Mehr Rechenleistung beim Remote-Rendern Augmented-Reality-Streaming
Eine neue Lösung für das AR-Streaming ermöglicht plattformübergreifendes RemoteRendering und überwindet die Leistungsgrenzen mobiler Geräte. Für Entwickler ist ein Software Development Kit (SDK) mit freiem Testzugang erhältlich. Anbieter Holo-Light hat di
Das auf immersive Technologien spezialisierte Unternehmen Holo-Light hat mit ISAR (Interactive Streaming for Augmented Reality) eine Remote-RenderingLösung entwickelt, um komplette AR- und VR-Applikationen (XR) in Echtzeit über lokale Server oder die Cloud zu streamen. Mit diesem AR-Streaming adressiert der XRExperte eine der größten Hürden rund um Augmented und Virtual Reality: Restriktionen durch die zu geringe Rechenleistung von mobilen Geräten wie Datenbrillen oder Smartphones. „Indem jede Anwendung als Ganzes remote gerendert wird, ermöglicht ISAR die Visualisierung und Interaktion mit hochpolygonhaltigen, daten-intensiven Inhalten wie 3D-Objekten, 3D-CAD-Modellen oder BIM-Daten. CPU und GPU des Endgeräts werden dabei nur noch in geringem Maße benötigt, was perspektivisch einer Verkleinerung der Endgeräte und Optimierung des Formfaktors entgegenkommt“, sagt Philipp Landgraf, Head of Technology bei Holo-Light. „Remote Rendering ermöglicht AR- und VR-Inhalte in einer noch nie dagewesenen Detailtreue und Komplexität zu erleben, von der Industrie bis hin zum Entertainment- und Gaming-Bereich.“
Ein agnostischer Ansatz für Geräte und Server-Infrastruktur durch bereitgestellte Client-Anwendungen reduziert darüber hinaus den Entwicklungsaufwand für XRApplikationen. Apps müssen nicht mehr speziell für einzelne Endgeräte entwickelt werden. Und auch die oftmals notwendige Aufbereitung und Reduzierung von Daten, nur um letztendlich an Qualität und Details zu verlieren, fällt weg. Das Streaming von kompletten Applikationen erhöht zudem die Datensicherheit. Sobald die RemoteRendering-Technologie ISAR im Spiel ist, bleiben die Daten auf dem vom Kunden gewählten Server. Sie werden lediglich gestreamt und nicht auf dem mobilen Endgerät gespeichert.
Rechenleistung kommt vom Server
Gewöhnlich werden AR- oder VR-Apps in einer Game Engine entwickelt, beispielsweise Unity oder Unreal. Die visuelle Darstellung von Menüstrukturen sowie die Interaktionsmöglichkeiten werden entsprechend dem jeweiligen Endgerät (zum Beispiel HoloLens 2, Magic Leap, Smartphone usw.) individuell vom Entwickler gestaltet. Die App unterliegt dabei den Voraussetzungen und Limitationen (CPU, GPU, RAM) des Endgeräts.
Das ISAR SDK ermöglicht dem Nutzer die Auslagerung von anspruchsvollen Arbeitsprozessen wie Anwendungslogik oder Content-Rendering. So muss die Rechenleistung nicht von beispielsweise der AR-Brille selbst kommen, sondern kann unbegrenzt von einem leistungsstarken lokalen Server oder aus der Cloud bereitgestellt werden.
Sobald das ISAR SDK in eine Anwendung eingebaut ist, muss die App nicht mehr direkt auf einem Endgerät installiert werden. Die App wird stattdessen auf dem leistungsstärkeren Server oder in der Cloud installiert und ausgeführt. Eine EmpfängerApp (Client-App) auf dem mobilen Endgerät sendet Daten – Sensordaten für das Raumtracking, Positionsdaten und Handgesten – an den Server mit der eigentlichen Applikation. Der Server verarbeitet die Daten und schickt den anzuzeigenden 3D-Inhalt zurück zur Empfänger-App. Es entsteht ein Echtzeit-Streaming von XR-Inhalten.
In XR-Anwendungen integrieren
ISAR lässt sich einfach in XR-Anwendungen integrieren und zeigt bereits heute in HoloLights eigener Augmented Reality Engineering
Software ARES Pro, was möglich ist. So beschleunigt der Automobilhersteller BMW die Entwicklung von Fahrzeugkonzepten und Prototypen um bis zu zwölf Monate
Die Ingenieure können detailreiche Komponenten wie Motoren oder komplette Autos mit vielen Millionen Polygonen in Echtzeit und in hoher Qualität visualisieren und manipulieren. Montageprozesse und
Konzepte können so frühzeitig evaluiert und für die Serienproduktion angepasst werden.
SDK für Entwickler erhältlich
Neben einer On-Premises-Variante stellt Holo-Light auch ein cloud-fähiges SDK bereit, um XR Apps in der Cloud auszuführen und die erhöhte Rechenleistung dort zu nutzen. So sind künftig auch neue Geschäftsmodelle für App-Anbieter denkbar. Holo-Light will Entwicklern die Technologie für Remote-Rendering und AR-Streaming öffnen. Auf Anfrage erhalten Anwender und Entwickler einen freien Testzugang für die HoloLens 2. (anm)■