Volvo C30 (2006 – 2009)
Kleine Volvos, das sind heiße Eisen. In der Kompaktklasse muss man entweder sportlich oder günstig sein – Volvo ist weder noch. Bleibt also nur eine schmale Nische für kluge und emotionale Konzepte mit anspruchsvollem Design und dem Charakter der Großen, die Autokäufer neben dem Mainstream anziehen. Autokäufer, die sozusagen Konsumverweigerer sind: Sich den Volvo V70 leisten können, ihn aber nicht brauchen und wollen. Was nach einem Albtraum für Vertriebler klingt – die Nische in der Nische – wurde von Volvo über Jahre hinweg mit großer Sturheit beackert – als letztes Crescendo in Form des Volvo C30.
Der hatte den ganzen, dickschweden-schädeligen Charakter eines großen Volvo, dampfte das aber in handliches Innenstadt-Format ein. Die bereits beim Vorgänger 480 vorkommende Ganzglas-Heckscheibe sollte an den P1800 ES „Schneewittchensarg“erinnern, im Cockpit gab es eine „schwebende“Mittelkonsole. Spätestens jetzt hatte Volvo mich als bekennenden Nonkonformisten am Haken. Anders als die Mehrheit der Kunden finde ich die rein dreitürige Ausprägung des C30 sagenhaft konsequent, in Göteborg muss es seinerzeit Produktplaner mit Rückgrat aus Titan gegeben haben. Idealmotor ist selbstverständlich der kernig klingende, dreckig antretende 220-PS-Fünfzylinder – womit wir endgültig bei der Nische in der Nische von der Nische sind. Bei mir.