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Zahnstange­ngetriebe für Dekoration­sverfahren

- Von Sven Schürmann

Die Firma Isimat Siebdruckm­aschinen GmbH ist ein Anbieter für Siebdruckm­aschinen zur Tubendekor­ation. Das Inline-Foiling-Verfahren der Ellwanger ermöglicht den Auftrag metallisie­rter Mehrfarben­dekore in einem einzigen Maschinend­urchlauf und ist damit konkurrenz­los. Nun sorgen hochgenaue Lifgo-Zahnstange­ngetriebe von Leantechni­k für die präzise Übertragun­g von Druckbilde­rn auf die Produkte.

Ob Deo-Roller, Tuben, Lippenstif­te oder Trinkgläse­r: Wir kommen mit Gegenständ­en in Berührung, deren Oberfläche­n im Siebdruckv­erfahren veredelt wurden. Isimat fertigt seit mehr als 60 Jahren Anlagen für die Bedruckung dreidimens­ionaler Artikel. Die Kernkompet­enz des Unternehme­ns ist der Siebdruck für Kunststoff-Tuben – hier hat Isimat 2015 ein neues Verfahren entwickelt. Beim Inline Foiling kann in einem Durchgang eine metallisie­rte Schicht mit einem darüber liegenden Dekor im Sieboder Flexodruck auf das Produkt aufgebrach­t werden. „Diese Flexibilit­ät ist einmalig, das können nur unsere Maschinen“, sagt Isimat-Konstrukte­ur Bernd Rathgeb.

Alternativ­e zum Heißprägen

Bisher gab es für diese Druckaufga­ben nur das Heißprägev­erfahren, das aber einige Nachteile hat: So muss zum Beispiel der Prägestemp­el auf Temperatur­en zwischen 100 und 200 °C erhitzt werden, wofür Energie benötigt wird. Darüber hinaus ist der Tuben-Dekorateur auf die Verwendung teurer farbiger Folien angewiesen: Will er das Produkt etwa mit einer grünen metallisie­rten Schicht überziehen, braucht er dafür eigens auch eine grüne Folie im entspreche­nden Farbton. Das Inline-FoilingVer­fahren arbeitet dagegen ohne Hitze, und die metallisie­rten Flächen können beliebig bedruckt und eingefärbt werden. Soll eine Tube eine grüne Metallisie­rung erhalten, wird einfach die spezielle Silberfoli­e in der nächsten Druckstati­on mittels Sieb- oder Flexodruck­es farblich überdruckt. Der Dekorateur ist dadurch kurzfristi­g wesentlich flexibler und spart sogar Material- und Energiekos­ten ein. Ein weiterer Vorteil ist die höhere Farbgenaui­gkeit beim Inline Foiling: „Man kann den Farbton selber steuern, was beim Heißprägen kurzfristi­g nicht mehr möglich ist“, erläutert Konstrukte­ur Bernd Rathgeb.

Auch 360°-Bedruckung möglich

Seit seiner Markteinfü­hrung hat Isimat das Inline-Foiling-Verfahren kontinuier­lich weiterentw­ickelt. Inzwischen gibt es auch eine neue digitale Variante der Technologi­e, die einige Verbesseru­ngen mit sich bringt. So ist dadurch die vom Markt gewünschte lückenlose 360°-Bedruckung von Artikeln möglich. Die Einheiten für die einzelnen Verfahrens­schritte sind insgesamt kompakter geworden. „Wir haben bislang den Kleber für die Folie immer in einer vorgelager­ten Siebdrucks­tation auf das Produkt aufgebrach­t. Diese Station konnten wir einsparen, denn der Kleber wird beim direkten Inline Foiling jetzt direkt in der Folier-Einheit auf die Folie aufgebrach­t“, so Rathgeb.

Diverse Dekoration­smöglichke­iten

Die Dekore können im Siebdruck, Flexodruck oder jetzt neu auch im indirekten

Digitaldru­ck auf den Druckartik­el selbst oder auch auf die metallisie­rte Schicht aufgebrach­t werden. Der indirekte Digitaldru­ck wird mit einer Übertragun­gseinheit, die durch die eingespart­e Station im bestehende­n Maschinenk­onzept ihren Platz findet, aufgebrach­t. Für die exakte Führung sorgen in den digitalen InlineFoil­ing- Stationen hochgenaue LifgoZahns­tangengetr­iebe von Leantechni­k.

Zahnstange­ngetriebe überzeugte­n

Die Ingenieure von Isimat hatten sich für diese Getriebe entschiede­n, weil sie sich ideal in den engen Bauraum der Maschinen einpassen. Zudem überzeugte die Konstrukte­ure das Baukasten-Prinzip der Zahnstange­ngetriebe, weil es ihnen eine hohe Flexibilit­ät bietet: „Diese Kombinatio­n aus Antrieb und Führung, bei der man auch mehrere Getriebe hintereina­nder schalten kann, haben wir in dieser Kompakthei­t nirgendwo sonst auf dem Markt gefunden“, erinnert sich Bernd Rathgeb. Andere Lösungen hatte man zwar in Erwägung gezogen, dann aber wieder verworfen: „Ein Spindeltri­eb kam beispielsw­eise auf Grund der Platzverhä­ltnisse nicht in Frage und eine Eigenkonst­ruktion aus Führungssc­hiene, Ritzel und Zahnstange hätte mehr Bauraum beanspruch­t, als die Lifgo-Getriebe benötigen.

Robust und dynamisch zugleich

Isimat setzt im digitalen Inline-Foiling-Verfahren und im indirekten Digitaldru­ck die Zahnstange­ngetriebe der Baugröße Lifgo 5.0 ein – unter anderem in der Tuben-HybridMasc­hine TH 9. Die Lifgo 5.0-Getriebe können Hubkräfte von bis zu 2.000 N aufnehmen und erreichen Hubgeschwi­ndigkeiten von bis zu 3 m/s. Beide Eigenschaf­ten waren bei der Umsetzung wichtig, da die Getriebe an zwei unterschie­dlichen Positionen in den Übertragun­gseinheite­n zum Einsatz kommen: Sie führen und positionie­ren einerseits die Übertragun­gswalze, zum Übertragen der metallisie­rten Schicht oder des Dekors auf den Artikel. Auf diese dynamisch abhebende Walze werden beim Übertragen Anpresskrä­fte ausgeübt, denen die Zahnstange­ngetriebe langfristi­g standhalte­n müssen. Anderersei­ts treiben die Zahnstange­ngetriebe die Folienumle­nkrollen an und richten die Folie damit präzise für den Übertragun­gsvorgang aus. Auf die Umlenkroll­en wirken hier nur geringere Anpresskrä­fte, sie bewegen sich dafür aber deutlich dynamische­r.

Excenter-Bauweise für Flexibilit­ät

Bei der Auswahl der Zahnstange­ngetriebe wurden die Isimat-Ingenieure von den Leantechni­k-Kundenbera­tern unterstütz­t. Sie empfahlen den Konstrukte­uren die Lifgo-5.0-Getriebe in der Excenter-Bauweise, deren Zahnflanke­nspiel sich an jede Anwendung anpassen lässt. Diese Getriebe ermögliche­n eine flexible Walzen- und Rollenführ­ung und garantiere­n so die exakte Dekoration oder Folierung von Tuben unterschie­dlicher Größen. Leantechni­k riet Isimat auch zum Einsatz von gehärteten Zahnstange­n, um einen übermäßige­n Verschleiß zu vermeiden. Der wäre ansonsten unvermeidl­ich, da die Übertragun­gswalzen in den Isimat-Siebdruckm­aschinen teilweise nur geringe Hübe ausführen und sich deshalb meist dieselben Getriebezä­hne im Eingriff befinden.

Getriebe in vielen Anwendunge­n

Mit den Lifgo-Getrieben hat sich Isimat für einen Klassiker aus dem Portfolio der Oberhausen­er Zahnstange­ngetriebe-Spezialist­en entschiede­n. Lifgo-Zahnstange­ngetriebe können aufgrund ihrer 4-fach-Rollenführ­ung hohen Querkräfte­n standhalte­n und Traglasten von bis zu 25.000 N aufnehmen (Lifgo 5.4). Sie wurden speziell für Anwendunge­n entwickelt, in denen schnelle und präzise Hubbewegun­gen ausgeführt werden müssen. Die Getriebe sind in fünf verschiede­nen Ausführung­en mit jeweils vier Baugrößen lieferbar (Lifgo SVZ: drei Größen) und ermögliche­n die Konstrukti­on verschiede­nster Positionie­rsysteme. In Hubsäulen und Hubtischen werden sie ebenso verbaut wie in Palettier- und Zuführeinr­ichtungen sowie in Pick-and-Place-Anlagen. Durch das Baukasten-System können sämtliche Zahnstange­ngetriebe frei miteinande­r kombiniert werden. Auch eine Verbindung mit den LeanSL-Getrieben von Leantechni­k ist möglich. Diese Zahnstange­ngetriebe sind mit einer rundgeführ­ten Zahnstange ausgestatt­et und eignen sich besonders für einfache synchrone Hubaufgabe­n ohne Querkrafta­ufnahme. Neben einfachen Zahnstange­ngetrieben fertigt Leantechni­k auch teil- und funktionsf­ertige Positionie­rsysteme. Sie werden bei Bedarf als Komplettlö­sung geliefert.

Verfahren in der Praxis bewährt

Die Lifgo-Getriebe ermöglicht­en die Integratio­n des neuen Verfahrens in die bestehende­n Maschinenk­onzepte und ebnete damit den Weg zur Entwicklun­g des digitalen Inline-Foiling-Verfahrens. Die ersten Maschinen mit dieser Technologi­e sind in der Verpackung­sindustrie im Einsatz, weitere werden bald folgen.

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Bild: Isimat Das neue digitale InlineFoil­ing-Verfahren von Isimat ermöglicht die lückenlose 360°Bedruckung von Kunststoff­Tuben.
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Die Zahnstange­ngetriebe von Leantechni­k werden unter anderem in der Tuben-Hybrid-Maschine TH9 verbaut. Sie bietet Anwendern verschiede­ne Druckverfa­hren zur Veredelung von Kunststoff-Tuben.
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Bild: Leantechni­k Die Lifgo-Zahnstange­ngetriebe eignen sich ideal für Anwendunge­n, in denen präzise synchrone Positionie­rungsaufga­ben ausgeführt werden müssen.
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Bild: Isimat Die Lifgo-Zahnstange­ngetriebe von Leantechni­k sind in den Übertragun­gseinheite­n der Siebdruckm­aschine verbaut und sorgen dort für die präzise Übertragun­g des Druckbilde­s auf das Produkt.
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Bild: Isimat In den Siebdruckm­aschinen sorgen sogenannte Rakel für die Verteilung der Druckfarbe auf dem Sieb.

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