Was sind meine Prioritäten – bin ich zu klammernd, zu vorschreibend, zu locker?
Jeder erzieht anders. Um den Weg des Loslassens zu erleichtern, lohnt es sich zu schauen, was einem die Abnabelung der Kinder besonders erschwert. Manche Eltern klammern und fallen nach dem Auszug des Kindes in ein regelrecht depressives Loch, da ihnen plötzlich eine Lebensaufgabe entzogen wurde. Andere akzeptieren zwar dem äußeren Anschein nach die Abnabelung, versuchen aber weiterhin, das Leben des Kindes aus der Ferne zu bestimmen. Folgende Verhaltensweisen gilt es zu vermeiden:
· Kontrollanrufe
· Unangemeldete Kontrollbesuche
· Ungefragt die Wohnung des erwachsenen Kindes aufräumen und/oder Möbel umstellen
· Den Partner schlechtmachen oder gar zu vertreiben versuchen
· Jede Entscheidung des erwachsenen Kindes beeinflussen wollen
Es ist oftmals ein schmaler Grat zwischen elterlicher Fürsorge, die ein Leben lang besteht, und Kontrollwahn. Selbstverständlich darfst und sollst du dein erwachsenes Kind anrufen und besuchen. Es ist vollkommen normal, dass du sichergehen möchtest, dass es deinem Kind gut geht. Versuche jedoch, dein Kind als einen unabhängigen erwachsenen Menschen zu betrachten. Es ist nicht mehr deine Aufgabe, das Leben deines Sohnes oder deiner Tochter zu regeln. Wenn du Kontakt aufnimmst, dann nicht aus der Motivation heraus, das Leben deines Kindes in eine andere Bahn lenken zu wollen.