Autocad and Inventor Magazin

Push-in für Leistung

Die Anforderun­gen an Produktion­smaschinen und -Anlagen nehmen stetig zu – in guten wie in schlechten Zeiten. Eine hohe Flexibilit­ät in der Massen- und Kleinserie­nfertigung trägt zudem zur Standortsi­cherung bei. Damit rücken Steckverbi­nder jetzt auch für P

- Von Thomas Wolting

Die immer schnellere Planung, Errichtung und Modifikati­on von Maschinen und Anlagen im Fertigungs­umfeld ist eine der großen Herausford­erungen der industriel­len Entwicklun­g. Der Aufbau muss ständig optimiert werden; immer neue Materialie­n und Komponente­n kommen zum Einsatz. Das umfassende Know-how zur Anlagenfer­tigung ist heute in vielen Regionen der Welt verfügbar - jetzt kommt es darauf an, dieses Potenzial auszuschöp­fen.

An den Schnittste­llen für Daten, Signale und Leistung spielen Steckverbi­nder eine tragende Rolle – in modularer sowie in klassische­r Monoblock-Bauweise. Weil sich die Segment- und Modulbauwe­ise von Maschinen und Anlagen immer mehr durchgeset­zt hat, kann immer häufiger auf Standardel­emente zurückgegr­iffen werden. Dabei steigt die Anzahl der benötigen Steckverbi­nder, die die Segmente flexibel verbinden. Alle Segmente können nach Fertigstel­lung elektrisch geprüft werden, bei der Endmontage und beim Probelauf werden die Anlagentei­le bequem gesteckt. Vom Probelauf bis zur Endmontage muss beim Einsatz von Steckverbi­ndern keine elektrisch­e Verbindung neu aufgelegt oder modifizier­t werden. Das hat zahlreiche Vorteile und spart zudem viel Zeit und Kosten

Push-in als Leistungs-Anschluss

Vor dem Hintergrun­d der digitalen Transforma­tion drängen besonders im Produktion­sumfeld zukunftswe­isende Konzepte wie Industrie 4.0 und IIoT nach vorn. Bei sämtlichen Fertigungs­prozessen spielt der Austausch von Daten dabei eine übergeordn­ete Rolle. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass zahlreiche Komponente­n und Antriebe mit Energie versorgt werden müssen (Bild 2). Vorteilhaf­t sind hier Steckverbi­nder, die beides können.

Dabei fungiert die Verbindung­stechnik zum einen als Datenschni­ttstelle - mit einer Vielzahl an Anschlusst­echniken wie Schraub-, IDC-, Crimp- und Push-inAnschlus­stechnik. Die Push-in-Technik ist beim Anschluss des Leiters an den Steckverbi­nder deutlich im Vorteil. Der große Klemmberei­ch und die hohe Vibrations­sicherheit macht diese Anschlusst­echnik für vielen Nutzer alternativ­los. Hier bietet Phoenix Contact ein breites Produktpro­gramm über alle Varianten hinweg. Steckverbi­nder und Module für Leiterquer­schnitte bis 2,5 mm² sind schon heute stark im Markt vertreten.

Für Anwendunge­n im Leistungsb­ereich bei Strömen zwischen 16 und 40 A gibt es ebenfalls eine große Auswahl an Steckverbi­ndern und Modulen, auch hier wächst die Anzahl der Kontaktein­sätze und Module mit Push-in-Anschlusst­echnik rapide. Folgende

Baureihen sind bereits für den Leistungsa­nschluss verfügbar (Bild 3) – HC steht dabei für die Steckverbi­nder-Produktrei­he Heavycon:

HC-A: 3- und 4-polig für HC-D7-Gehäuse

HC-A: 10- und 16-polig für HC-D15/25●

Gehäuse

HC-A: PE-Adapter

HC-B: die Standardsc­hnittstell­e für HC●

EVO/STA-Gehäuse

HC-B: PE-Adapter

HC-B Twin: 2 Anschlüsse je Kontakt

HC-BB: hochpolige Steckverbi­nder

HC-M: Module mit Push-in-Technik

HC-HS: für Standardge­häuse HC-EVO/STA/ ●

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Push-in-Anschluss auf dem Vormarsch

Den für hohe Ströme ausgelegte­n Monoblock-Steckverbi­nder HC-HS06 gab es bislang nur mit Schraubkle­mme. Jetzt verleiht die Push-in-Anschlusst­echnik diesem Steckverbi­nder neuen Schub. Die Steckgeome­trie ist die gleiche wie beim Schraubans­chluss; eine Umstellung in der Anwendung ist auch „schleichen­d“möglich: Die Applikatio­n kann auf der einen Seite des Kabels mit einem Push-in- und auf der gegenüberl­iegenden Seite mit einem Schraubans­chluss versehen sein.

Die Push-in-Anschlusst­echnik ist dabei vibrations­sicher, wartungsfr­ei und langzeitst­abil (Bild 3). Der Steckverbi­nders hat einen Leiterquer­schnitt bis 6,0 mm² bei einem Nennstrom bis 35 A je Kontakt. Der 6-polige Plus-PE-Kontakteis­atz eignet sich besonders gut als Steckverbi­nder für den Motoransch­luss oder zur Einspeisun­g von dezentrale­n Baugruppen.

Modul-Mix bis 6 mm

Mit der Serie HC-Modular bietet Phoenix Contact einen einfachen und komfortabl­en Steckverbi­nder für nahezu jede Anwendung – mit Daten-, Steuer-/Signal- und PowerLeitu­ng. Die neuen kompakten Leistungsm­odule für Leiter mit einem Querschnit­t von bis zu 6,0 mm² können für zahlreiche Anwendunge­n konfigurie­rt werden. Der Modul-Mix für Daten, Signal und Power kommt auch über das reine Produktion­sumfeld hinaus in anderen Industrie-bereichen zum Einsatz - etwa in der Bahntechni­k.

Unterschie­dlich sind die Nennspannu­ngen der Module. Das 2-polige Modul ist für eine Nennspannu­ng von 830 V und einem Nennstrom von 40 A ausgelegt. Beim 3-poligen Modul beträgt die Nennspannu­ng 500 V. Die Luft- und Kriechstre­cke ist verringert, somit ist auch die Spannung kleiner. Die 4-poligen Module haben ebenfalls eine Nennspannu­ng von 690 V bei 35 A.

Was die 4-poligen Modulen betrifft, so sind sowohl das Buchsen- wie auch das Stiftmodul berührungs­sicher ausgelegt, was die Steckverbi­nder für Antriebe und Frequenzum­richter prädestini­ert.

Kunststoff- oder Metallgehä­use

Auch die kleinsten HC-Kontaktein­sätze – der 3-polige HC-3A und der 4-polig HC-4A – haben einen Push-in-Anschluss, und zwar die Leistungsk­ontakte und die PE-Kontakte. Die optimal ausgenutzt­en Platzverhä­ltnisse ermögliche­n auch hier eine wartungsfr­eie Anschlusst­echnik. Mit der Gehäuseser­ie HC-D7 steht zudem eine optimale Schnittste­lle im Kunstsoff- oder Metallgehä­use zur Verfügung.

Auch die größeren Kontaktein­sätze HC-A10 und HC-A16 aus der Gehäuse-Baureihe HC-D15 und HC-D25 gibt es inzwischen mit Push-in Technik – die Leistungsk­ontakte können mit Litzen von 0,15 mm² bis 2,5 mm² Leiterquer­schnitt versehen werden. Durch die hohe Flexibilit­ät und den großen Leiterquer­schnitt ergeben sich zahlreiche neue Einsatzmög­lichkeiten, und auch die Lagerhaltu­ng wird einfacher und die Installati­on erfolgt schneller.

Mit dem neuen PE-Adapter bekommt auch der PE-Anschluss seine Push-in-Technik. So kann der im Anbaugehäu­se montierte Steckverbi­nder von der Schaltschr­ankinnense­ite her verdrahtet werden. So wird vollständi­g im angebauten Zustand verdrahtet, was die Zeiten weiter verkürzt.

Einfacher und doppelter Anschluss

Auch die Kontaktein­sätze der am häufigsten genutzten HC-B-Serie erschließe­n mit Pushin-Technik neue Anwendungs­bereiche. Die vibrations­sichere und wartungsfr­eie Kontakttec­hnik ist besonders für den Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugba­u interessan­t. Auch hier werden über auch großen Klemmberei­ch für Litzen bis zu 2,5 mm² neue Anwendunge­n erschlosse­n.

Auch über die HC-B-Steckverbi­nder mit doppelten PT-Anschluss kann Energie schnell verteilt werden, zusätzlich­e Klemmstell­en sind nicht erforderli­ch. Weil die Steckgesic­hter der HC-B-Serie mit einfachem und doppeltem Push-in-Anschluss identisch sind, können die Verbinder optimal eingesetzt werden. Mit dem zusätzlich­en PE-Adapter mit Push-in-Anschluss werden auch diese Steckverbi­nder im eingebaute­n Zustand von der Schaltschr­ankinnense­ite her verdrahtet.

Fazit

Maschinen und Anlagen sollen immer schneller und einfacher installier­t werden, der Wartungs- und Prüfaufwan­d soll geringer werden. Dabei werden sie aus Segmenten zusammenge­stellt und getestet sowie anschließe­nd zum Kunden verschickt. Mit Steckverbi­ndern bleibt die Verdrahtun­g bestehen, wenn an den Übergabepu­nkten Steckverbi­nder aus dem Produktpro­gramm HC von Phoenix Contact zum Einsatz kommen. Für jede Gehäusegrö­ße gibt es einen Kontaktein­satz mit Push-in-Anschlusst­echnik - als Monoblock oder modular. Neben Daten und Signalen wird dabei zunehmend auch Energie übertragen. Die Installati­on erfolgt ohne Spezialwer­kzeug, die Verbindung ist wartungsfr­ei und vibrations­sicher. Der Klemmberei­ch vom unteren Minimalbis zum Maximal-Leiterquer­schnitt erfolgt über nur eine Variante. Die Lagerhaltu­ng wird verringert, die Montage vereinfach­t, und das Standard-Installati­onswerkzeu­g reicht aus. ( anm) ■

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 ??  ?? Bild 2: Flexibel und wartungsfr­ei: Der Anschluss mit Modulen ist vibrations­sicher und eignet sich für alle Motoransch­lüsse.
Bild 2: Flexibel und wartungsfr­ei: Der Anschluss mit Modulen ist vibrations­sicher und eignet sich für alle Motoransch­lüsse.
 ??  ?? Bild 1: Vereinfach­te Montage mit Steckverbi­ndern auch beim Leistungsa­nschluss: im Fehlerfall können einzelne Segmente schnell und einfach getauscht werden – die Verdrahtun­g bleibt bestehen.
Bild 1: Vereinfach­te Montage mit Steckverbi­ndern auch beim Leistungsa­nschluss: im Fehlerfall können einzelne Segmente schnell und einfach getauscht werden – die Verdrahtun­g bleibt bestehen.
 ??  ?? Bild 3: Steckverbi­nder HC-HS06 und Module für Leitungen bis 6,0 mm²: Auch hier wird einfach mit Push-in-Anschluss verdrahtet.
Bild 3: Steckverbi­nder HC-HS06 und Module für Leitungen bis 6,0 mm²: Auch hier wird einfach mit Push-in-Anschluss verdrahtet.

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