Einer für alle Herstellerübergreifend steckkompatible Rundsteckverbinder
Mehr Flexibilität bei Verkabelung und Beschaffung, reduzierte Anschlusszeiten und eine höhere Zuverlässigkeit im Feldeinsatz – diese Faktoren werden auch in der Antriebstechnik immer häufiger gefordert. Mit einem neuen Rundsteckverbinder-Programm in den B
Anders als bei Rundsteckverbindern der Größe M5, M8 und vor allem M12 existiert bei metrischen Rundsteckverbindern von M17 bis M58 keine normative Standardisierung. Zwar unterliegen Gehäusebauformen und Kodierungen sowie die verschiedenen Polbilder einem Quasi-Standard. Es gibt jedoch keine national oder internatio
nal verbindlichen Normen. Die Folge: Elektrische und mechanische Daten weichen von Hersteller zu Hersteller ab. Damit haben Anlagenplaner und -betreiber die Wahl, entweder einen einzelnen Lieferanten für die gesamte Anlagenverkabelung zu spezifizieren, oder das Risiko einzugehen, dass Steckverbinder unterschiedlicher Hersteller elektrisch und mechanisch nicht aufeinander abgestimmt sind. Auch wenn die sogenannten „mixed pairs“am Markt keine Seltenheit sind, verbleiben doch besonders hinsichtlich der Kontaktüberdeckung, Stromtragfähigkeit, Dichtigkeit und Vibrationsbeständigkeit einige Restrisiken.
Kompatibel gleich flexibel
Um diese Unsicherheiten auszuräumen, hat Phoenix Contact – als Zulieferer für Gerätehersteller, Maschinenbauer und Kabelkonfektionäre – ein neues Produktprogramm entwickelt, das sowohl mit den metrischen Standardgewinden als auch mit dem Schnellverriegelungssystem „Speedtec“von TE Connectivity steckbar ist. Damit schafft Phoenix Contact mehr Flexibilität in der Versorgung von Motoren und Anlagen.
Um die elektrischen und mechanischen Eigenschaften auch in Kombination mit Steckverbindern des Marktbegleiters sicherzustellen, durchlaufen die Steckverbinder der Serie M17 – M40 Pro ein aufwendiges Testverfahren. Die Prüfungen umfassen sowohl reine Steckverbinder-Kombinationen von Phoenix Contact als auch Kombinationen mit Produkten von TE Connectivity. Alle Prüfungen, die die allgemeine Steckverbinder-Norm IEC 61984 für die Schnittstelle von Steckverbinder zu Steckverbinder definiert, werden somit zweifach durchgeführt. Hierzu gehören unter anderem anspruchsvolle Schockund Vibrationsprüfungen zur Sicherstellung der mechanischen Festigkeit sowie Strombelastungstests zur Bestätigung der sicheren elektrischen Verbindung.
Produktionsausfälle kosten schnell Millionen
Neben der elektromechanischen Sicherheit der Feld- und Geräteverkabelung spielen im Maschinen- und Anlagenbau auch die Bediensicherheit und Anschlusszeit eine zentrale Rolle. Je einfacher eine elektromechanische Steckverbindung hergestellt werden kann, desto schneller können das Werkzeug, die Maschine und die gesamte Anlage in Betrieb genommen werden. Da Anlagenstillstände - so genannte „downtimes“- zu Produktionsausfällen in Millionenhöhe führen können, ist eine möglichst geringe Verkabelungszeit nicht nur bei der Inbetriebnahme wichtig, sondern auch im Wartungsfall.
Aus diesem Grund haben sich – teils mechanisch unterschiedliche – Schnellverriegelungssysteme am Markt etabliert. Ihr Vorteil gegenüber metrischen Standardgewinden ist, dass die Steckverbinder und ihre Gegenstücke schneller - mit einer kürzeren manuellen Drehbewegung - verriegelt werden. Die neue Produktserie von Phoenix Contact ist optional ebenfalls mit einer Schnellverriegelung erhältlich. Das neu entwickelte OneClick-Verriegelungssystem lässt keinerlei Interpretationsspielraum in Bezug auf die Verschluss-position: Schloss-Piktogramme und Pfeilmarkierungen zeigen die korrekte Steck- und Verriegelungsposition optisch an. Zusätzlich rastet der Steckverbinder spür- und hörbar in die Verriegelungsposition ein. Diese dreifache Rückmeldung an den Anwender gewährleistet, dass die elektro-mechanische Verbindung auch in schwer zugänglichen oder schlecht einsehbaren Einbausituationen funktioniert.
Integrierte Vibrationsbremse
Das Verriegelungssystem erlaubt aber nicht nur den zeitsparenden und sicheren Geräteanschluss. Es ist auch steckund verriegelbar mit der verbreiteten „Speedtec“-Verriegelung von TE Connectivity. Der kraftgesteuerte Toleranzausgleich im Kabelsteckverbinder ermöglicht einen definierten Anschlag nach exakt 45 Grad und sorgt in allen Kombinationen für ein sicher verriegeltes Steckverbinderpaar.
Anstatt Vibrationssicherungen wie bisher auf dem Außengewinde der Gerätestecker anzubringen, hat Phoenix Contact die Vibrationsbremse in die Kabelsteckverbinder integriert. Da die Gerätesteckverbinder zu Kabelsteckverbindern mit Standardgewinden und mit Schnellverriegelung kompatibel sind, müssen Anwender nicht mehr länger unterschiedliche Gegenstücke vorhalten oder O-Ringe im Feld auf- und abziehen. Dies reduziert die Lagerkosten, erleichtert die Artikelauswahl und eliminiert Unsicherheiten beim Feldanschluss (Bild 2). Phoenix Contact bietet damit die einzige Lösung am Markt, in der die endgültige Verriegelungsposition spielfrei definiert und gleichzeitig eine Vibrations-festigkeit von mindestens 20g sicherstellt ist.
Kabelabgangsrichtung frei wählen
In Anlagen mit vielen Motoranschlüssen oder bei beengten Einbausituationen sollte die Kabelabgangsrichtung frei wählbar sein. Die neuen gewinkelten Gerätesteckverbinder von Phoenix Contact bieten diese Einstellbarkeit in 10°-Schritten. Nach dem Anschluss des Gegensteckers ist die gewünschte Position mit minimalem Kraftaufwand herstellbar. Auch unter Temperatur- und Vibrationseinflüssen bleiben die Drehmomente des gewinkelten Gerätesteckers stabil.
Außerdem wurde der Bauraum der gewinkelten Leistungs- Gerätesteckverbinder optimiert – damit bietet sich nun etwa 20 Prozent mehr Platz für die Litzen als bei vergleichbaren Gehäusen. Zusätzliche Markierungen auf den Isolierkörpern und Gehäusen der Leistungssteckverbinder zeigen die Fügerichtung der Bauteile eindeutig an und erleichtern so die Konfektionierung. Weitere Vorteile der einheitlich gestalteten Serie sind ihr wiedererkennbares Design und das in den metrischen Größen M17, M23 und M40 gleichartige Schirmkonzept (Bild 3).
Auch die Kontakt-Bestückung der Signalisolier-körper wurde überarbeitet. Durch eine Vor-Verriegelungsposition der Isolierkörperhälften können die Kontakte auch bei gekreuzten Adern leicht montiert werden. Durch Öffnen der Isolierkörperhälften lassen sich die Kontakte im Wartungsfall ganz ohne Entriegelungswerkzeug demontieren. ( ■