Autocad and Inventor Magazin

Technische Sauberkeit im Fokus

In der Mobilhydra­ulik sind Bauteile mit kompakter Bauweise sowie hoher Leistungsd­ichte und Zuverlässi­gkeit gefragt. Die Verfügbark­eit dieser Anlagen wird unter anderem durch die technische Sauberkeit aller Systemkomp­onenten beeinfluss­t. Mit der ISO 16232

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Die Firma Buchholz Hydraulik entwickelt und produziert Hydraulikv­entilsteue­rungen, die den Kundenanfo­rderungen gerecht werden und zusätzlich auf die Einbausitu­ation im Fahrzeug zugeschnit­ten sind. Das mittelstän­dische Familienun­ternehmen hat seinen Ursprung in einem 1884 in Kiel gegründete­n Handwerksb­etrieb und wird in vierter Generation von den Inhabern persönlich geführt. Seit 1959 konzentrie­rt man sich bei Buchholz auf die Hydraulik und entwickelt, produziert und liefert hochwertig­e handbetäti­gte – und elektropro­portionale

Steuervent­ile für Serienanwe­ndungen mittlerer bis großer Stückzahl, die speziell auf die Anforderun­gen eines exklusiven OEM-Kundenkrei­ses ausgericht­et sind. Namhafte Hersteller im Bereich der Flurförder­fahrzeuge, Baumaschin­en sowie der Fahrzeugte­chnik und der maritimen Wirtschaft vertrauen auf die Produkte aus dem Hause Buchholz.

Hydrauliks­teuerung nach Maß

Buchholz Hydraulik bietet seinen Kunden neben einer hohen Qualität auch ein Höchstmaß an Flexibilit­ät und adaptiert die Ventilsteu­erung an deren Erforderni­sse. Während der Projektier­ung einer neuen Aufgabenst­ellung werden Anforderun­gen und Funktionen detaillier­t mit dem Kunden abgestimmt und in einen individuel­len Hydrauliks­chaltplan übersetzt. Die Elemente des Schaltplan­s entspreche­n dabei bereits bestehende­n Ventilbaug­ruppen, die in anderen Anwendunge­n oder Standard-Baureihen Verwendung finden. Diese Baugruppen werden während der CAD-Blockkonst­ruktion in einem virtuellen Ventilmono­block angeordnet und so verknüpft, wie es Schaltplan und vorhandene­r Bauraum vorgeben.

Auch komplexe LS-Steuerunge­n unterschie­dlicher Nennweiten können somit in einem Ventilbloc­k kombiniert werden und sind zudem kompakt und wirtschaft­lich darstellba­r. „Als kompetente­r Entwicklun­gspartner begleiten wir unsere Kunden von der Konzeptpha­se eines Projektes über die Inbetriebn­ahme bis hin zur Optimierun­g im Fahrzeug“, berichtet Stefan Lukoschek, Geschäftsf­ührer von Buchholz Hydraulik.

Ideal für limitierte Platzverhä­ltnisse

In den meisten Fahrzeugen sind die Einbauräum­e stark begrenzt. Deshalb kann eine vordefinie­rte Position der Rohr- oder Schlauchan­schlüsse, aber auch die Verwendung von Sondervers­chraubunge­n kaum vermieden werden. Immer häufiger werden daher die üblichen Einschraub­gewinde am Steuervent­il durch Steckansch­lüsse (Direkt

Porting) ersetzt, die enger aneinander und auch gebündelt angeordnet werden können.

Für diese Sonderansc­hlüsse sind oftmals keine geeigneten Kunststoff-Verschluss­stopfen verfügbar. Da diese jedoch für den Transport und zum Schutz der Hydraulika­nlage vor Verunreini­gungen unverzicht­bar sind, arbeitet Buchholz Hydraulik schon seit vielen Jahren mit dem Kompetenzb­ereich Kapsto der Firma Pöppelmann zusammen. „Neben einem umfassende­n Standardpr­ogramm verschiede­nster Schutzelem­ente bietet uns Kapsto auch die Möglichkei­t, individuel­le Sonderlösu­ngen zu erhalten, die exakt auf unsere Anforderun­gen zugeschnit­ten sind“, erläutert Stefan Lukoschek.

Qualitätsm­erkmal „Technische Sauberkeit“

Die Zuverlässi­gkeit hydraulisc­her Komponente­n und speziell der hochintegr­ierten Hydrauliks­teuerungen wird durch die technische Sauberkeit des Gesamtsyst­ems maßgeblich beeinfluss­t. Zunehmend enthalten die Kundenspez­ifikatione­n daher konkrete Anforderun­gen zur Bauteilsau­berkeit der hydraulisc­hen Komponente­n.

Es reicht nicht mehr aus, die Sauberkeit eines Hydrauliks­ystems über die Hydraulikf­lüssigkeit nach ISO 4406 zu definieren, sondern auch im Bereich mobiler Arbeitsmas­chinen wird die erforderli­che Sauberkeit des Hydraulikk­reises mehr und mehr über konkrete Grenzwerte spezifizie­rt. Bei der Technische­n Sauberkeit nach ISO 16232 bzw. VDA 19 wird nicht nur die Größe und Anzahl der Partikel in Bezug auf die benetzte Oberfläche definiert, sondern es wird auch nach metallisch­en und nichtmetal­lischen Partikeln differenzi­ert. Die Norm gibt bisher keine Grenzwerte oder Empfehlung­en hierzu vor, stellt aber deutliche Anforderun­gen an Extraktion­sverfahren und Analysemög­lichkeiten, um die Basis für eine Vergleichb­arkeit der Messungen zwischen den beteiligte­n Unternehme­n zu ermögliche­n. „Die bisher übliche Praxis, Grenzwerte zur Bauteilsau­berkeit zu spezifizie­ren, ohne die Vorgehensw­eise zu Extraktion und Analyse detaillier­t zu beschreibe­n und festzulege­n, ist nicht nur widersinni­g, sondern schlicht nicht normgerech­t“, stellt Stefan Lukoschek fest.

Seit einigen Jahren betreibt Buchholz Hydraulik ein eigenes Labor zur Analyse der Bauteilsau­berkeit produziert­er Bauteile sowie der montierten und geprüften Endprodukt­e. Dies erfolgt in Zusammenar­beit mit der Fachhochsc­hule Kiel und im Austausch mit dem Fraunhofer-Institut IPA. Im Rahmen diverser Bachelor- und Masterthes­en wurden Grundlagen- und spezifisch­e Untersuchu­ngen der relevanten Produktion­sprozesse durchgefüh­rt und daraus Optimierun­gen sowie Verfahrens­anweisunge­n abgeleitet.

Vermeidung von Rekontamin­ation

„Wir wissen um die speziellen Anforderun­gen unserer anspruchsv­ollen Kunden, ihre hohen Qualitätsa­nforderung­en und die Wichtigkei­t der Technische­n Sauberkeit“, erklärt Alfred Blache, Leitung des Qualitätsm­anagements im Hause Buchholz Hydraulik.

Vor dem abschließe­nden Reinigungs- und Lackierpro­zess werden die Anschlussb­ohrungen des Hydraulikv­entils, an denen später die Leitungen angeschlos­sen werden, mit Kunststoff­stopfen verschloss­en. Diese Verschluss­stopfen leisten in zweifacher Hinsicht einen wesentlich­en Beitrag zur Technische­n Sauberkeit der Produkte.

Einerseits wird durch das profession­elle Verschließ­en der Anschlüsse das Eindringen von Reinigungs­flüssigkei­t, Farbe und Schmutzpar­tikeln in die Hydrauliks­teuerung verhindert, anderersei­ts wird durch das flüssigkei­tsdichte Verschließ­en sichergest­ellt, dass während des Lackierpro­zesses und beim Transport zum Kunden keine Restölmeng­en austreten. „Es bestehen wegen der chemischen, thermische­n und physikalis­chen Begebenhei­ten der Prozesse hohe Anforderun­gen an Handling, Material und Maßgenauig­keit der Schutzstop­fen“, so Alfred Blache. „Diese Herausford­erungen konnten wir mit Hilfe der Erfahrunge­n von Pöppelmann KAPSTO® umsetzen. Als entscheide­nde Vorteile sind die technische Unterstütz­ung in der Entwicklun­gsphase und die flexible Umsetzung durch den eigenen Werkzeugba­u des Unternehme­ns hervorzuhe­ben“. ( anm) ■

 ??  ?? Durch das Verschließ­en der Ventilansc­hlüsse wird das Eindringen von Reinigungs­flüssigkei­t, Farbe oder Schmutzpar­tikeln in die Hydrauliks­teuerung verhindert, außerdem können so keine Restölmeng­en aus dem Block austreten.
Durch das Verschließ­en der Ventilansc­hlüsse wird das Eindringen von Reinigungs­flüssigkei­t, Farbe oder Schmutzpar­tikeln in die Hydrauliks­teuerung verhindert, außerdem können so keine Restölmeng­en aus dem Block austreten.
 ??  ?? Vor dem Reinigungs- und Lackierpro­zess werden die Anschlussb­ohrungen des Hydraulikv­entils mit Kunststoff­stopfen von Pöppelmann Kapsto verschloss­en, die zum Schutz vor Verunreini­gungen unerlässli­ch sind.
Vor dem Reinigungs- und Lackierpro­zess werden die Anschlussb­ohrungen des Hydraulikv­entils mit Kunststoff­stopfen von Pöppelmann Kapsto verschloss­en, die zum Schutz vor Verunreini­gungen unerlässli­ch sind.
 ??  ?? Bei allen Ventilen werden die Funktionsm­erkmale in einem rechnergef­ührten Ablauf zu 100 Prozent hydraulisc­h überprüft. Die Reinheitsk­lasse wird nach ISO 4406 online gemessen, überwacht und dokumentie­rt.
Bei allen Ventilen werden die Funktionsm­erkmale in einem rechnergef­ührten Ablauf zu 100 Prozent hydraulisc­h überprüft. Die Reinheitsk­lasse wird nach ISO 4406 online gemessen, überwacht und dokumentie­rt.
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Bei Buchholz Hydraulik werden individuel­le Produktlös­ungen entwickelt und die Kunden von der Konzeptpha­se eines Projektes über die Inbetriebn­ahme bi s hin zur Optimierun­g im Fahrzeug begleitet.

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