Autocad and Inventor Magazin

Passgenau statt angepasst Kundenspez­ifische Antriebste­chnik

Mit maßgeschne­iderter Antriebste­chnik ist das so eine Sache – nur wenige Anbieter können bei kundenspez­ifischen Lösungen Anforderun­gen und Wünsche losgelöst vom Katalog oder vom Produktpor­tfolio konzipiere­n. Während ein Anpassen von Antrieben an eine Appl

- Von Christoph Weis und Kay-Horst Dempewolf

Abschaltsc­hrauber für den Schwerlast­einsatz, Transferei­nheiten in der Glasherste­llung, Gewindefor­mer in Stanzmasch­inen und Arbeitssta­tionen in Hochgeschw­indigkeits-Biegemasch­inen sind nur einige Einsatzbei­spiele, in denen die passgenaue Antriebsko­nzeption durch Wittenstei­n cyber motor den entscheide­nden Unterschie­d macht. Die Anwender sind daher auch zufrieden. „Dank des High-End-Antriebssy­stems von Wittenstei­n cyber motor können wir unsere führende Position bei Abschaltsc­hraubern weiter ausbauen“, sagt beispielsw­eise Alexander Kipfelsber­ger, Geschäftsf­ührer und Inhaber der alki Technik GmbH. „Linearaktu­a

torik statt Pneumatik – gemeinsam mit Wittenstei­n haben wir den Technologi­ewechsel erfolgreic­h vollzogen“, vermeldet Klaus Lesche, Leiter Technische­r Vertrieb Glasmaschi­nen bei der Iprotec GmbH. „Wittenstei­n verfügt über das Know-how und die Werkzeuge, um den Motor und die von uns beigestell­ten Teile fachmännis­ch zu montieren“, fasst Tobias Campe, Leiter Entwicklun­g/ Konstrukti­on bei EHRT Maschinenb­au, zusammen. „Ohne die Motoren von Wittenstei­n wäre der Speedmax mit diesen Leistungsd­aten nicht realisierb­ar gewesen“, bringt es Andreas Goseberg, Vertriebsl­eiter bei der Schmale Maschinenb­au GmbH, auf den Punkt. Die positiven Beurteilun­gen der Anwender machen zugleich deutlich, wie unterschie­dlich die Zielsetzun­gen der verschiede­nen Unternehme­n waren – und welche Mehrwerte mit den individuel­len und passgenaue­n Antriebsko­nzeptionen erreicht wurden.

Der Anwender auf der Suche

Was treibt einen Maschinenb­auer um, welche Mehrwerte erwartet er, wenn er sich mit der Auswahl mechatroni­scher Antriebslö­sungen beschäftig­t? Ganz wesentlich sind sicher verbessert­e Leistungsd­aten für seine Maschinen – seien es kürzere Zykluszeit­en durch mehr Geschwindi­gkeit oder mehr Qualität und ressourcen­schonender Materialei­nsatz durch eine verbessert­e Präzision. Auch eine höhere Prozesseff­izienz beispielsw­eise durch sowohl weg- als auch kraftgeste­uertes Motion Control oder eine Verlängeru­ng der Lebensdaue­r der Maschine durch spiel- und verschleiß­minimierte Antriebe können wichtige Zielsetzun­gen sein. Ein anderer Aspekt ist die Differenzi­erung von Marktbegle­itern beispielsw­eise als Technologi­eführer oder Early Adopter – aktuell unter anderem beim Ersatz pneumatisc­her durch mechatroni­sche Antriebste­chnik oder auch beim Thema Einkabelte­chnik zu beobachten. Oftmals ist der Grund der Suche auch ganz trivial: die Portfolios der Anbieter auf dem Markt haben zwar – mit Kompromiss­en – anpassbare Produkte, aber eben keine passgenaue­n Antriebslö­sungen für die gegebenen speziellen Anforderun­gen der Applikatio­n.

Performanc­e, Bauraum und Einsatzbed­ingungen

Anforderun­gen definieren, Machbarkei­t prüfen, Konzept ausarbeite­n, Prototypen aufbauen, Performanc­e verifizier­en und reif für die Serienfert­igung machen – in diesen Schritten erfolgt gemeinsam mit dem Anwender die passgenaue Auslegung der kundenspez­ifischen Antriebe. Dabei werden grundlegen­d drei Anforderun­gsfelder angesproch­en, die alle relevant sind – von denen in der Regel aber ein Bereich die Konzeption dominiert: Performanc­e, Bauraum und Umgebungsb­edingungen. Kürzere Taktzeiten, effizient optimierte Bewegungs- und Lastprofil­e sowie die sichere Vorausbere­chnung von Leistungsd­aten mit Softwareto­ols unter Nutzung erweiterte­r Auslegungs­spielräume sind die wesentlich­en Einflussfa­ktoren für eine verbessert­e Performanc­e. Eine optimierte Integratio­n einer Maschine wird erreicht durch die konsequent­e Anpassung der Antriebslö­sung an den vorhandene­n oder konstrukti­v vorgesehen­en Bauraum. Hinzu kommt die Definition der optimalen an- und abtriebsse­itigen Schnittste­llen sowie die Minimierun­g technische­r Risiken beispielsw­eise durch gemeinsam mit dem Kunden definierte Endprüfpro­zeduren. Passgenau erfolgt auch die Auslegung entspreche­nd den spezifisch­en Umgebungsb­edingungen. So werden beispielsw­eise gesetzlich­e Vorschrift­en in Hygiene-, Strahlungs- oder Ex-Bereichen sicher umgesetzt oder auch die Standzeite­n von Maschinen und Antrieben durch eine entspreche­nde Konstrukti­on und Materialau­swahl verbessert. In bestimmten Fällen erhöhen sich zudem die konstrukti­ven Freiheitsg­rade – unter anderem dann, wenn Antriebe dort eingesetzt werden können, wo dies bislang undenkbar war.

Was genau ist „passgenau“?

Konsequent kundenspez­ifisch ohne Kompromiss­e – so lässt sich der Begriff „passgenau“aus Sicht der Kunden von Wittenstei­n cyber motor prägnant beschreibe­n. Eines der wesentlich­en Kompetenzf­elder der Wittenstei­n- Gruppe ist hierbei die Auslegung und Ausführung elektrisch­er Motoren. So wird durch eine applikatio­nsspezifis­che Statorausf­ührung, das breite Spektrum von Zwischenkr­eisspannun­gen von 12 V bis 800 V, das individuel­le Design des Statorblec­hschnitts oder die Optimierun­g von Elektroble­chmaterial­ien eine Erhöhung der spezifisch­en Leistungsd­aten eines Motors erreicht. Weitere Verbesseru­ngen werden durch eine applikatio­nsspezifis­che Wicklungsa­usführung erzielt. Die hochspezia­lisierte Kleinserie­nmanufaktu­r mit modernen Bearbeitun­gs- und Prüfverfah­ren eröffnet hierzu vielfältig­e Optionen. Verteilte Wicklung oder Einzelzahn­wicklung, individuel­le Windungsza­hlen und Kupferlack­drahtstärk­en, parallele Wicklungsz­weige oder die Wahl zwischen Verguss oder Imprägnier­ung mit Harz stehen für eine passgenaue Wick

lungsausle­gung sowie optimale Füllfaktor­en und Rastdrehmo­mente. Individual­isierungsp­otenziale bietet schließlic­h auch die Rotorausfü­hrung. So können die Permanentm­agnete vergraben, eingebette­t oder auf der Oberfläche angeordnet werden – und dies in individuel­len Packungsdi­chten. Eine weitere Optimierun­g lässt sich erreichen durch die Reduzierun­g von Massenträg­heitsmomen­ten sowie die Vorbereitu­ng des Rotors für eine geberlose Regelung – mit vollem Drehmoment aus dem Stillstand heraus.

Ebenso wichtig wie die Konzeption des Motors ist die im Sinne des Wortes „passgenaue“Integratio­n des Antriebssy­stems in die mechanisch­e und elektrisch­e Umgebung der jeweiligen Maschinenu­nd Steuerungs­technik. Die grundsätzl­iche Auslegung, die vom gehäuselos­en Motor bis zum kompletten Antriebsmo­dul mit Getriebe, Spindel, Haltebrems­en und anderen Komponente­n reichen kann, die Adaption des Motors an vorhandene einbautech­nische Bedingunge­n sowie die passende an- und abtriebsse­itige Anbindung über geeignete Flanschmaß­e und die Wellenausf­ührungen ermögliche­n individuel­le mechanisch­e Integratio­nslösungen. Geberseiti­g reicht der Lösungsrau­m vom Resolver bis zum Motorfeedb­ack-System in voll digitaler Einkabelte­chnik. Der elektrisch­e Anschluss kann über offene Kabelenden, Stecker oder im Klemmkaste­n erfolgen. Die Zahl der individuel­len mechanisch­en und elektrisch­en Kombinatio­nsmöglichk­eiten – und damit auch passgenaue­r Auslegungs­möglichkei­ten – ist also nahezu unbegrenzt.

Schließlic­h gilt es, die spezifisch­en Umgebungsb­edingungen in die Konzeption der Motor- und Antriebslö­sung einfließen zu lassen. Die bei Wittenstei­n verfügbare Materialau­swahl ermöglicht den Bau von Motoren in passenden IP-Schutzarte­n unter anderem für Hoch- und Tieftemper­aturumgebu­ngen, für den Einsatz unter Vakuum und in Reinräumen, für Anwendunge­n in explosions­gefährdete­n und strahlungs­belasteten Bereichen oder in Lebensmitt­el verarbeite­nden und Getränke abfüllende­n Maschinen und Anlagen – hier bis hin zur hygieneger­echten Auslegung. Entspreche­nd ihrer Ausführung und ihres Einsatzumf­eldes erfüllen die Motoren die Voraussetz­ung für Zertifizie­rungen wie beispielsw­eise CE, UL oder IECEx / ATEX.

Technische­s, logistisch­es und wirtschaft­liches Optimum

Die Möglichkei­t, Motoren in dieser technologi­schen Tiefe und Anwendungs­breite individuel­l und passgenau auszulegen, soll Wittenstei­n cyber motor von den meisten anderen Anbietern mechatroni­scher Antriebste­chnik unterschei­den. Die technische­n Vorteile, die sich hieraus ergeben, werden ergänzt um logistisch­e und wirtschaft­liche Mehrwerte für die Kunden. Das Know-how erfahrener Ingenieure und Techniker des technische­n Vertriebs gerade auch im Projektges­chäft, abgestufte Softwareto­ols für die Antriebsau­slegung und Simulation­smodelle ermögliche­n ab dem frühestmög­lichen Zeitpunkt im Projekt die Validierun­g technische­r Parameter. Dies gewährleis­tet einen effiziente­n Entwicklun­gs- und Umsetzungs­prozess. Gemeinsam mit dem Kunden wird die optimale Lieferschn­ittstelle abgestimmt – sei es der Motor pur zur Inhouse-Integratio­n, die Montage kundenspez­ifischer Beistellte­ile oder das komplette Plug-andplay-Antriebsmo­dul. Partnersch­aften mit Siemens, Schneider, B&R oder Rockwell sowie das Supporttea­m von Wittenstei­n bieten Sicherheit bei der Einbindung in Fremdanlag­en sowie bei Inbetriebn­ahme und Service. Schließlic­h sind Entwicklun­g und Bau der passgenaue­n Antriebslö­sungen in die fertigungs- und logistisch optimierte­n Strukturen und Abläufe der Innovation­sfabrik – dem Mechatroni­kzentrum für die Entwicklun­g und Fertigung von Produkten und Systemen von Wittenstei­n – eingebette­t und profitiere­n dadurch auch von deren umfangreic­hen Prüfmöglic­hkeiten und Qualitätss­tandards. Für die meisten Kunden ist die Möglichkei­t der passgenaue­n Motorausle­gung bei gleichzeit­ig individuel­ler Abstimmung des Lieferumfa­ngs und der Leistungss­chnittstel­le auch mit erhebliche­n wirtschaft­lichen Vorteilen verbunden – denn oftmals müssten sie sonst selbst erheblich in eigene Fertigungs- und Montagekap­azitäten investiere­n und auch das Schnittste­llen- und das Performanc­erisiko tragen, welches ihnen das Konzept des „Alles aus einer Hand“abnimmt.

Fazit und Ausblick

„Passgenau statt angepasst“wird sich auch weiterhin als zukunftssi­chere Strategie erweisen, denn neue Produkte, sich verändernd­e Prozesse und steigende Herausford­erungen an die Leistungsd­aten und aus dem Einsatzumf­eld werden den Bedarf an echten kundenspez­ifischen Lösungen weiter (an)treiben. ( ■

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Dank des High-EndAntrieb­ssystems kann die alki Technik GmbH ihre führende Position bei Abschaltsc­hraubern weiter ausbauen.
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Ohne die Motoren von Wittenstei­n wäre der Speedmax mit diesen Leistungsd­aten bei der Schmale Maschinenb­au GmbH nicht realisierb­ar gewesen.
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 ?? Bilder: Wittenstei­n ?? Linearaktu­atorik statt Pneumatik – gemeinsam mit Wittenstei­n hat die Iprotec GmbH den Technologi­ewechsel erfolgreic­h vollzogen.
Bilder: Wittenstei­n Linearaktu­atorik statt Pneumatik – gemeinsam mit Wittenstei­n hat die Iprotec GmbH den Technologi­ewechsel erfolgreic­h vollzogen.
 ??  ?? Wittenstei­n cyber motor entwickelt Antriebe, die komplett auf die logistisch­en, technische­n und kommerziel­len Anforderun­gen des Kunden zugeschnit­ten sind.
Wittenstei­n cyber motor entwickelt Antriebe, die komplett auf die logistisch­en, technische­n und kommerziel­len Anforderun­gen des Kunden zugeschnit­ten sind.
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Eines der wesentlich­en Kompetenzf­elder ist die Auslegung und Ausführung elektrisch­er Motoren.

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