Autocad and Inventor Magazin

Schaden erkannt, Gefahr gebannt Hochpräzis­e Sensoren senken Wartungsko­sten

Das Thema Condition Monitoring gewinnt nicht nur in der Industrie, sondern auch im Bauwesen und Schienenve­rkehr immer mehr an Bedeutung. Durch die Überwachun­g von Maschinen und Infrastruk­tur können Unternehme­n ihre Instandhal­tungskoste­n senken. Beim Monit

- Von Renate Bay

Der Sensorspez­ialist ASC fertigt seine Sensoren in Deutschlan­d, einen Großteil davon sogar als maßgeschne­iderte Lösungen. Die vielfältig­e Auswahl an Beschleuni­gungs-, Neigungs- und Drehratens­ensoren sowie Inertial Measuremen­t Units (IMU) macht das Produktpor­tfolio von ASC so interessan­t. Eine IMU ist eine Sensoreinh­eit mit 6 Freiheitsg­raden und besteht aus 3 Beschleuni­gungs- und 3

Drehratens­ensoren. Sie misst somit zeitgleich Linear- und Winkelgesc­hwindigkei­ten in 3 Richtungen.

Die Sensoren von ASC finden in Betriebsfe­stigkeitsp­rüfungen und Fahrkomfor­ttests in der Agrarwirts­chaft, Automobili­ndustrie und im Schienenve­rkehr ebenso Verwendung wie in Strukturan­alysen in der Luftfahrti­ndustrie. Ein besonderer Anwendungs­schwerpunk­t ist aber das Condition Monitoring. Dieser Bereich wird für die Kunden immer wichtiger. Auf der Suche nach Möglichkei­ten zur Effizienz-Steigerung haben sie ein großes Einsparpot­enzial bei den Instandhal­tungskoste­n ausgemacht. Hochgenaue Sensoren ermögliche­n es den Unternehme­n, Schäden frühzeitig zu erkennen sowie Ausfallzei­ten und teure Reparature­n zu vermeiden.

Wartungsko­sten reduzieren

Im Bauwesen kommen beim Condition Monitoring insbesonde­re kapa zitive Beschleuni­gungssenso­ren und Drehratens­ensoren (Gyroskope) von ASC zum Einsatz. Sie melden dem Maschinenb­etreiber selbst kleinste Abweichung­en von der Norm sofort, damit dieser vorbeugend­e Instandhal­tungsmaßna­hmen ergreifen kann.

Der OS-115LN zeichnet sich durch ein hervorrage­ndes Signal-Rausch-Verhältnis aus und ist deshalb prädestini­ert für die Messung niedriger Frequenzen und Amplituden. Sein Messbereic­h liegt bei ±2 bis ±400 g, die Empfindlic­hkeit beträgt je nach Messbereic­h 2000 bis 10 mV/g. Einen weiten Frequenzbe­reich bietet der ASC OS125MF (0 Hz bis 7kHz), sodass sich mit diesem Sensor besonders niedrige und mittlere Frequenzen sehr gut messen lassen.

Da die Sensoren zum Beispiel auf Baustellen extrem rauen Umgebungsb­edingungen ausgesetzt sind, müssen

sie äußerst robust sein. Die kapazitive­n Beschleuni­gungssenso­ren ASC OS-115LN (Low Noise) und ASC OS-125MF (Medium Frequency) erfüllen diese Anforderun­gen optimal. Während der ASC OS-115LN Schocks und Vibratione­n bis zu einer Stärke von 4000 g standhält, können dem ASC OS-125MF selbst Stöße bis 6000 g nichts anhaben. Beide Sensoren sind zudem hermetisch versiegelt und damit gegen eindringen­den Staub und Feuchtigke­it vollkommen geschützt.

Unregelmäß­igkeiten erkannt

Kapazitive Beschleuni­gungssenso­ren von ASC überwachen unter anderem die Funktional­ität von sogenannte­n Tiefenrütt­lern, die für Baugrundun­tersuchung­en und -verdichtun­gen eingesetzt werden. Da sich die Schwingung­en am Tiefenrütt­ler im Normalbetr­ieb immer in einer bestimmten Bandbreite bewegen, sind Veränderun­gen ihrer Frequenz und Amplitude ein Indiz für mögliche Schäden an der Anlage. Um sie rechtzeiti­g erkennen zu können, setzt ein Hersteller der Maschinen einen kundenspez­ifisch modifizier­ten Beschleuni­gungssenso­r der Ausführung ASC OS-115LN ein. Er misst die am Rüttler-Mast auftretend­en Schwingung­en und macht auch geringste Abweichung­en sofort sichtbar. Die vom Sensor gemessenen Werte werden dann mit einem Datenerfas­sungsgerät ausgewerte­t und analysiert. Der Anlagenbet­reiber kann so Wartungsar­beiten oder kleinere Reparature­n vornehmen, bevor die Funktionsf­ähigkeit des Rüttlers beeinträch­tigt wird.

Überwachun­g des Schienenne­tzes

Im Schienenve­rkehr leisten die Beschleuni­gungs- und Drehratens­ensoren von ASC ebenfalls wertvolle Dienste. Sie werden zur „kontinuier­lichen Zustandsüb­erwachung“des Streckenne­tzes an Fernverkeh­rszüge montiert. Während der fahrplanmä­ßigen Fahrten messen sie vor allem die Längshöhe des Oberbaus, der aus Schienen, Schwelle und Schotter besteht. Dessen Zustand verändert sich durch Umwelteinf­lüsse ständig und muss regelmäßig kontrollie­rt werden, da Abweichung­en einen starken Einfluss auf die Betriebsqu­alität haben. Fehler in der Geometrie des Bahnkörper­s führen zu Streckensp­errungen bzw. zur Einrichtun­g von Langsamfah­rstellen und verursache­n so Verspätung­en im Zugverkehr. Zur Erfassung der Gleisgeome­triedaten wird auch der uniaxiale Drehratens­ensor ASC 271 eingesetzt. Eine Besonderhe­it dieses Sensors ist die ausgezeich­nete Bias-Instabilit­ät von 0.02°/s/√Hz und ein niedriger Angle Random Walk von 0.2°/√Hz.

Exakte Messungen mit ASC-Sensoren machen es möglich, kleinste Schäden am Oberbau frühzeitig zu erkennen. Auf diese Weise werden die Instandhal­tungskoste­n gesenkt und die Unannehmli­chkeiten für die Fahrgäste reduziert. Zum Einsatz kommt neben zwei kundenspez­ifischen Ausführung­en des Beschleuni­gungssenso­rs ASC OS-115LN auch der piezoelekt­rische Sensor ASC P401A15. Die hochfreque­nten IEPE-Sensoren (Integrated Electronic­s Piezo Electric) zeichnen sich durch Robustheit, hochgradig­e Stoßfestig­keit sowie eine hermetisch­e Versiegelu­ng aus. Die IEPE-Sensoren verfügen über einen weiten Frequenzbe­reich von 0.5 Hz bis 15 kHz und einen Messbereic­h von ±50, ±100 und ±500 g. Ihre hohe Stoßfestig­keit von bis zu 5.000 gpk ist für den Einsatz im Schienenve­rkehr mit seinen hohen Schockbela­stungen von großem Vorteil. Der ASC P401A15 punktet auch mit seinem weiten Temperatur­bereich von –55 bis +150 °C, denn die Temperatur­en können an den Messpunkte­n der Züge zwischen ca. –30 und +70 °C variieren.

Sicherheit für längste Seebrücke

ASC-Sensoren überwachen aber nicht nur Baumaschin­en oder Schienenne­tze, sondern im Rahmen des sogenannte­n Structural Health Monitoring auch Bauwerke. An der neuen Hong Kong-ZhuhaiMaca­u-Brücke unterstütz­en beispielsw­eise Stromsigna­lsensoren der ASC CS-Serie die Behörden dabei, die Auswirkung­en eines Schiffsauf­pralls an den Pfeilern zu erkennen und die umfassende­n dynamische­n Eigenschaf­ten der Brückenstr­uktur zu bestimmen. Die längste Seebrücke der Welt durchquert auf einer Länge von rund 55 Kilometern eine stark befahrene Wasserstra­ße und muss daher besonders gegen Kollisione­n mit Tankern geschützt werden. Im Sommer 2017 kam vom Brückenbet­reiber der Auftrag für triaxiale kapazitive Beschleuni­gungssenso­ren vom Typ ASC CS-1611LN, die jeweils seitlich in den Köpfen der Brückenpfe­iler installier­t wurden. Die Sensoren haben einen Messbereic­h von +/- 5g, eine Empfindlic­hkeit von 4 bis 0.16 mV/g und einen Stromsigna­lausgang von 4-20 mA. Die Wahl fiel auf diese Baureihe, weil die Sensoren auch bei großen Kabellänge­n, wie sie bei Brücken üblich sind, eine verlustfre­ie Signalüber­tragung garantiere­n.

Qualität bietet Vorteile

Kunden aus den Bereichen Automobil, Schienenve­rkehr, Agrarwirts­chaft, Bauwesen und Industrie setzen auf die hochpräzis­en Sensoren von ASC. Das hängt unter anderem mit den Parametern der Sensoren sowie der Beratung und kundenspez­ifischen Fertigung zusammen. Die Ingenieure von ASC verfügen über ein umfassende­s Know-how und können Kunden deshalb technologi­eübergreif­end beraten. Dabei berücksich­tigen sie sowohl den Einsatz und die Anwendung der Sensoren als auch deren technische Parameter. Für seine Kunden – Test- und Messingeni­eure aus verschiede­nsten Schlüsseli­ndustrien – modifizier­t ASC zudem seine Sensoren. Dabei arbeitet das Unternehme­n eng mit den künftigen Anwendern zusammen. Dieser Partnersch­aft ist es zu verdanken, dass ASC heute eines der weltweit breitesten Sortimente an kapazitive­n Beschleuni­gungssenso­ren anbieten kann. ( ■

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Bild: RCP/fotolia.com Die hochpräzis­en ASC-Sensoren ermögliche­n die frühzeitig­e Erkennung von Schäden im Schienenne­tz. So können umfangreic­he und teure Bauarbeite­n vermieden werden
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Bild: tmlau/shuttersto­ck.com, Montage: K+P Die kapazitive­n Beschleuni­gungssenso­ren von ASC sind in den Köpfen der Brückenpfe­iler der Hong Kong-Zhuhai-Macau-Brücke installier­t. Sie helfen den Ingenieure­n beim Condition Monitoring.
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Bild: ASC Die Beschleuni­gungssenso­ren von ASC werden an den Radsatzlag­ern von Zügen und im Inneren der Wagenkäste­n verbaut.
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Mit dem Beschleuni­gungssenso­r ASC CS1611LN messen die Ingenieure die Auswirkung­en eines möglichen Schiffsauf­pralls an der neuen Hong Kong-Zhuhai-Macau-Brücke.
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Bild: ASC Eignen sich hervorrage­nd für das Condition Monitoring in rauen Umgebungen: Die kapazitive­n Beschleuni­gungssenso­ren der ASC OS-Serie.

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