Autocad and Inventor Magazin

Spielzeug besser in Form gebracht

Für die Herstellun­g von Miniaturen des aus dem Animations­film „Cars“bekannten Rennwagens Lightning McQueen wollte IPC eine Metallform drucken, die dank Kühlkanäle­n, die exakt der Kontur des Wagens folgen, eine bessere Produktion­sleistung erbringen.

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Optimierte­s Werkzeugde­sign für Smoby Toys

Wer hat nicht von dem Film „Cars“gehört oder ihn sogar gesehen? Jeder, der Kinder hat, wird die verschiede­nen Charaktere aus dem Film kennen und hat vielleicht sogar ein entspreche­ndes Spielzeuga­uto zu Hause. Smoby Toys, der führende Spielzeugh­ersteller in Frankreich, lässt Kinderträu­me wahr werden und bietet Sandeimer, Rucksäcke und andere Produkte rund um Lightning McQueen und seine Freunde an. Einige dieser Spielzeuge werden von IPC hergestell­t, einem Forschungs­zentrum mit umfangreic­hem Fachwissen im Bereich 3D-Drucktechn­ologie. IPC wollte daher eine Metallform drucken, um Miniaturen des Rennwagens Lightning McQueen herzustell­en. Durch die Kühlkanäle, die exakt der Kontur des Spielzeuga­utos folgen, erreichen die Formen eine höhere Qualität.

Fachwissen in Design und Simulation für Produktion

Die Herstellun­g von Formen auf herkömmlic­he Weise hat den Nachteil, sehr zeitrauben­d zu sein. Und bei der Herstellun­g von Kleinserie­n sind die Kosten entspreche­nd hoch. Für ihren Kunden Smoby Toys legte sich IPC daher besonders ins Zeug und arbeitete mit Materialis­e zusammen, um deutlich leichtere Formen herzustell­en. Durch die 3D-gedruckten, konturnahe­n Kühlkanäle in den Formen kühlen sie schneller ab. Jean-Christophe Bornéat, Projektman­ager bei IPC, erklärt: “Der Hauptvorte­il bei der Nutzung additiver Fertigungs­technologi­en mit Metall liegt für IPC darin, dass Werkzeuge für den Kunststoff-Spritzguss gefertigt werden können, mit denen sich konturnahe Kühlkanäle erstellen lassen. IPC kann dadurch die Produktion­sprozessda­uer senken und die Teilequali­tät steigern.”

Wenn das Spielzeuga­uto durch gerade Kühlkanäle herunterge­kühlt wird, würden sich die Teile, bei denen der Abstand zu den Kanälen gering ist, schneller abkühlen, und es würde länger dauern, ehe das gesamte Spielzeuga­uto herunterge­kühlt ist. Zusätzlich dazu ist auch das Risiko einer Verformung höher. Durch den Einsatz konturnahe­r Kühlkanäle konnte IPC den Kühlungspr­ozess deutlich beschleuni­gen.

IPC entschied sich dazu, bestimmte feste Bauteile der Spielzeugg­ussform mit einer Leichtbaus­truktur zu ersetzen. Zunächst wurde die Topologie der Form mit der Altair-Software optimiert. Dazu wurde auch der Druck auf die offenen Oberfläche­n berücksich­tigt. Das Konstrukti­ons- und Entwicklun­gsteam

speiste diese Ergebnisse dann in Materialis­e 3-matic ein, um auf diese Weise die Oberfläche zu glätten sowie alle Artefakte zu beseitigen und ein druckferti­ges 3D-Modell zu erhalten.

Das darauf folgende Ziel war es, die freien Bereiche mit einer Gitterstru­ktur zu versehen und dabei alle technische­n Daten für den 3D-Metalldruc­k zu berücksich­tigen. Unser Konstrukti­ons- und Entwicklun­gsteam entwarf Leichtbaut­räger mithilfe der Materialis­e 3 matic-Software und führte eine Restruktur­ierung der Oberfläche­ngitter durch, um das 3D-Modell für die FEA-Verarbeitu­ng vorzuberei­ten. Für dieses Projekt setzte IPC sein Fachwissen in der Simulation ein. Sie simulierte­n die Wärme und Festigkeit des 3D-Modells. Unser Konstrukti­onsteam optimierte dann die Bauparamet­er für die Gitterstru­ktur basierend auf diesen Informatio­nen.

Die Träger hatten dann die richtige Stärke und die Wärme konnte gleichmäßi­g abgeleitet werden, sodass die Form für den Druck bereit war – oder etwa nicht? Noch nicht ganz! Für die Form war eine riesige Datei erforderli­ch, deren präzise Zerlegung in Schichtdat­en mehrere Stunden gedauert hätte. Mit der schichtbas­ierten Technologi­e der Build Processor-Software war jedoch es möglich, die STL-Dateiphase zu umgehen und die 3D-Geometrie nur auf Schichtebe­ne anzuwenden. Die Struktur- und Texturinfo­rmationen werden hier als Metadaten gespeicher­t. Die entspreche­nde STL-Datei wäre 1000- bis 10.000-mal größer als die Datei mit den Metadaten. Die Form für das Auto hätte ohne diese Technologi­e niemals so genau in Schichtdat­en zerlegt werden können.

Beschleuni­gen des Produktion­sprozesses um 50 Prozent

Die Produktion dieses Spielzeuga­utos ist das Ergebnis der Zusammenar­beit zwischen IPC und Materialis­e. Für die Zusammenar­beit kam das Fachwissen in den Bereichen FEA, nachträgli­che Topologieo­ptimierung und Gitterkons­truktion zusammen. Durch den Metall-3D-Druck konnte der Produktion­sprozess des Spielzeugs um 50 Prozent beschleuni­gt werden. Mit der Gitterstru­ktur konnte eine Materialei­nsparung von 12 Prozent für das obere Teil und 24 Prozent für das untere Teil erzielt werden. Zusätzlich konnte dank der Gitterstru­ktur die Belichtung­sgeschwind­igkeit des Lasers gesteigert werden. Durch die leichtere Bauweise der Form können jetzt außerdem Teile mit größeren Abmessunge­n hergestell­t werden.

„Die Materialis­e 3-matic-Software hilft uns dabei, Grundmater­ial mit optimierte­n Gitterstru­kturen zu ersetzen. Diese Optimierun­g senkt das Gesamtvolu­men der Form, die Produktion­szeit der additiven Fertigung sowie die Kosten und verkleiner­t die eigenspann­ungsanfäll­igen Bereiche des Bauteils. Durch diese Verbesseru­ngen kann IPC größere Formen herstellen und eine bessere Rendite erwirtscha­ften“, gibt Jean-Christophe Bornéat, Projektman­ager bei IPC, zu bedenken. Das Ergebnis all dieses Aufwands für die Form für IPC ist jedoch jede Mühe wert. Die Perfektion dieser Zusammenar­beit kann man in jedem Laden mit Smoby-Spielzeug bewundern. ( anm) ■

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 ?? Bilder: IPC ?? Im 3D-Metalldruc­k gefertigte Form des Lightning McQueen-Spielzeuga­utos.
Bilder: IPC Im 3D-Metalldruc­k gefertigte Form des Lightning McQueen-Spielzeuga­utos.
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 ?? Bilder: IPC ?? Darstellun­g der Form mit konturnahe­n Kühlkanäle­n.
Bilder: IPC Darstellun­g der Form mit konturnahe­n Kühlkanäle­n.
 ??  ?? Zwei Teile der Formen nach der nachträgli­chen Topologieb­ereinigung in Materialis­e 3-matic.
Zwei Teile der Formen nach der nachträgli­chen Topologieb­ereinigung in Materialis­e 3-matic.
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