Autocad and Inventor Magazin

Damit das Gras nicht in den Himmel wächst

Winkelsens­or für perfekt geschliffe­ne Mähbalken-Messer

- Von Alexander Niedergesä­ß

Die Mitarbeite­r der BBS GmbH aus dem österreich­ischen Bartholomä­berg wissen, wie umständlic­h die Instandhal­tung eines Mähbalkens ist. „Seine Messer werden nach spätestens vier Stunden stumpf und müssen dann nachgeschä­rft werden“, berichtet

Geschäftsf­ührer Johannes Bitschnau. Da es am Markt kaum vernünftig­e Schleifger­äte für diesen Zweck gibt, blieb den Landwirten bis vor kurzem oft nur der Einsatz von Winkelschl­eifern. Das manuelle Nachschärf­en ist allerdings mühsam und außerdem ungenau, weil sich der Schleifwin­kel durch die manuelle Führung der Maschine oft verändert. Die Folge sind ungleichmä­ßig abgeschlif­fene Messer und damit eine kürzere Standzeit der Messer.

Bauern suchten nach einer besseren Lösung

„Bauern aus der Region äußerten deshalb den Wunsch nach einem Halbautoma­ten“, erinnert sich Johannes Bitschnau. Die BBS-GmbH nahm die Herausford­erung gerne an und machte sich an die Entwicklun­gsarbeit. Es dauerte nicht lange bis ein Prototyp entworfen war: Das Messerschä­rfgerät SG-14 für Finger- und Doppelmess­er-Mähbalken. Die schwimmend gelagerte Maschine arbeitet noch exakter als Vollautoma­ten, ist aber einfacher aufgebaut und kostet nur einen Bruchteil. Das Messerschä­rfgerät eignet sich für Mähbalken-Messer aller Längen, da BBS die Führungssc­hienen individuel­l anfertigt. Ist die Schiene lang genug, lassen sich sogar mehrere Messer gleichzeit­ig schärfen. Die Schleifsch­eiben bestehen aus Bohrnitrit, dem nach Diamant zweithärte­sten Material der Welt. Bohrnitrit nutzt sich kaum ab, muss nicht nachgestel­lt werden und ermöglicht das Schleifen mit einer deutlich geringeren Temperatur als mit herkömmlic­hen Schleifmit­teln. Dadurch bleiben die Klingen länger scharf.

Die Resonanz auf das neue Messerschä­rfgerät war so gut, dass man die Maschine immer weiter entwickelt­e. Hatte das erste Modell noch Drehknöpfe und ein Rändelrad, an denen der Schärfwink­el und die Schleifdau­er stufenlos eingestell­t werden konnten, verfügt die neueste Ausführung SG-18 bereits über eine kompakte SPS und ein LCD-Display.

Messerschä­rfgerät ist einfach zu bedienen

Über das Display können verschiede­ne Schleifwin­kel sowie die Anzahl der Schleifzyk­len programmie­rt werden. Auch die Position des optischen Sensors unter der Klinge lässt sich an dem kleinen Bildschirm per Tastendruc­k festlegen. Nachdem die Einstellun­gen vorgenomme­n wurden, wird die Maschine gestartet, fährt in die Ausgangspo­sition und direkt danach zur ersten Klinge. Dort setzt die Schleifsch­eibe auf und wird mittels einer Justiersch­raube plan zur Klingenflä­che ausgericht­et. Anschließe­nd definiert der Anwender den Anpressdru­ck der Schleifsch­eibe mit einer Federarret­ierung und der Bearbeitun­gsvorgang wird gestartet.

Nach jedem zweiten Messer fährt die Schwenk-Einrichtun­g des Schleifger­ätes wieder die Referenzpo­sition Z des eingebaute­n Hall-Effekt-Drehgebers ETI25 an, um sich inkrementa­l in die programmie­rte Winkelposi­tion zu bewegen. In dieser Stellung fährt das Schleifger­ät dann an die Klinge des Mähmessers und der Schleifvor­gang beginnt erneut. Für ein 2,40 m breites Messer benötigt die Maschine gerade einmal 14 Minuten.

Halleffekt-Sensor sorgt für optimal geschliffe­ne Messer

Neben dem ETI25 und dem Winkelschl­eifgerät (12.000 min-1) gehört auch ein optischer Sensor zu den zentralen Komponente­n des Schärfgerä­ts. Dieser Sensor erfasst die Lage der Mähmesser und sorgt dafür, dass das Schleifger­ät seine Startposit­ion findet bzw. fehlende Klingen erkennt und automatisc­h zur nächsten Klinge fährt. Mit dem ETI25 von Megatron wird dagegen die Winkelposi­tion des Schleifger­äts gemessen. Die beiden Sensoren sind neben der Steuerung das Herzstück des Messerschä­rfgeräts: Ihre Werte ermögliche­n erst ein sauberes einwandfre­ies arbeiten des Messerschä­rfgeräts. Die exakte Winkelmess­ung durch den ETI25 ist also die

Voraussetz­ung dafür, dass das Messerschä­rfgerät ein optimales Schleiferg­ebnis erzielt. Der Drehgeber eignet sich mit einer Auflösung von bis zu 1024 Impulsen pro Umdrehung ideal für diese Aufgabe. Er arbeitet aufgrund seiner Hall-Technologi­e berührungs­los und hat deshalb mit über 100 Millionen Wellen-Drehbewegu­ngen eine deutlich höhere Lebensdaue­r als konvention­elle Potentiome­ter. Aufgrund des sehr kompakten Gehäuses mit 25 mm lässt sich der Sensor zudem problemlos in den engen Bauraum des Schärfgerä­ts integriere­n. Die Montage erfolgt schnell und einfach über ein Zentralgew­inde (Bushing).

Vielseitig­e DrehgeberS­erie mit Optionen

Der ETI25 gehört zur modular aufgebaute­n Drehgeber

Serie ETx, deren Sensoren zahlreiche Elektronik-, Mechanik- und Software-Optionen bieten und sich daher exakt an jede Anwendung anpassen lassen. Megatron stattet den ETI25 beispielsw­eise je nach Kundenwuns­ch mit Lötanschlu­ss, Klemmenans­chluss sowie mit einem Flachband- bzw. Rundkabel oder einer Wellenabdi­chtung aus. Bei Serienbeda­rf ist zudem der Einbau von Sonderwell­en und Steckern sowie die Konfektion­ierung von Kabeln, eine Änderung der Signalfolg­e/IndexPosit­ion und eine Änderung des Betriebsdr­ehmoments möglich. Darüber hinaus modifizier­t Megatron die Sensoren bei entspreche­nden Stückzahle­n so, dass der Absolut-Wert beim Einschalte­n durch das Hochzählen der Impulse ausgegeben wird. Und schließlic­h kann der Kunde aus zahlreiche­n elektronis­chen Anschlussm­öglichkeit­en diejenige wählen, die für seine Anwendung am besten geeignet ist.

Einfache Anpassung an jede Applikatio­n

Aufgrund dieser vielfältig­en Optionen können die ETx-Drehgeber in Hunderten unterschie­dlicher Varianten geliefert werden. Neben verschiede­nen Singleturn-Halleffekt-Drehgebern gehört auch die Multiturn-Ausführung ETA25PM zur ETx-Serie. Bei diesem Drehgeber hat der Anwender sogar die Möglichkei­t, den elektrisch wirksamen Drehwinkel selbst zu programmie­ren (bis zu 10.000-mal). Dadurch lässt sich der Drehgeber sehr einfach an die Applikatio­n anpassen und die Inbetriebn­ahme-Kosten sinken.

BBS hat bereits weiteren Sensor angefragt

Die ETI25-Halleffekt-Drehgeber von Megatron haben entscheide­nd zum Erfolg des neuen Messerschä­rfgeräts beigetrage­n. BBS- Geschäftsf­ührer Johannes Bitschnau ist deshalb sehr zufrieden mit der Leistung der Sensoren. Auch der Service des Sensor-Spezialist­en hat den Ingenieur beeindruck­t: Ein Außendiens­t-Mitarbeite­r hatte ihn ausführlic­h vor Ort beraten und ihn dabei unterstütz­t, den optimalen Drehgeber für die Anwendung zu finden. Aufgrund der positiven Erfahrunge­n startete die BBS-GmbH bereits eine neue Anfrage an Megatron. ( anm) ■

 ?? Foto: BBS GmbH ?? Das Messerschä­rfgerät SG-14 schleift ein Mähbalken-Messer mit 2,40 m Länge innerhalb von nur 14 Minuten.
Foto: BBS GmbH Das Messerschä­rfgerät SG-14 schleift ein Mähbalken-Messer mit 2,40 m Länge innerhalb von nur 14 Minuten.
 ?? Bild: Megatron ?? Die ETI-Winkeldreh­geber von Megatron bieten zahlreiche Elektronik-, Mechanik- und Software-Optionen und eignen sich deshalb für die verschiede­nsten Anwendunge­n.
Bild: Megatron Die ETI-Winkeldreh­geber von Megatron bieten zahlreiche Elektronik-, Mechanik- und Software-Optionen und eignen sich deshalb für die verschiede­nsten Anwendunge­n.
 ?? Foto: BBS GmbH/Montage K+P ?? Der ETI-Drehgeber von Megatron „dirigiert“das Messerschä­rfgerät an die richtige Position am Mähbalken.
Foto: BBS GmbH/Montage K+P Der ETI-Drehgeber von Megatron „dirigiert“das Messerschä­rfgerät an die richtige Position am Mähbalken.
 ?? Foto: BBS GmbH ?? Der Winkelsens­or ETI25 von MEGATRON ist über ein Zahnrad direkt mit der Schwenkein­richtung des Schleifger­äts verbunden.
Foto: BBS GmbH Der Winkelsens­or ETI25 von MEGATRON ist über ein Zahnrad direkt mit der Schwenkein­richtung des Schleifger­äts verbunden.
 ?? Bild: Megatron ?? Der Hall-Effekt-Drehgeber ETI25 von Megatron sorgt dafür, dass das Messerschä­rfgerät optimale Ergebnisse erzielt.
Bild: Megatron Der Hall-Effekt-Drehgeber ETI25 von Megatron sorgt dafür, dass das Messerschä­rfgerät optimale Ergebnisse erzielt.

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