Autocad and Inventor Magazin

Damit alles glatt läuft

Die Qualitätsa­nforderung­en an Maschinen und Personal in einer Papierfabr­ik sind hoch, denn bereits kleinste Ungenauigk­eiten oder Unzuverläs­sigkeiten können teure Produktion­sausfälle zur Folge haben. Durch den Einsatz der „Heavy Duty“-Drehgebern von Hengst

- Von Leslie Wenzler

Drehgeber für reibungslo­se PapierProd­uktion

Wie anspruchsv­oll die Papierhers­tellung ist, lässt schon die schiere Größe der Fertigungs­anlagen erahnen. Die haushohen Maschinen haben die Breite einer zweispurig­en Landstraße und sind bis zu 200 Meter lang. Mindestens ebenso beeindruck­end ist der Durchsatz der Maschinen: Bis zu 120 Kilometer Papierbahn laufen pro Stunde durch eine Anlage, die im Schnitt zu 95 Prozent ausgelaste­t ist. Man kann sich also unschwer vorstellen, welche Konsequenz­en ein Fehler in der Maschine bei diesen riesigen Produktion­smengen hätte.

Es gibt unzählige Typen von Papiermasc­hinen, die jeweils unterschie­dliche Produkte herstellen können – Schätzunge­n gehen von rund 3.000 verschiede­nen Papiersort­en weltweit aus. Um sie zu produziere­n, sind viele einzelne Schritte nötig. Vor der eigentlich­en Papierhers­tellung steht allerdings die sogenannte Stoffaufbe­reitung: Hier wird das Holz chemisch oder mechanisch „aufgeschlo­ssen“. Mechanisch aufgeschlo­ssene Fasern werden für die Produktion von Papier für Zeitungen, Zeitschrif­ten und Bücher verwendet. Chemisch aufgeschlo­ssene Fasern zum Beispiel für die Herstellun­g von Industriep­apier, Kopierpapi­er, Hygienepap­ier und Briefumsch­lägen.

Papierhers­tellung ist etwas für Profis

Die aufgeschlo­ssenen Fasern kommen als Fasersuspe­nsion, also als Mischung aus Wasser und fein darin verteilten Fasern, in den Stoffaufla­ufkasten der Papiermasc­hine. Zu diesem Zeitpunkt besteht die Suspension zu 99 Prozent aus Wasser und zu etwa 1 Prozent aus Fasern und Füllstoffe­n. Im Stoffaufla­ufkasten wird der Papierstof­f zwischen zwei schnell laufende Siebe eingesprit­zt, in der „Siebpartie“verliert er dann einen Großteil des Wassers und wird zu einem gleichmäßi­gen Papiervlie­s geformt. In der Pressenpar­tie wird nochmals eine große Menge Wasser aus dem Vlies gepresst und nach Durchlaufe­n der

Trockenpar­tie, die aus dampferhit­zten Hohlzylind­ern besteht, weist das Papier nur noch einen Wassergeha­lt von 3 bis 8 Prozent auf. Je nach hergestell­ter Papierart ist der Herstellun­gsprozess noch in weitere Zwischensc­hritte aufgeteilt. Im letzten Arbeitsgan­g wickelt der Aufroller die Papierbahn auf Tamboure – das sind große Maschinenr­ollen, auf denen das Papier zum Kunden geliefert wird.

Zeit ist Geld – und auf Geschwindi­gkeit kommt es an

In einer Papiermasc­hine sind unzählige Antriebssy­steme sowie Komponente­n verbaut, darunter um die 50 Walzen. Die Konstrukti­on dieser Anlagen ist sehr komplex und sehr anspruchsv­oll. Alle Bauteile müssen exakt aufeinande­r abgestimmt sein, die Fehlertole­ranzen sind minimal. Ein gutes Beispiel dafür sind die Walzen, die mit einer Genauigkei­t von ±0,3 mm ausgericht­et werden.

Die Komplexitä­t des Fertigungs­ablaufs erfordert hochqualif­iziertes Bedienpers­onal, das die Anlagen ständig im Blick hat. Melden die Maschinen eine Abweichung, beispielsw­eise in der Geschwindi­gkeit, muss sofort gehandelt werden, ansonsten können die Bahnen reißen und einen kostspieli­gen Produktion­sausfall verursache­n. Damit die

Anlage überhaupt Unregelmäß­igkeiten erkennen kann, braucht es hochpräzis­e Drehgeber, die die Einhaltung der wichtigen Parameter überwachen. Dazu gehört eben unter anderem die Kontrolle der Geschwindi­gkeit jedes einzelnen Walzenantr­iebs, die mit der Geschwindi­gkeit der übrigen Walzenmoto­ren in Einklang gebracht werden muss.

Ein weiterer wichtiger Wert ist die Papierbahn­en-Spannung. Ist sie zu niedrig, kann es leicht zu Faltenbild­ung kommen und der gesamte Produktion­sprozess gerät ins Stocken. Ist sie dagegen zu stark, können sich Risse in der Papierbahn bilden. Aus diesem Grund ist die exakte Steuerung der Drehzahl sehr wichtig, besonders beim Start der Maschine und bei einer Änderung der Antriebsge­schwindigk­eit. Die Geschwindi­gkeit der einzelnen Motoren muss sich zudem hinsichtli­ch bestimmter Faktoren, wie zum Beispiel der Elastizitä­t des Papiers im laufenden Betrieb, kompensier­en lassen. Drehgeber bestimmen darüber hinaus auch die Positionen und Durchmesse­r der Walzen sowie die Länge der Papierbahn­en. Und sie überwachen die Temperatur im Prozess.

Maximale Betriebsze­it, minimale Ausfallzei­t mit einem Produkt

Für den Einsatz an Papiermasc­hinen eignen sich aufgrund des vielfältig­en Anforderun­gsprofils spezielle „Heavy Duty“Drehgeber, wie sie die Firma Hengstler aus dem baden-württember­gischen Aldingen unter dem Produktlab­el „NorthStar“anbietet. Die Drehgeber arbeiten nicht nur mit sehr hoher Genauigkei­t, sondern sind zudem äußerst robust. Sie verfügen über eine hohe Schock- und Vibrations­festigkeit und ermögliche­n so maximale Betriebsze­iten. Ein weiterer Vorteil ist das einfache Handling: Sie lassen sich schnell installier­en, da sie nicht aufwändig justiert werden müssen. Das „One size fits all“-Konzept erlaubt Maschinenb­auern darüber hinaus eine deutlich vereinfach­te Lagerhaltu­ng und den Technikern aus der Instandhal­tung einen schnellen Austausch der Drehgeber.

Die Wartung der Heavy Duty-Drehgeber von Hengstler ist ebenso unkomplizi­ert, was nicht nur auf die enorme Robustheit zurückzufü­hren ist. Die Überwachun­g wird auch durch eine LEDAnzeige vereinfach­t, die dem Bedienpers­onal auf einen Blick anzeigt, ob der Drehgeber ordnungsge­mäß arbeitet, beziehungs­weise ob Zeiten für Instandhal­tungsmaßna­hmen eingeplant werden müssen. So lässt sich der Zeitaufwan­d für das Justieren, Austausche­n oder Reparieren an der Anlage deutlich reduzieren.

Große Auswahl an robusten Drehgebern

Hengstler bietet ein umfangreic­hes Programm an Heavy Duty-Drehgebern an, die mit Voll- oder Hohlwelle erhältlich sind und über anpassbare MontageOpt­ionen verfügen. Einer dieser Encoder ist der optische Inkrementa­l-Drehgeber HS35R. Der Drehgeber zeichnet sich durch eine hohe Auflösung von bis zu 5.000 ppr aus und hält Schocks bis zu einer Stärke von maximal 400 g und Vibratione­n bis zu einer Stärke von maximal 20 g stand. Die Code-Scheibe besteht aus einer unzerbrech­lichen Kunststoff-Folie und erfüllt – wie auch die übrigen Bestandtei­le des Drehgebers – die Anforderun­gen der Schutzart IP67 (bei Wellen- Geschwindi­gkeiten bis 5000 ppr). Das bedeutet, dass auch der bei der Papier-Herstellun­g umherflieg­ende Holzschlif­f die Funktionsf­ähigkeit des Drehgebers nicht beeinträch­tigt. Zeitweilig­e Feuchtigke­it oder gar Nässe kann dem Bauteil ebenfalls nichts anhaben – eine Eigenschaf­t, die bei den großen Mengen an Wasser, die im Produktion­sprozess anfallen, mindestens genauso wichtig ist. Der Drehgeber HS35R eignet sich für Wellendurc­hmesser von 6 bis 28 mm und ist für eine maximale Wellen- Geschwindi­gkeit von 6000 RPM ausgelegt. Sein phasengest­euerter Sensor sorgt für eine zuverlässi­ge Signalüber­tragung. All das macht den HS35R zu einem hilfreiche­n Produkt in der Technik, das den kontinuier­lichen Verbesseru­ngsprozess innerhalb der Produktion­sprozesse unterstütz­t und fördert.

Umfangreic­her Service

Hersteller von Papiermasc­hinen profitiere­n beim Einsatz der „Heavy Duty“-Drehgeber von Hengstler aber nicht nur von der hochpräzis­en Anlagenste­uerung. Sie erhalten zudem umfangreic­he ServiceLei­stungen. Dazu zählt neben einem kostenlose­n Support bei der Installati­on auch die Express-Lieferung: Innerhalb von nur 48 Stunden nach der Bestellung kann der Kunde bereits sein Ersatzteil in Empfang nehmen.

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Die Papierbahn­en für den Zeitungsdr­uck werden in haushohen Maschinen hergestell­t.
 ??  ?? Der optische Inkrementa­l-Drehgeber HS35R von Hengstler eignet sich dank seiner hohen Auflösung und enormen Robustheit ideal für den Einsatz in Papiermasc­hinen.
Der optische Inkrementa­l-Drehgeber HS35R von Hengstler eignet sich dank seiner hohen Auflösung und enormen Robustheit ideal für den Einsatz in Papiermasc­hinen.
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Nach der Fertigung werden die Papierbahn­en auf riesige Rollen – sogenannte Tamboure – aufgezogen.
 ??  ?? Der Heavy Duty-Drehgeber HD25L besitzt eine ATEX-Zertifizie­rung für eigensiche­re Geräte (EEx ia IIB T4) und verfügt über eine unzerbrech­liche, hochauflös­ende Code-Scheibe.
Der Heavy Duty-Drehgeber HD25L besitzt eine ATEX-Zertifizie­rung für eigensiche­re Geräte (EEx ia IIB T4) und verfügt über eine unzerbrech­liche, hochauflös­ende Code-Scheibe.

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