Mühelos mit Kugelrollen
Mit hochwertigen Maschinenelementen innerbetriebliche Materialflüsse effizienter gestalten? Wie das geht, zeigt Dr. Tretter zum Beispiel mit dem umfangreichen Programm an Kugelrollen. Damit können Anwender unterschiedlich schwere Lasten mühelos verschiebe
konzipiert. Erreicht haben wir dies zum einen dadurch, dass wir korrosionsbeständige Gehäuse- und Kugelwerkstoffe verwenden, zum anderen besitzen die Kugelrollen spezielle Schmutzaustrittsöffnungen an der Unterseite. Diese fördern eindringende Verunreinigungen aus der Kugelrolle. Zudem bieten wir noch gewichtsoptimierte Varianten dieser Baureihe.
ACM: Wie wird erreicht, dass diese Baureihe leicht, aber gleichzeitig belastbar ist?
Alexander Rubin: Durch ein eloxiertes Aluminiumgehäuse mit einer Tragschale aus gehärtetem Niro erreichen wir eine leichte Bauweise bei gleichzeitig erhöhter Tragzahl. Um das Gewicht weiter zu reduzieren, bieten wir diese Kugelrollen optional auch mit Kunststoffdeckel und einer Hohlkugel als Laufkugel an.
ACM: Können Sie typische Anwendungen nennen und beschreiben? Alexander Rubin: Der Name Air Cargo sagt es bereits: Wir haben sie speziell für den Flughafen- und Rollfeldbereich entwickelt. Dort kommen sie für das Gepäck- und Frachthandling zum Einsatz, aber auch in der allgemeinen Fördertechnik – zum Beispiel, wenn sie hohe Belastungen aushalten und beständig sein müssen.
ACM: Wie sieht die weitere Entwicklung aus – werden Sie das Programm erweitern, um noch flexibler auf Kunden reagieren zu können?
Alexander Rubin: Ja, wir werden unser Kugelrollen-Programm nach oben erweitern, um noch belastbarere Lösungen anbieten zu können. Wir haben dazu unter anderem die BR00-160-SchwerlastKugelrolle mit einer Tragzahl von 4,5 Tonnen pro Rolle. Wir entwickeln aber auch kundenspezifisch – zum Beispiel eine Sonderkugelrolle für die Entgrattechnik, die auch Querkräfte aufnehmen kann.
ACM: Ein Merkmal der Kugelrollen ist: Sie lassen sich leicht befestigen – zum Beispiel mit Toleranzhülsen. Können Sie diese Elemente kurz beschreiben, und wo können sie in der Intralogistik zum Einsatz kommen?
Alexander Rubin: Bei unserer Toleranzhülse handelt es sich in Prinzip um einen geschlitzten Ring aus gewelltem Federstahlband. Dieser erzeugt beim Einpressen der Kugelrolle in die Montagebohrung eine reibschlüssige Welle-NabeVerbindung. Toleranzhülsen werden in der Fördertechnik aber auch bei Rollenbahnen verwendet, um die Tragrollen mit den Wellen zu verbinden – oder bei angetrieben Tragrollen, um Antriebskomponenten oder Lagerschalen festzusetzen.
ACM: Wie profitieren Anwender konkret davon?
Alexander Rubin: Die Tragrollen können noch beim Kunden auf der Laufachse axial verschoben werden.
Das kann zum Beispiel erforderlich sein, um
Platz für eine nachträgliche Sensormontage zu ermöglichen.
Ein weiterer Vorteil: Lagerschalen lassen sich mittels Toleranzhülsen ohne weitere Nacharbeit direkt in die Rohre von Rollenbahnen einpressen.
Stoßen klassische Verbindungstechniken wie Schweißen, Kleben oder Presspassungen an Ihre Grenzen, bieten Toleranzhülsen durch ihre federnden Eigenschaften einen enormen Mehrwert. Das zeigt sich unter anderem bei Schwingung, Temperaturausdehnung oder Drehmomentbegrenzung. Dazu kommt auch die Austauschbarkeit, um nur einige der Vorteile zu nennen.
ACM: Die Intralogistik ist kein typisches Geschäftsfeld für Dr. Tretter. Wie kam es zu dieser Entwicklung? Alexander Rubin: Beim Heavy-Mover handelt es sich zum Beispiel um eine leichte und kompakte Transporthilfe mit eingelassenen Kugelrollen. Sie ermöglicht es, Lasten wie Regale, Maschinen und sonstige Betriebseinrichtungen einfach zu verschieben und zu positionieren. Ein Grund ist der stetig wachsende Kundenstamm in der Fördertechnik. Die Anwender setzen nicht nur die angesprochenen Lösungen ein, sondern auch Komponenten aus unserer klassischen Lineartechnik wie Stahlwellen für Rollenbahnen, Linearführungen und Kugelgewindetriebe für Hubstationen oder auch Drehmomentwellen für Formatverstellungen von Förderbändern.
ACM: Herr Rubin, vielen Dank für das Gespräch. ( anm) ■