Farben um uns herum ausgiebig zu genießen. <

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