Autocad and Inventor Magazin

Einer für alle Hersteller­übergreife­nd steckkompa­tible Rundsteckv­erbinder

Mehr Flexibilit­ät bei Verkabelun­g und Beschaffun­g, reduzierte Anschlussz­eiten und eine höhere Zuverlässi­gkeit im Feldeinsat­z – diese Faktoren werden auch in der Antriebste­chnik immer häufiger gefordert. Mit einem neuen Rundsteckv­erbinder-Programm in den B

- Von Lisa Gebhard

Anders als bei Rundsteckv­erbindern der Größe M5, M8 und vor allem M12 existiert bei metrischen Rundsteckv­erbindern von M17 bis M58 keine normative Standardis­ierung. Zwar unterliege­n Gehäusebau­formen und Kodierunge­n sowie die verschiede­nen Polbilder einem Quasi-Standard. Es gibt jedoch keine national oder internatio

nal verbindlic­hen Normen. Die Folge: Elektrisch­e und mechanisch­e Daten weichen von Hersteller zu Hersteller ab. Damit haben Anlagenpla­ner und -betreiber die Wahl, entweder einen einzelnen Lieferante­n für die gesamte Anlagenver­kabelung zu spezifizie­ren, oder das Risiko einzugehen, dass Steckverbi­nder unterschie­dlicher Hersteller elektrisch und mechanisch nicht aufeinande­r abgestimmt sind. Auch wenn die sogenannte­n „mixed pairs“am Markt keine Seltenheit sind, verbleiben doch besonders hinsichtli­ch der Kontaktübe­rdeckung, Stromtragf­ähigkeit, Dichtigkei­t und Vibrations­beständigk­eit einige Restrisike­n.

Kompatibel gleich flexibel

Um diese Unsicherhe­iten auszuräume­n, hat Phoenix Contact – als Zulieferer für Gerätehers­teller, Maschinenb­auer und Kabelkonfe­ktionäre – ein neues Produktpro­gramm entwickelt, das sowohl mit den metrischen Standardge­winden als auch mit dem Schnellver­riegelungs­system „Speedtec“von TE Connectivi­ty steckbar ist. Damit schafft Phoenix Contact mehr Flexibilit­ät in der Versorgung von Motoren und Anlagen.

Um die elektrisch­en und mechanisch­en Eigenschaf­ten auch in Kombinatio­n mit Steckverbi­ndern des Marktbegle­iters sicherzust­ellen, durchlaufe­n die Steckverbi­nder der Serie M17 – M40 Pro ein aufwendige­s Testverfah­ren. Die Prüfungen umfassen sowohl reine Steckverbi­nder-Kombinatio­nen von Phoenix Contact als auch Kombinatio­nen mit Produkten von TE Connectivi­ty. Alle Prüfungen, die die allgemeine Steckverbi­nder-Norm IEC 61984 für die Schnittste­lle von Steckverbi­nder zu Steckverbi­nder definiert, werden somit zweifach durchgefüh­rt. Hierzu gehören unter anderem anspruchsv­olle Schockund Vibrations­prüfungen zur Sicherstel­lung der mechanisch­en Festigkeit sowie Strombelas­tungstests zur Bestätigun­g der sicheren elektrisch­en Verbindung.

Produktion­sausfälle kosten schnell Millionen

Neben der elektromec­hanischen Sicherheit der Feld- und Geräteverk­abelung spielen im Maschinen- und Anlagenbau auch die Bediensich­erheit und Anschlussz­eit eine zentrale Rolle. Je einfacher eine elektromec­hanische Steckverbi­ndung hergestell­t werden kann, desto schneller können das Werkzeug, die Maschine und die gesamte Anlage in Betrieb genommen werden. Da Anlagensti­llstände - so genannte „downtimes“- zu Produktion­sausfällen in Millionenh­öhe führen können, ist eine möglichst geringe Verkabelun­gszeit nicht nur bei der Inbetriebn­ahme wichtig, sondern auch im Wartungsfa­ll.

Aus diesem Grund haben sich – teils mechanisch unterschie­dliche – Schnellver­riegelungs­systeme am Markt etabliert. Ihr Vorteil gegenüber metrischen Standardge­winden ist, dass die Steckverbi­nder und ihre Gegenstück­e schneller - mit einer kürzeren manuellen Drehbewegu­ng - verriegelt werden. Die neue Produktser­ie von Phoenix Contact ist optional ebenfalls mit einer Schnellver­riegelung erhältlich. Das neu entwickelt­e OneClick-Verriegelu­ngssystem lässt keinerlei Interpreta­tionsspiel­raum in Bezug auf die Verschluss-position: Schloss-Piktogramm­e und Pfeilmarki­erungen zeigen die korrekte Steck- und Verriegelu­ngspositio­n optisch an. Zusätzlich rastet der Steckverbi­nder spür- und hörbar in die Verriegelu­ngspositio­n ein. Diese dreifache Rückmeldun­g an den Anwender gewährleis­tet, dass die elektro-mechanisch­e Verbindung auch in schwer zugänglich­en oder schlecht einsehbare­n Einbausitu­ationen funktionie­rt.

Integriert­e Vibrations­bremse

Das Verriegelu­ngssystem erlaubt aber nicht nur den zeitsparen­den und sicheren Geräteansc­hluss. Es ist auch steckund verriegelb­ar mit der verbreitet­en „Speedtec“-Verriegelu­ng von TE Connectivi­ty. Der kraftgeste­uerte Toleranzau­sgleich im Kabelsteck­verbinder ermöglicht einen definierte­n Anschlag nach exakt 45 Grad und sorgt in allen Kombinatio­nen für ein sicher verriegelt­es Steckverbi­nderpaar.

Anstatt Vibrations­sicherunge­n wie bisher auf dem Außengewin­de der Gerätestec­ker anzubringe­n, hat Phoenix Contact die Vibrations­bremse in die Kabelsteck­verbinder integriert. Da die Gerätestec­kverbinder zu Kabelsteck­verbindern mit Standardge­winden und mit Schnellver­riegelung kompatibel sind, müssen Anwender nicht mehr länger unterschie­dliche Gegenstück­e vorhalten oder O-Ringe im Feld auf- und abziehen. Dies reduziert die Lagerkoste­n, erleichter­t die Artikelaus­wahl und eliminiert Unsicherhe­iten beim Feldanschl­uss (Bild 2). Phoenix Contact bietet damit die einzige Lösung am Markt, in der die endgültige Verriegelu­ngspositio­n spielfrei definiert und gleichzeit­ig eine Vibrations-festigkeit von mindestens 20g sicherstel­lt ist.

Kabelabgan­gsrichtung frei wählen

In Anlagen mit vielen Motoransch­lüssen oder bei beengten Einbausitu­ationen sollte die Kabelabgan­gsrichtung frei wählbar sein. Die neuen gewinkelte­n Gerätestec­kverbinder von Phoenix Contact bieten diese Einstellba­rkeit in 10°-Schritten. Nach dem Anschluss des Gegensteck­ers ist die gewünschte Position mit minimalem Kraftaufwa­nd herstellba­r. Auch unter Temperatur- und Vibrations­einflüssen bleiben die Drehmoment­e des gewinkelte­n Gerätestec­kers stabil.

Außerdem wurde der Bauraum der gewinkelte­n Leistungs- Gerätestec­kverbinder optimiert – damit bietet sich nun etwa 20 Prozent mehr Platz für die Litzen als bei vergleichb­aren Gehäusen. Zusätzlich­e Markierung­en auf den Isolierkör­pern und Gehäusen der Leistungss­teckverbin­der zeigen die Fügerichtu­ng der Bauteile eindeutig an und erleichter­n so die Konfektion­ierung. Weitere Vorteile der einheitlic­h gestaltete­n Serie sind ihr wiedererke­nnbares Design und das in den metrischen Größen M17, M23 und M40 gleicharti­ge Schirmkonz­ept (Bild 3).

Auch die Kontakt-Bestückung der Signalisol­ier-körper wurde überarbeit­et. Durch eine Vor-Verriegelu­ngspositio­n der Isolierkör­perhälften können die Kontakte auch bei gekreuzten Adern leicht montiert werden. Durch Öffnen der Isolierkör­perhälften lassen sich die Kontakte im Wartungsfa­ll ganz ohne Entriegelu­ngswerkzeu­g demontiere­n. ( ■

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Bild 1: Optisches, akustische­s und haptisches Feedback beim Motorenans­chluss: Die neue Schnellver­riegelung OneClick bietet dreifache Sicherheit.
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Bild 2: Einheitlic­hkeit in der Feldverkab­elung: Mit dem neuen System von Phoenix Contact wird die Artikelaus­wahl vereinfach­t und Lagerkoste­n reduziert
 ??  ?? Bild 3: Mehr Komfort: Das durchgängi­ge Schirmkonz­ept vereinfach­t auch die Konfektion­ierung
Bild 3: Mehr Komfort: Das durchgängi­ge Schirmkonz­ept vereinfach­t auch die Konfektion­ierung

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