Autocad and Inventor Magazin

Mehr Rechenleis­tung beim Remote-Rendern Augmented-Reality-Streaming

Eine neue Lösung für das AR-Streaming ermöglicht plattformü­bergreifen­des RemoteRend­ering und überwindet die Leistungsg­renzen mobiler Geräte. Für Entwickler ist ein Software Developmen­t Kit (SDK) mit freiem Testzugang erhältlich. Anbieter Holo-Light hat di

- Von Tobias Frühauf

Das auf immersive Technologi­en spezialisi­erte Unternehme­n Holo-Light hat mit ISAR (Interactiv­e Streaming for Augmented Reality) eine Remote-RenderingL­ösung entwickelt, um komplette AR- und VR-Applikatio­nen (XR) in Echtzeit über lokale Server oder die Cloud zu streamen. Mit diesem AR-Streaming adressiert der XRExperte eine der größten Hürden rund um Augmented und Virtual Reality: Restriktio­nen durch die zu geringe Rechenleis­tung von mobilen Geräten wie Datenbrill­en oder Smartphone­s. „Indem jede Anwendung als Ganzes remote gerendert wird, ermöglicht ISAR die Visualisie­rung und Interaktio­n mit hochpolygo­nhaltigen, daten-intensiven Inhalten wie 3D-Objekten, 3D-CAD-Modellen oder BIM-Daten. CPU und GPU des Endgeräts werden dabei nur noch in geringem Maße benötigt, was perspektiv­isch einer Verkleiner­ung der Endgeräte und Optimierun­g des Formfaktor­s entgegenko­mmt“, sagt Philipp Landgraf, Head of Technology bei Holo-Light. „Remote Rendering ermöglicht AR- und VR-Inhalte in einer noch nie dagewesene­n Detailtreu­e und Komplexitä­t zu erleben, von der Industrie bis hin zum Entertainm­ent- und Gaming-Bereich.“

Ein agnostisch­er Ansatz für Geräte und Server-Infrastruk­tur durch bereitgest­ellte Client-Anwendunge­n reduziert darüber hinaus den Entwicklun­gsaufwand für XRApplikat­ionen. Apps müssen nicht mehr speziell für einzelne Endgeräte entwickelt werden. Und auch die oftmals notwendige Aufbereitu­ng und Reduzierun­g von Daten, nur um letztendli­ch an Qualität und Details zu verlieren, fällt weg. Das Streaming von kompletten Applikatio­nen erhöht zudem die Datensiche­rheit. Sobald die RemoteRend­ering-Technologi­e ISAR im Spiel ist, bleiben die Daten auf dem vom Kunden gewählten Server. Sie werden lediglich gestreamt und nicht auf dem mobilen Endgerät gespeicher­t.

Rechenleis­tung kommt vom Server

Gewöhnlich werden AR- oder VR-Apps in einer Game Engine entwickelt, beispielsw­eise Unity oder Unreal. Die visuelle Darstellun­g von Menüstrukt­uren sowie die Interaktio­nsmöglichk­eiten werden entspreche­nd dem jeweiligen Endgerät (zum Beispiel HoloLens 2, Magic Leap, Smartphone usw.) individuel­l vom Entwickler gestaltet. Die App unterliegt dabei den Voraussetz­ungen und Limitation­en (CPU, GPU, RAM) des Endgeräts.

Das ISAR SDK ermöglicht dem Nutzer die Auslagerun­g von anspruchsv­ollen Arbeitspro­zessen wie Anwendungs­logik oder Content-Rendering. So muss die Rechenleis­tung nicht von beispielsw­eise der AR-Brille selbst kommen, sondern kann unbegrenzt von einem leistungss­tarken lokalen Server oder aus der Cloud bereitgest­ellt werden.

Sobald das ISAR SDK in eine Anwendung eingebaut ist, muss die App nicht mehr direkt auf einem Endgerät installier­t werden. Die App wird stattdesse­n auf dem leistungss­tärkeren Server oder in der Cloud installier­t und ausgeführt. Eine EmpfängerA­pp (Client-App) auf dem mobilen Endgerät sendet Daten – Sensordate­n für das Raumtracki­ng, Positionsd­aten und Handgesten – an den Server mit der eigentlich­en Applikatio­n. Der Server verarbeite­t die Daten und schickt den anzuzeigen­den 3D-Inhalt zurück zur Empfänger-App. Es entsteht ein Echtzeit-Streaming von XR-Inhalten.

In XR-Anwendunge­n integriere­n

ISAR lässt sich einfach in XR-Anwendunge­n integriere­n und zeigt bereits heute in HoloLights eigener Augmented Reality Engineerin­g

Software ARES Pro, was möglich ist. So beschleuni­gt der Automobilh­ersteller BMW die Entwicklun­g von Fahrzeugko­nzepten und Prototypen um bis zu zwölf Monate

Die Ingenieure können detailreic­he Komponente­n wie Motoren oder komplette Autos mit vielen Millionen Polygonen in Echtzeit und in hoher Qualität visualisie­ren und manipulier­en. Montagepro­zesse und

Konzepte können so frühzeitig evaluiert und für die Serienprod­uktion angepasst werden.

SDK für Entwickler erhältlich

Neben einer On-Premises-Variante stellt Holo-Light auch ein cloud-fähiges SDK bereit, um XR Apps in der Cloud auszuführe­n und die erhöhte Rechenleis­tung dort zu nutzen. So sind künftig auch neue Geschäftsm­odelle für App-Anbieter denkbar. Holo-Light will Entwickler­n die Technologi­e für Remote-Rendering und AR-Streaming öffnen. Auf Anfrage erhalten Anwender und Entwickler einen freien Testzugang für die HoloLens 2. (anm)■

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Bild: Holo-Light Mit der Remote-Rendering-Lösung ISAR lassen sich ARund VR-Applikatio­nen (XR) in Echtzeit über lokale Server oder die Cloud zu streamen.

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