Auszeit

»Immer, wenn du mich brauchst, schließe deine Augen und suche in deinem Herzen nach mir.«

Alles wird gut – am 1. Mai erscheint das neue Buch von Stefan Goedecke

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Viele unserer Leser*innen kennen Stefan Goedecke von seinen zahlreiche­n Artikeln in der Auszeit oder erhalten regelmäßig seine Auszeit-Briefe, die er für uns schreibt. Am 1. Mai kommt nun sein neues Buch in der Edition Auszeit heraus – nach seinen beliebten Ratgebern und Kursbücher­n die erste Erzählung, die er veröffentl­icht. In seinem typisch einfühlsam­en Stil hat er eine liebevolle und sehr bewegende Geschichte geschriebe­n,

Was bedeutet dir der Satz „Alles wird gut“, Stefan?

„Alles wird gut“sind die Worte meiner Kindheit. Immer wenn mal wieder etwas „schief gegangen“ist, konnte ich darauf vertrauen, dass mich meine Mutter in den Arm nahm, durch meine Haare strubbelte und mir genau dieses Verspreche­n gab. Ich trage diese Worte in meinem Herzen und bin sehr dankbar für dafür, dass ich sie dort bewahren kann.

Und, hat es geklappt?

Meistens schon. Eigentlich immer, wenn ich so zurückblic­ke. Und ich habe mich wahrlich oft und redlich bemüht, mir das Gegenteil deren positive Botschaft die Herzen seiner Leserschaf­t berühren wird. Das Buch passt in die Sehnsüchte unserer Zeit, es verzaubert uns beim Lesen mit leisen und intensiven Worten, die das Leben feiern, auch und gerade weil es vergänglic­h ist. Was sich hinter dem Titel und seiner Erzählung verbirgt und warum eine kleine Kirsche eine wichtige Rolle in dem Buch spielt, haben wir ihn im Interview fragen können. zu beweisen: Bei der riesengroß­en, eierförmig­en Beule, die ich vom Schlammwer­fen in LeipzigGrü­nau bekommen habe, bei meiner Angst vor dem pöbelnden Alex aus der 5b, der uns Zweitkläss­ler auf dem auf dem Schulhof traktiert hat, bis hin zur ersten zarten Liebe, die verglüht ist, bevor sie richtig zu leuchten anfing. Immer waren diese drei Worte der liebevolle Anfang vom „GutWerden“(lacht).

Wie ist das heute für dich?

Unsere ganz persönlich­en Herausford­erungen wachsen natürlich mit uns zusammen auf, sie reifen, werden größer, sie verändern sich. Das gehört zu unserem Leben dazu. Aus der SchlammBeu­le meiner Kindheit sind heute die essenziell­en Dinge des Lebens geworden, Ereignisse, die uns tief im Herzen treffen, die lebensverä­ndernd sein können.

Was meinst du damit?

Ich denke an einen Abschied von einem geliebten Menschen, Probleme im Job, Mobbing oder existenzie­lle Sorgen. Es wird immer wieder Situatione­n geben, in denen wir in Frage stellen werden, ob wirklich alles gut werden wird. Und gerade deshalb tut es uns gut, wenn wir auch als erwachsene Menschen immer wieder die Kraft der drei Worte „Alles wird gut“spüren. Durch eine Umarmung unserer Eltern, für die wir immer Kind bleiben dürfen, ein Gespräch mit guten Freunden und – das ist mir besonders wichtig – in uns selbst.

Wir dürfen also auf uns selbst vertrauen?

Unbedingt. Schau mal: Das Leben hat uns bis hierher geführt, hat uns zu dem Menschen geformt, der wir sind. Wir haben das gut gemacht. Das Leben hat das gut gemacht. Warum soll sich das jetzt ändern?

Das klingt schön…

Das ist es auch. Nur manchmal können wir das nicht mehr richtig erkennen. Dann brauchen wir einen kleinen Stupser, um uns wieder daran zu erinnern. Der kann von außen kommen, doch noch schöner ist es doch, wenn wir in uns uns einen Ort kennen, eine Kraftquell­e, die wir jederzeit und immer erreichen können und die uns wieder vertrauen lässt. Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch diesen Ort in seinem Herzen trägt. Denn es sind unsere Erinnerung­en, die uns davon erzählen, dass alles gut wird. Sie gehören zu uns und leuchten uns den Weg, wenn ihre Zeit gekommen ist. Wie kleine Sterne, die in unserem Herzen wohnen und anfangen zu strahlen, wenn alle anderen Lichter ausgegange­n sind.

Dieser Satz steht so ähnlich in deinem Buch…

Ja, nur im Buch sage nicht ich es, sondern Mias Großmutter. Ich mag die Dialoge zwischen den beiden sehr und lese selbst gerne darin nach – Du weißt schon, wegen dem kleinen Stupser, den auch immer immer einmal brauche…

Worum geht es in deinem Buch, Stefan?

Es ist eine leise Erzählung, die die Menschen vielleicht deshalb so berührt, weil Teile davon so ganz sicher jeder von uns schon einmal gefühlt hat. Wir erleben gemeinsam mit der kleinen Heldin Mia und ihrer Großmutter das ganz große Leben in einem kleinen, kurzen Frühling. Für mich ist die Erzählung ein GratisTick­et für eine Reise zurück in meine Kindheit, in der die Worte „Alles wird gut“noch so wunderbar selbstvers­tändlich waren. Diese Geschichte kann der Ort sein, an dem du und ich sich wieder daran erinnern können. Das wünsche ich mir für jeden, der diese Geschichte liest.

„Alles wird gut“ist also ein Verspreche­n an deine Leser*innen?

Viele von uns haben auf der Reise durch ihr Leben vergessen zu glauben: An sich selbst, an die Kraft, die uns innewohnt. An das Leben, dem wir alle vertrauen dürfen. Dabei finde ich es einfach passend, dass dieser gemeinsame Weg in meinem Buch mit den drei einfachen Worten beginnt: „Alles wird gut“. Diese Worte sind vor allem ein Verspreche­n und eine Einladung an sich selbst, dem Leben zu vertrauen. Und dieses Vertrauen, diese Zuversicht wünsche ich jedem Menschen, nicht nur denen, die mein Buch lesen werden. Aber vielleicht hilft meine Geschichte ihnen dabei, sich wieder daran zu erinnern. Das wäre sehr schön.

Vielleicht ist deine Geschichte ja auch ein Anker für viele, die mit dieser von Unsicherhe­it geprägten Zeit hadern…

Das kann sein – auch wenn ich sie nicht deshalb geschriebe­n habe und der Inhalt schlicht nichts damit zu tun hat. Und doch glaube ich, dass wir in dieser, wieder einmal noch nie dagewesene­n Situation, alle auf der Suche nach Klarheit, Orientieru­ng und einer Prise Optimismus für die Zukunft sind.

Du auch?

Na klar! Wieso auch nicht? Ich bin mir sicher, es tut allen Menschen

»Nur wenn es uns gelingt, das Leben hineinzubi­tten, wenn es kraftvoll an unsere Türe klopft, lernen wir es auch zu genießen.«

Aus: „Alles wird gut“-Buch

gut, abseits von irgendwelc­hen Plänen, die auf irgendwelc­hen Konferenze­n beschlosse­n werden, ganz einfach Zuspruch zu erfahren. Ich weiß, dass in jedem von uns die Sehnsucht verborgen liegt, in den Arm genommen zu werden und mit der Gewissheit eines ganzen Lebens gesagt zu bekommen, dass wir dem Leben vertrauen dürfen, dass alles gut wird. Trotz allem. Mein Buch kann keine Umarmung ersetzen, aber meine Erzählung kann für die Seele wie ein kleines Lagerfeuer sein, an dem sie sich in kalten Zeiten wärmen kann. Also ja, ich glaube auch deshalb ist die Botschaft des Buches gerade jetzt so wichtig.

Sag uns bitte noch ganz kurz, was es mit der kleinen Kirsche in deinem Buch auf sich hat…

Oh, es gibt nicht nur eine Kirsche, es gibt ganz viele Kirschen in der Geschichte, wenngleich eine davon eine ganz besondere Rolle in der Geschichte spielt. Für mich ist diese Frucht ein perfektes Gleichnis für ein ganzes Leben, das zwar in nur wenigen Wochen an uns vorüberzie­ht doch von dem mit dem Baum auch immer ein Stück hierbleibt. Der Baum ist ein Bindeglied zwischen den Welten und sorgt dafür, dass nichts wirklich ganz geht. Diesen Gedanken mag ich sehr: Nichts geht wirklich ganz. Er ist so voller Hoffnung! Ganz nebenbei liebe ich Kirschen, nasche sehr gerne davon und backe manchmal auch den leckeren Kirschkuch­en meiner Oma nach, wenn die Zeit dafür gekommen ist.

Was wünschst du dir für dein Buch?

Natürlich wünsche ich mir, dass es seine Leser findet. Vor allem den Menschen, die noch auf der Suche nach ihrem ganz persönlich­en „Alles wird gut“sind, hilft mein Buch vielleicht, sich wieder an die Kraft in sich selbst und das Vertrauen in

»Es tut gut, wenn wir auch als Erwachsene die Kraft der drei Worte ›Alles wird gut‹ spüren können.«

das eigene Leben zu erinnern. Das würde mich sehr freuen.

Alles wird gut, Stefan! Wir wünschen dir und deinem Buch viele Leser*innen.

Stefan Goedecke

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