Die Abläufe werden auf die Probe gestellt Jahresrückblick: Zehn Experten im Gespräch
Ein Jahr mit vielen unliebsamen Überraschungen geht zu Ende. Wie haben die Unternehmen die schwierige Situation gemeistert, was haben sie daraus gemacht und was erhoffen sie sich vom kommenden Jahr? Dazu haben wir zehn Experten aus der IT-Branche befragt.
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Wie hat sich die Corona-Krise auf Ihr Unternehmen ausgewirkt?
Welche Maßnahmen hat Ihr Unternehmen in dieser Situation getroffen und wie haben sie sich bewährt?
Wo lag in diesem Jahr der Schwerpunkt bei den Produkten und Lösungen?
Welche (branchenspezifischen) Entwicklungen erwarten Sie für das kommende Jahr?
Dr. Peter Kremer, Geschäftsführer bei ACE Stoßdämpfer
Die Auswirkungen in unserem Unternehmen decken sich mit denen auf die gesamte Branche in Form eines spürbaren Rückgangs der Nachfrage im deutschen Maschinenbau und in der Automatisierungstechnik, der noch anhält.
Wir haben unsere Kapazitäten reduziert, zum einen durch Nutzung von Kurzarbeit, zum anderen durch den Abbau von Urlaub und Überstunden, was sich beides bislang bewährt hat.
Den Schwerpunkt haben wir auf Anwendungen und Märkte gelegt, die eher als maschinenbaufremd zu bezeichnen sind. Konkret sind dies Märkte, die noch zusätzlichen Bedarf an Maschinenelementen von ACE hatten, wie zum Beispiel Medizintechnik, Halbleitertechnik, vor allem bei der Herstellung von Computerchips, in der Nahrungsmittelindustrie und der Agrartechnik.
Unserer Erwartung nach wird sich der Maschinenbau deutlich erholen, während die Nachfrage im Bereich Aerospace weiter schwach bleiben dürfte.
Ulrich Bruder, Geschäftsführer von Altair DACH und BENELUX
Viele Branchen sind in der aktuellen Situation mit Neuinvestitionen sehr zurückhaltend. Altair arbeitet schon seit Jahren mit dem „Altair Units“-System, bei dem die Kunden ihre Units flexibel und nach Bedarf für die Nutzung aller Altair-Produkte einsetzen können. Das generiert einen robusten Strom an Einnahmen, der uns auch in der Krise stabile Umsätze beschert. So sind wir bisher gut durch die Krise gekommen und tun alles dafür, dass wir Altair in den nächsten Monaten auf diesem Kurs halten können. Unser wichtigstes Angebot, um den Kunden schnell zu helfen, waren zu Beginn der Krise kostenlose, zeitbeschränkte Lizenzen für das HomeOffice. Wer zu Hause arbeiten muss und beispielsweise keinen VPN-Zugang ins Firmennetzwerk hat, erhielt von uns eine Lizenz seiner Software für den Rechner im Home-Office.
Wir haben darüber hinaus unser gesamtes Schulungsangebot auf Onlinekurse umgestellt. Wir verlegten die Präsenzkurse nicht einfach ins Netz, sondern strukturierten sie komplett neu – die Schulungen sind kürzer und bieten mehr Beispiele, die man aktiv nachvollziehen kann. Zudem haben wir in den letzten Monaten zahlreiche Webinar-Reihen gestartet, die mit jeweils 30 Minuten Dauer hilfreiche Tipps bieten, aufeinander aufbauen und somit über einen gezielten Zeitraum ein tieferes Verständnis bieten. Altair hat drei Kernkompetenzen: Simulation, High Performance Computing (HPC) und Data Analytics. Diese drei Kompetenzen ergänzen sich – so hilft Data Analytics, in der Simulation intelligente Lösungen aufzubauen. HPC ist die Grundlage des Cloud-Computing und damit der Simulation in der Cloud.
Aber auch im Consulting und Engineering Service arbeiten wir im Kundenauftrag mit unseren eigenen Produkten. Hier sehen wir aktuell viele Projekte im Bereich der Elektromotorenentwicklung, des Temperaturmanagements und des Leichtbaus.
Wie es in der Zukunft weitergeht, kann derzeit niemand sagen. Viele Projekte werden überdacht, Prioritäten verschieben sich, ganz neue Themen gewinnen an Bedeutung. Sicher ist, dass die Unternehmen Flexibilität brauchen, um auf diese Entwicklungen reagieren zu können. Altair bietet mit seinem Portfolio und seinem einzigartigen Lizenzmodell genau diese Flexibilität.
Frank Petrolli, Country Manager Germany 3D Printing & Digital Manufacturing, HP Deutschland
HP konnte schnell auf die Herausforderungen der Krise reagieren. Die Mehrheit unserer Mitarbeiter weltweit kann mobil oder im Home Office arbeiten. Aber die Pandemie – und deren Volatilität – hat natürlich dazu geführt, dass wir flexibel Vorgaben und Empfehlungen der jeweils aktuellen Situation anpassen. Im Bereich der additiven Fertigung legen wir großen Wert darauf, mit unseren Partnern