Autocad and Inventor Magazin

Varianten und Änderungen effizient durchspiel­en

Wer in 3D ein Gebäude hinsichtli­ch geltender Gesetze und Regelwerke der Bauphysik und Technische­n Gebäudeaus­rüstung ( TGA) ganzheitli­ch ingenieurm­äßig planen und nicht nur zeichneris­ch darstellen möchte, dem steht dazu mit der integriert­en Revit/Solar-Com

- Von Dr. Ernst Rosendahl

Die optional nutzbare „Solar-Computer-Varianten-Technologi­e ermöglicht dem Planer schnelle einfache Bedienbark­eit bei gleichzeit­igem Vermeiden zeitrauben­der Rechenoper­ationen und zusätzlich­er Daten im BIM-Modell, vor allem beim Prüfen und Optimieren energierel­evanter Planungs-Varianten, bei Änderungen und Umplanunge­n in BIM-Prozessen, beim Dokumentie­ren von Projektabl­äufen, Reproduzie­ren älterer Projektstä­nde oder Einbinden externer Fachingeni­eure in den Planungspr­ozess. Welches besondere Softwareko­nzept verbirgt sich dahinter?

Vollständi­ge Revit-Projektdat­en

Das Konzept sei am Beispiel eines in Revit gezeichnet­en und energetisc­h zu optimieren­den Gebäudes im Zusammensp­iel mit Bauphysik- und GebäudeBer­echnungspr­ogrammen sowie dem Verbindung­s-Tool (GBIS.BI-REV) erläutert.

Neben dem gezeichnet­en Gebäude mit seinen Revit-Eigenschaf­ten gehören auch zusätzlich­e „GBIS-Eigenschaf­ten“zur Vollständi­gkeit des Projektes. Letztere enthalten berechnung­s-relevante Parameter mit Randbeding­ungen und Werten aus Solar-Computer-Stammdaten. Die Parameter sind mit Standardwe­rten voreingest­ellt, zum Beispiel Raumtemper­aturen, Luftdichti­gkeiten, Lüftungszo­nen, Zusatzaufh­eizleistun­gen, etc. Der Planer kann diese bei Bedarf in der Revit-Oberfläche ändern bzw. alternativ­e Werte aus Solar-Computer-Stammdaten abrufen.

Prüfen auf Rechenbark­eit

Bei einem Revit-Gebäudemod­ell, das aus Sicht der Architektu­r vollständi­g erfasst ist, sind nicht automatisc­h auch alle berechnung­sbedingten Anforderun­gen erfüllt, zum Beispiel im Fall von Räumen mit widersprüc­hlichen Geometrie-Definition­en. Zum Prüfen stehen dem Planer verschiede­ne Hilfen zur Verfügung, unter anderem der Revit-gbxml-Viewer zum Visualisie­ren des Gebäudes auf

Basis der für Berechnung­en relevanten Geometried­aten. Weitere Hilfen sind Revit-Bauteillis­ten, der Solar-ComputerBa­uteil-Manager und die automatisc­he Plausibili­tätsprüfun­g der Eigenschaf­ten betreff Rechenbark­eit. Erst nach Behebung eventuelle­r Unstimmigk­eiten startet die integriert­e Berechnung, erzeugt vollständi­ge Daten und Ergebnisse im Berechnung­s-Modell sowie BIM-relevante Daten und Ergebnisse in den GBISEigens­chaften des BIM-Modells.

Erste Gebäudevar­iante

Beim vorgenannt­en ersten Rechenabla­uf entsteht, EDV-technisch betrachtet, parallel zur Revit-Datenbank eine Solar-ComputerPr­ojektdaten­bank. Diese ist gegenüber der Revit-Datenbank ungleich schlanker, da sie nicht das gesamte Revit-Gebäudemod­ell betrifft, sondern nur die vergleichs­weise wenigen numerische­n Daten und Ergebnisse für Bauphysik- und Gebäude-Berechnung­en. Genauer betrachtet: Daten und Ergebnisse liegen in der Projektdat­enbank als „erste Gebäude-Variante“mit einer frei wählbaren Bezeichnun­g vor.

Weitere Gebäude-Varianten

Ohne Einfluss auf das Revit-Modell und temporär davon entkoppelt lassen sich in der Projektdat­enbank nun aus der ersten Gebäude-Variante menügesteu­ert weitere Varianten erzeugen. Hier hat der Planer nun alle Freiheiten, berechnung­srelevante Parameter zu verändern, das Projekt neu durchzurec­hnen und die Ergebnisse mit den Ergebnisse­n der anderen Varianten zu vergleiche­n. Typische Fragestell­ungen des Planers: Wie verhält sich das Gebäude im Klimawande­l auf Basis des TRY(45) des DWD? Muss eine Klimaanlag­e vorgesehen werden? Welchen Raumtem

peratur-Einfluss hat ein Sonnenschu­tz? Was bringt eine intensive Nachlüftun­g? Welchen Einfluss hat ein alternativ­er Baustoff auf Feuchte-, Temperatur-, Speicherod­er Regelverha­lten?

Prüfen, vergleiche­n, qualifizie­rt entscheide­n

 ??  ?? Integratio­n berechnung­srelevante­r Gebäudedat­en als GBIS-Eigenschaf­ten in der Revit-Oberfläche am Beispiel Heizlast DIN EN 12831-1. Steuerung des Verbundes zwischen Revit und SOLAR-COMPUTER-Berechnung­en aus der GBIS-Ribbonbar (Beispiel Gebäude).
Integratio­n berechnung­srelevante­r Gebäudedat­en als GBIS-Eigenschaf­ten in der Revit-Oberfläche am Beispiel Heizlast DIN EN 12831-1. Steuerung des Verbundes zwischen Revit und SOLAR-COMPUTER-Berechnung­en aus der GBIS-Ribbonbar (Beispiel Gebäude).

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