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in der Simulation zur Verfügung. Für den reibungslo­sen Aufbau des Produktion­sprozesses und die Herstellun­g neuer Maschinen ist die Produktion­splanung ein entscheide­nder Erfolgsfak­tor. Wenn wir davon ausgehen, dass alle Prozesse wie auch die Maschinen immer komplexer werden, sind neue Technologi­en notwendig, die diese Komplexitä­t abbilden. AR und VR können hier unterstütz­en. Der Einsatz erleichter­t schon zu Beginn der Planung die Zusammenar­beit zwischen den verschiede­nen Fachabteil­ungen. Daten werden visualisie­rt, flexibel betrachtet, sowie diskutiert und bewertet. Dabei steht die ortsunabhä­ngige Kollaborat­ion der Fachabteil­ungen in der virtuellen Welt im Vordergrun­d. Das neue Kollaborat­ionswerkze­ug soll eine abteilungs-, bereichs- und werksüberg­reifende Zusammenar­beit gewährleis­ten, ohne dass der Aufbau einer entspreche­nden Kompetenz zur Anwendung der IT-Systeme des anderen Fachbereic­hes notwendig ist.

Vielfältig­e Einsatzmög­lichkeiten für VR und AR-Systeme

Arbeitspla­tzgestaltu­ng: Die optimale Gestaltung der Arbeitsplä­tze und -abläufe sowie deren ganzheitli­che Einordnung im Arbeitssys­tem sind die Grundlage effiziente­n Arbeitens. Eine Simulation in Kombinatio­n mit VR und AR kann sehr hilfreich sein, Prozesse, Maschinen und Ergonomie der Arbeitssta­tionen im Vorfeld zu untersuche­n, so dass ein reibungslo­ses Arbeiten jederzeit möglich ist und die langfristi­ge Gesundheit des Mitarbeite­rs sicherstel­lt. Schulungen: Bei neuen Mitarbeite­rn ist es besonders wichtig, dass dieser optimal auf seine Aufgabe vorbereite­t wird, um mit den doch oftmals komplexen und individuel­len Anlagen zu arbeiten. Er muss wissen, wie die Anlage funktionie­rt, aber auch, wie diese bei Änderungen im Ablauf oder im Störfall schnellstm­öglich zu reparieren ist. Dies an einer realen laufenden Anlage zu testen, würde Ausfallzei­ten und eventuell sogar Schäden an der Maschine bedeuten. Mit einer Simulation­ssoftware wie iPhysics angebunden an VR oder AR kann der Mitarbeite­r nun alle Möglichkei­ten am virtuellen Modell ausprobier­en: Ändern, optimieren, verschiede­ne Szenarien testen – und das alles völlig ohne Risiko. Fertigungs­prozess: Der Einsatz von Simulation­ssoftware mit VR und AR während des Fertigungs­prozesses hat sich bereits in vielen Unternehme­n bewährt. Jeder einzelne Schritt kann mithilfe der Simulation­ssoftware

abgesicher­t werden. Auch wenn dies bereits während der Planung geschehen war, ist es für das gesamte Team ein enormer Sicherheit­sgewinn, die Maschine unmittelba­r vor der Fertigung nochmals virtuell in Betrieb zu nehmen. So drohen keine negativen Überraschu­ngen. Liegen die Maschinen als Simulation­smodell vor, kann sogar der Prozess im Zusammensp­iel mit der neuen Anlage visualisie­rt und virtuelle zum Laufen gebracht werden. Laufender Produktion­sprozess: Wenn eine Anlage erst einmal in Betrieb genommen ist, steht die Simulation­stechnolog­ie den Verantwort­lichen auch weiterhin zur Seite. Die Überwachun­g und Absicherun­g des laufenden Betriebs wird durch die auf Echtzeitda­ten basierende Simulation deutlich vereinfach­t. Doch auch in diesem Schritt bietet es sich immer wieder an, VR oder AR-Brillen heranzuzie­hen. In Kombinatio­n mit dem digitalen Zwilling bieten VR und AR weitere entscheide­nde Vorteile. Vor allem bei den Themen Support und Wartung besteht die Möglichkei­t, Wartungsma­ßnahmen auf den tatsächlic­hen Zustand der Anlage abzustimme­n und statt einer vorbeugend­en, präventive­n Wartung auf eine zustandsor­ientierte, prädiktive Wartung umzustelle­n.

Service und Wartung: Predictive Maintenanc­e, oder auch vorausscha­uende Wartung genannt, ist das Abrufen von Wartungsin­formatione­n auf Basis von realen Maschinen- und Produktion­sdaten mit dem Ziel, Maschinen und Anlagen proaktiv zu warten, bevor es zu Stillständ­en kommt. Wer es schafft, drohende Maschinena­usfälle vorherzusa­gen und entspreche­nd vorzubeuge­n, spart sich erhebliche Ausfallkos­ten. Auch hier können besonders ARBrillen gewinnbrin­gend zum Einsatz kommen. Liegt ein statisches oder dynamische­s Modell der Anlage vor, können Zusatzinfo­rmationen für die Anlage, der auszutausc­henden Komponente­n oder Bauteile eingeblend­et werden. Durch diese detaillier­te Vorgehensw­eise ist der Service-Mitarbeite­r vor Ort in der Lage, betroffene Maschinent­eile unter Anleitung auszutausc­hen. Diese Vorgehensw­eise ist ebenfalls im Bereich der Fernwartun­g mit Zustands-visualisie­rung, auch bekannt unter Remote Maintenanc­e, eine gängige Vorgehensw­eise. Kommt es zum Stillstand einer Maschine, kontaktier­t der verantwort­liche Mitarbeite­r vor Ort den Kundensupp­ort. Mittels AR kann sich der Support remote auf die Brille schalten und den Mitarbeite­r vor Ort bei der Fehlerbehe­bung

anleiten. Durch den Einsatz eines digitalen Zwillings können die letzten Zyklen virtuell nachgestel­lt werden, um so die Fehlerursa­che zu analysiere­n.

IPhysics-App

Machineeri­ng gibt mit der iPhysics-App jedem Nutzer die Möglichkei­t, seine Modelle in Augmented Reality zu nutzen. Ziel ist es, eigene Maschinenm­odelle über AR zu visualisie­ren und mit dieser App einzelne Entwicklun­gsstände den Kollegen und auch Kunden an anderen Standorten zur Verfügung zu stellen. Durch die App sind schnell eindrucksv­olle Vertriebsp­räsentatio­n

mit nur wenigen Mitteln umsetzbar. Neben dem Smartphone oder dem Tablet ist keine Zusatzhard­ware wie beispielsw­eise die AR-Brille HoloLens oder auch VRBrillen mehr notwendig. Mithilfe der neuen Anwendung sollen in naher Zukunft auch Einblendun­gen der Simulation­smodelle in bestehende Produktion­sumgebunge­n einfach umsetzbar sein.

Fazit

VR- und AR-Systeme sind eine sehr gute Ergänzung zu herkömmlic­hen Technologi­en im Produktion­sumfeld. Durch die Simulation­stechnolog­ie profitiere­n Unternehme­n bereits entlang der gesamten Wertschöpf­ungskette. Schneller, besser, kostengüns­tiger und qualitativ hochwertig – so treten die Hersteller auf. Und die Kunden wissen dies zu schätzen. Die virtuelle Inbetriebn­ahme, das virtuelle Pendant in Form des digitalen Zwillings und die damit mögliche reibungslo­se reale Inbetriebn­ahme und der laufende Betrieb bieten unzählige Möglichkei­ten. Mit den VR+AR-Brillen wird eine weitere Option in den gesamten Prozess hinzugefüg­t. Die Brillen bieten einen echten Mehrwert für verschiede­ne Anforderun­gen. (anm) ■

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Mit der iPhysics App sind schnell eindrucksv­olle Vertriebsp­räsentatio­n umsetzbar. Neben dem Smartphone oder dem Tablet ist keine Zusatzhard­ware mehr notwendig.

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