Mit Power ins Frühjahr
# Speiseplan entschlacken
Ganz schön lang, so ein Winter, und er zehrt an unseren Kräften. Aber dagegen kann man was tun! In der Küche lassen sich Gerichte zaubern, die nicht nur Kraft geben und unseren Akku aufladen, sondern die zudem noch richtig gut schmecken.
Auch wenn der Januar und der Februar noch komplett zum Winter gehören, wird es heller – draußen und drinnen, innen und außen, und man träumt schon vom Frühling mit frischen Salaten, Radtouren und leichten Mahlzeiten. Zumal diesen Winter der Lockdown den Wintersport weitgehend verhindert hat – wenn man nicht das Glück hat, Einheimischer in den Bergen zu sein. Da blieb nur der Schneespaziergang, sofern welcher lag oder die Winterwanderung. Gleichzeitig ist nach den Weihnachtstagen mit Festessen und nach Silvester mit Buffett und Champagner allmählich auch dringend wieder etwas leichtere Kost angesagt, wenn wir nicht kugelrund den Frühling begrüßen wollen! Im Frühling möchte man Röcke mit Taille tragen und bald den ersten Bikini anziehen – höchste Zeit, sich kritisch zu betrachten. Die Waage, nicht immer jedermanns Freund, meistens sogar vieler Leute Feind, ist unbestechlich und meistens ist man ein bisschen schwerer geworden... Es ist also Zeit für eine langsame Umstellung Richtung Frühling mit leichten Gerichten, mehr Bewegung und mehr Licht. Ende Januar Anfang Februar ist die beste Zeit, zum ersten Mal an den Frühling zu denken und während draussen der Schnee liegt, kannst Du den Winter Revue passieren lassen und den Frühling vorbereiten.
Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, den im Winter erschlafften Körper auf Vordermann zu bringen. Gesundheitswochen können und sollen das sein – wir müssen nur wollen und stark bleiben. Wir dürfen uns nicht von Süßigkeiten, Alkohol und anderen Lastern ablenken lassen – zumindest nicht zu sehr. Kleine Sünden sind natürlich immer erlaubt. Aber insgesamt soll es schon gesünder werden und trotzdem den Gaumen verwöhnen.
Die fetten Tage sind vorbei
Auch wenn sich Traditionen ändern, manches hält sich über die Zeiten und die Generationen. Obwohl
vegetarisches Essen in vielen Haushalten über das Versuchsstadium hinaus jetzt die Regel geworden ist, sind dennoch die weit verbreiteten Festtagsmenüs die gleichen wie schon Generationen vorher: Eine schöne Gans oder eine Ente, Wild in unendlich vielen Variationen, und – nicht ganz so deftig – ein gut zubereiteter Kochfisch. Je nach Region kommen weitere „gehaltvolle“Spezialitäten dazu. Und für „zwischendurch“gibt es Unmengen an Kartoffelsalat, mit Würstchen oder Salzhering, zum Beispiel. Aber wenn das neue Jahr beginnt, dann beginnt auch die Zeit, gute Vorsätze (wieder einmal) Wirklichkeit werden zu lassen. Und ganz oben auf der Liste steht das Thema Gesundheit, vor allem auch der Plan, den Kühlschrank und den Speiseplan zu „entschlacken“. Aber womit anfangen, wenn es noch mitten im Winter ist? Eine gute Idee sind die verschiedenen Kohlrezepte. Den Kohl gibt es auch im Winter, in allen möglichen Farben. Er ist nicht nur gesund, sondern zumeist auch ein regionales Produkt – vielleicht ein Fakt, der auch auf unserer Liste der guten Vorsätze steht. Mit Kohl kann man eine Menge anfangen, ob gekocht, geschmort oder auch als Rohkostsalat. Also einfach mal ins Kohlregal greifen und zuhause nach den interessantesten Rezepten schauen und sie ausprobieren. Das ist keine Sache für jedermann, aber man kann ja mal experimentieren. Kohlchips habe ich zum Beispiel auf der Geburtstagsfeier einer im Januar geborenen Wasserfrau das erste Mal gekostet und festgestellt: Mit Kohl geht wirklich alles!
Was gesund macht
Wichtig sind jetzt vor allem genug Vitamine! Energie tanken, ins Gleichgewicht kommen – das ist keine Hexerei. Mancher macht auch eine Entschlackungskur. Und nicht vergessen sollte man die regelmäßige Bewegung!
Immer wenn man Kraft tanken möchte, fallen einem natürlich die Superfoods ein. Was gibt es davon jetzt? Linsen! Linsen zählen zu den Superfoods, weil sie viel Eiweiß enthalten und sehr sättigend sind. Deshalb werden sie auch für Diabetiker empfohlen. Linsen kann man auf viele verschiedene Arten zubereiten und es wird jedesmal anders schmecken. Der eine mag es gern traditionell badisch mit Wurst, der andere probiert die indische Küche aus. Eine Rezeptanregung findet ihr am Ende des Artikels.
Andere herkömmliche Superfoods sind Haferflocken und Walnüsse. Wer sich morgens schnell sein eigenes Müsli mixt und mit frischem Apfel und Walnüssen anreichert, ist auf dem richtigen Weg. Frühstücksmüsli mit Haferflocken, Walnüssen und ein wenig Honig ist was
Leckeres. Seien Sie dennoch geizig mit dem Honig – man sollte den Tag nicht zu süß beginnen. Zucker – auch in Obst und Honig reichlich enthalten – wird heutzutage über- schätzt.
Pilze gelten übrigens auch als Superfood und sind gut geeignet, die Winternahrung zu ergänzen – frisch gekauft oder selbst getrocknet. Pilze sind nicht allzu nährstoffreich, aber man kann viele Mahlzeiten so verbessern – Knödel mit Champignons, Pasta mit Steinpilzen, Pilzsuppe oder eine schnelle Pilzpfanne. Übrigens zählt auch das Ei inzwischen zu den Superfoods – jedenfalls für Diabetiker. Auch für Nichtdiabetiker ist es ein wunderbares Lebensmittel, das sich vielfältig verwenden lässt – als Rührei mit Lachs, als Spiegelei mit Schinken, als verlorenes oder gekochtes Ei.
Als weitere Superfoods gelten Artischocken (sehr lecker!!!), die Wunderbeere Aronia, die sättigenden Adzukinbohnen, das Vitaminwunder Acerola, Algen, die Vitaminbomben aus dem Meer, Amaranth – das ist ein spezielles Korn – und Avocados, die sich wunderbar mit Feld- oder grünem oder Tomatensalat mischen und verzehren lassen – ein Genuss.Und trink Grüntee! Auch Grüntee wird als Superfood angepriesen und seine Inhaltsstoffe werden derzeit wissenschaftlich untersucht.
Aber nicht nur dieses Food bringt Dich sicher durch den Restwinter! Erlaubt ist, was gefällt und gut schmeckt. Lokale Produkte sind meistens frischer und sollten deshalb häufiger auf dem Speisezettel stehen, aber letztlich bieten die Supermärkte ja fast alles fast ganzjährig an.
Klein aber fein
Kräuter gibt es zur Zeit kaum frisch. Aber wer vorgesorgt hat, kann jetzt mit Kräutern das Winteressen deutlich aufwerten.
Zum einen gibt es die Möglichkeit, auch im Winter Kräuter zu ziehen,
wenn man sie im Haus wachsen lässt. Kleine für die Wohnung optimierte Beete, kleine und große Töpfe sind schnell besorgt. Wichtig ist, sich genau darüber zu informieren, welche Bedingungen die einzelnen Kräuter zum optimalen Wachstum brauchen. Die meisten kommen mit der kühlen Luft auf dem Fensterbrett klar, aber das Basilikum beispielsweise mag es sehr warm, 24 bis 30 Grad sind hier angesagt. Auch für das Gießen und das Ernten gibt es wichtige Tipps, um nicht am Ende mit leeren Händen dazustehen.
Eine andere Möglichkeit ist das Konservieren von Kräutern, die man im Frühjahr oder Sommer geerntet hat. Zumeist bietet sich das Trocknen und Zerkleinern an, was auch das Herstellen kreativer Mixturen erleichtert.
Frische Küchenkräuter schmecken nicht nur gut, sondern haben noch weitere Vorzüge: Kräuter machen viele Speisen bekömmlicher und helfen, Salz zu sparen. Außerdem sind die frischen Pflanzen besonders reich an gesunden Inhaltsstoffen – Petersilie zum Beispiel gehört zu den besten Vitamin C-Lieferanten. Somit eignet sie sich sehr gut zur Stärkung des Immunsystems, was gerade in diesen Zeiten besonders wichtig ist.
Auch andere Vitamine werden gebraucht, und es spricht nichts dagegen, sie in Säften zu sich zu nehmen oder Brausetabletten zu nutzen.
Raus mit den Giften
Mancher macht auch eine Entschlackungskur, zum Beispiel auf der Basis von Reis und Ananas. Beide entwässern den Körper und helfen dadurch, die Giftstoffe über die Niere auszuspülen. Im Frühling kann man dasselbe dann mit Spargel machen. Viel dazu trinken, Tee oder Wasser, dann funktioniert das und schmeckt gut. Beim Tee ist es ziemlich gleichgültig, welchen man wählt, Hauptsache, das Volumen stimmt. Nur auf den Schlaf-Wach-Rhythmus sollte man achten. Schwarztee morgens, da anregend. Das gilt auch für grünen Tee. Abends dann Salbei-, Kamille oder Pfefferminz. Obst-Reis-Tage sind gesund und helfen auch, den Salzhaushalt zu regulieren.
Ob mit oder ohne Entschlackung – es gibt eine Menge Möglichkeiten, unseren Speiseplan so aufzustellen, dass wir fit und gesund sind, wenn der Frühlingsanfang kommt, wenn uns die Natur einlädt, das frische Grün und die duftenden Farben um uns herum ausgiebig zu genießen. <