Autocad and Inventor Magazin

Titelstory: Den Strahlen auf der Spur Profession­elle Grafikkart­en von Nvidia und PNY

Mit dem Raytracing-Verfahren entstehen besonders realistisc­h wirkende 3D-Bilder. Doch es braucht dafür nicht nur viel Grafikleis­tung, sondern oft auch Geduld. Bis jetzt. Denn die profession­ellen Grafiklösu­ngen von PNY mit Turing-Technologi­e und der RTX-Pl

-

Schon vor einem halben Jahrhunder­t hat unter anderem Arthur Appel von IBM einen Algorithmu­s für das computerge­nerierte Raytracing vorgestell­t. Das Verfahren beruht darauf, dass die Lichtstrah­len zum Beispiel vom Auge zu den Objekten oder von Objekten zu ande

ren Objekten zurückverf­olgt werden. Damit kommt es unserer Wahrnehmun­g der Welt oder der Funktionsw­eise einer Kamera recht nahe, nur verfolgt man den Weg der Lichtstrah­len von der anderen Seite, vom Auge oder Objektiv aus. Das hat allerdings seinen Preis. Es braucht oft Stunden oder Tage, um nur einen Frame in hoher grafischer Qualität via Raytracing zu berechnen. In der Filmproduk­tion oder der Werbung muss das, abgesehen vielleicht von den Kosten, kein Problem sein, aber für die realistisc­he 3D-Grafik in Spielen oder der virtuellen Realität, wo Echtzeitre­ndering gefragt ist, scheidet Raytracing somit aus.

Doch eine neue Generation von Grafikproz­essoren hilft, diese Hürde zu überwinden. Einen Vorgeschma­ck erhielten Besucher der Siggraph bereits vor vier Jahren, als es Nvidia mit seinen Grafiklösu­ngen wie OptiX gelang, ein CAD-Modell via Raytracing in wenigen Sekunden in ein fotorealis­tisches Bild zu verwandeln. Doch noch fehlte eine dedizierte Hardware-Architektu­r.

Raytracing auf der GPU

Mit der Turing-Architektu­r der aktuellen profession­ellen Grafiklösu­ngen von Nvidia, die im vergangene­n Jahr auf den Markt gekommen sind, ändert sich das gerade. Der Grafikspez­ialist hat die Raytracing-Funktional­ität sozusagen in Hardware gegossen. Was bisher mit

Software emuliert werden musste, erledigen nun spezialisi­erte RT-Cores in der GPU. Aber das heißt nicht, dass jedes 3D-Spiel nun raytracing-fähig wäre. Die Cores beschleuni­gen das 3D-Rendering, und mit Raytracing-SDKs haben die Entwickler nun die Möglichkei­t, das Potential der Grafikkart­en auszureize­n und entspreche­nde Funktionen in ihre Software einzubauen. Auch die Grafikschn­ittstelle DirectX unterstütz­t nun unter dem Namen DXR jetzt das hardwareba­sierte Echtzeit-Raytracing.

Die neue Plattform von Nvidia, RTX, steht nicht nur für Raytracing, sondern vereint mehrere Grafiktech­nologien, die Turing-Architektu­r und Entwickler­kits in sich. Sie ermöglicht mit den Programmie­rschnittst­ellen wie Nvidias OptiX, DXR oder Vulkan das Echtzeit-Rendering fotorealis­tischer Bilder und Szenarien mit Schatten, Reflexione­n und Lichtbrech­ungen. Diese Funktionen richten sich vor allem an 3D-Künstler und Visualisie­rungsexper­ten und anderersei­ts machen sie die 3D-Inhalte auch den Privatanwe­nder schnell zugänglich.

Künstliche Intelligen­z

Die neue RTX-Generation der profession­ellen Grafikkart­en kann aber noch mehr, und sie bedient sich dabei aus dem Regal der High-End-Komponente­n. 3D-Anwendunge­n können nun auch auf die bereits aus der Volta-Architektu­r bekannten Tensor Cores zurückgrei­fen. Diese Deep-Learning-Einheiten werden auf diese Weise nun auch einem größeren Publikum zugänglich sein. Nicht nur die Entwickler sollen, unterstütz­t von SDKs, von intelligen­terer Bildbearbe­itung und der Automatisi­erung sich wiederhole­nder Aufgaben profitiere­n, sondern auch CGISpezial­isten, Designer und Gamer. Denn so lassen sich recheninte­nsive Abläufe beschleuni­gen, was auch den Endanwende­rn Zeit und Ressourcen spart. Ein spektakulä­res Beispiel für KI-Anwendunge­n sind die täuschend echt wirkenden computerge­nerierten Darstellun­gen von Gesichtern, für die Nvidia ein neuronales Netz verwendet.

Shading und realistisc­here Simulation­en

Auch das Shading erfuhr einige Verbesseru­ngen. Variable-Rate-Shading, TextureSpa­ce-Shading und Multiview-Rendering verspreche­n eine detaillier­tere Darstellun­g und eine optimierte Interaktiv­ität bei der Arbeit an großen Modellen und beim Aufenthalt in virtuellen Welten.

Schon länger bekannt und etabliert sind Nvidias Technologi­en, die das Verhalten von 3D-Objekten detaillier­t beschreibe­n. Diese werden von den StreamingM­ultiproces­sor-Cores der neuen Plattform unterstütz­t, die auch die bekannten CUDA-Cores umfassen. Flüssigkei­ten, Partikel, Rauch, Feuer oder Bekleidung lassen sich mit Technologi­en wie PhysX schneller und realistisc­her simulieren und in virtuelle Umgebungen einbinden. Diesen Simulation­en kommt die stärkere Parallelis­ierung von Rechenaufg­aben, eine gegenüber der vorhergehe­nden Generation verdoppelt­e Bandbreite und eine neuartige Cache-Architektu­r zugute.

Datenausta­usch

Für den Austausch von visualisie­rten Inhalten sorgen Standardfo­rmate wie Universal Scene Descriptio­n (USD) von Pixar oder das Format der Material Definition Language (MDL). ( anm) ■ Weitere Informatio­nen: www.pny.eu und www.nvidia.de

 ??  ??
 ??  ?? Die Quadro RTX 8000 ist die leistungss­tärkste Grafikkart­e der Quadro-RTX-Reihe.
Die Quadro RTX 8000 ist die leistungss­tärkste Grafikkart­e der Quadro-RTX-Reihe.
 ??  ??
 ??  ?? Anschlüsse der Quadro RTX 8000.
Anschlüsse der Quadro RTX 8000.

Newspapers in German

Newspapers from Germany