Paralleles Engineering für noch bessere Maschinen
Virtuelle Inbetriebnahme
Projektzeitpläne einhalten und die Montageeinsätze beim Kunden zu reduzieren – das waren die Wünsche der Verantwortlichen bei der Zahoransky AG. Der Maschinenbauer aus dem Schwarzwald stand immer wieder vor den gleichen Herausforderungen. Der Plan war, die virtuelle Inbetriebnahme einzuführen, um die Prozesse zu parallelisieren.
Das Ziel bei Zahoransky war klar: „Wir wollten mit dem Einsatz einer virtuellen Inbetriebnahme genau den entscheidenden Schritt weiter kommen“, sagt Frank Müller, Softwareentwickler bei Zahoransky, zuständig für die virtuelle Inbetriebnahme und den digitalen Zwilling.
Die Entscheidung und Erwartungen
Mit der steigenden Anzahl der zu bauenden Großanlagen musste die Vorgehensweise grundlegend geändert werden. „Dabei sind wir auf das Thema virtuelle Inbetriebnahme gestoßen und haben es als Möglichkeit zur Steigerung der Kundenzufriedenheit in Bezug auf Qualität und Lieferzeit gesehen“, erzählt Müller. Die Verantwortlichen machten sich auf die Suche nach einem passenden Tool. Mehrere Lösungen wurden genauer getestet, unter anderem die Simulationssoftware iPhysics von machineering. „Durch einen Simulationsdienstleister wurden wir überhaupt erst auf iPhysics aufmerksam“, erinnert sich Müller. „Letztendlich hat uns die nahtlose Integration in unsere Konstruktionssoftware sowie das ganzheitliche System überzeugt. Die Software ist gut durchdacht und begleitet unsere Entwicklungen vom ersten Moment über die Auslieferung hinaus.“Der Plan war, die virtuelle Inbetriebnahme einzuführen, um die Prozesse zu parallelisieren. „Dies bedeutet in diesem speziellen Fall, dass wir bereits an der virtuellen Maschine das Steuerungsprogramm entwickeln können, während sich die Maschine noch in der Fertigung befindet“, erklärt Müller. „Im weiteren Verlauf des Projektes wird das Programm am digitalen Zwilling finalisiert, während an der realen Anlage die Inbetriebnahme stattfindet.“
Die Implementierung
„Nachdem die Entscheidung für iPhysics gefallen war, stand uns der Simulationsdienstleister, der uns schon seit Beginn beraten hatte, weiter zur Seite. Dieser Dienstleister hat dann auch die erste Implementierung mit uns zusammen durchgeführt. Zu Beginn war ein Mitarbeiter der Dienstleistungssoftware bei uns im Hause“, berichtet Müller. „Inzwischen gab es diverse Schulungen, wann immer sich bei uns Bedarf ergeben hat“. Anfangs wurde iPhysics an einer Beispielmaschine getestet. Nachdem dieser Test erfolgreich war, ging es relativ schnell an das nächste neue Modell. „Dieses konnte dann größtenteils bereits ohne externen Dienstleister bearbeitet werden. Danach waren wir im Stande, alle folgenden Projekte selbstständig durchzuführen“, sagt Müller.
Ziel erreicht
IPhysics wird bei Zahoransky von den Konstrukteuren sowie von der Elektroentwicklung verwendet. „Der größte Vorteil ist, dass wir durch die Simulation die verkürzten Projektlaufzeiten einhalten können. Für den Aftersales haben wir einen digitalen Zwilling im Hause, was nachträgliche Anpassungen der Software einfacher macht. Das bedeutet auch, dass viele Änderungen oder Repara
turen durchgeführt werden können, ohne dass ein Mitarbeiter beim Kunden vor Ort sein müsste. Das spart uns und auch dem Kunden viel Zeit“, sagt Müller. Dem Kunden kann früh im Entwicklungsprozess gezeigt werden, dass seine Maschine bereits in diesem frühen Stadium – zumindest virtuell – lauffähig ist. Das Modell als Schulungsmodell für Mitarbeiter und auch für den Betreiber der späteren Maschine einzusetzen, ist für die Zukunft geplant“, erklärt Müller. „Wir haben schnell festgestellt, dass sich die Qualität unserer Software durch den Einsatz der Simulation verbessert hat. Und auch unser Ziel, die Projektlaufzeiten zu verkürzen, wurde erreicht. Ich erinnere mich an ein Projekt, das einen extrem eng bemessenen Zeitplan hatte. Ohne die Simulation bzw. die virtuelle Inbetriebnahme hätten wir das wohl nicht rechtzeitig geschafft“, freut sich Müller. „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“.
Fazit und Ausblick
Zahoransky hat inzwischen einen standardisierten Projektablauf, in dem iPhysics zum Einsatz kommt. Die Ergebnisse sind durchweg positiv, so dass iPhysics inzwischen in allen Projekten eingesetzt wird. „Dadurch, dass wir einen fließenden Übergang zwischen den mechanischen und elektrischen Konstruktionen haben, brauchen wir nicht einmal eine eigene Simulationsabteilung. Wir haben die Software so tief in unsere Prozesse integriert, dass die einzelnen Abteilungen selbstständig mit der Software arbeiten können“, erklärt Müller. Derzeit kommt iPhysics in den europäischen Produktionswerken zum Einsatz. Aktuell wird gerade das Werk in Spanien eingebunden.
Auch die werksübergreifende Zusammenarbeit funktioniert. „Da wir einen standardisierten Auftragsablauf haben, ist eine Abstimmung über mehrere Werke sehr einfach. Grundsätzlich findet der Austausch über virtuelle Meetings statt. Somit können wir produktiv weiterarbeiten und sind dennoch jederzeit auf dem neuesten Stand der Entwicklung“, so Müller. „Da die Arbeit mit iPhysics über mehrere Standorte so positiv verläuft, ist es zukünftig nicht ausgeschlossen, noch weitere in Übersee anzubinden“. Für die Arbeit über verschiedene Standorte hinweg ist Zahoransky bestens gerüstet. Der Maschinenbauer nutzt die Floating-Lizenzen von machineering, die die gemeinsame Nutzung einer Lizenz für mehrere Mitarbeiter an verschiedenen Standorten ermöglicht. „Wir nutzen die Floating-Lizenzen hauptsächlich für die Personen, die nicht immer mit iPhysics arbeiten. Durch den Einsatz der FloatingLizenzen ist ein standortübergreifendes Arbeiten kein Problem“, sagt Müller.
Seit Beginn wird die Zusammenarbeit zwischen machineering und Zahoransky sehr positiv bewertet:, wie Müller bestätigt. „Und was natürlich auch für uns sehr wichtig ist, dass die vorhandenen Herausforderungen sehr schnell und unkompliziert gelöst werden. Wir sind sehr zufrieden mit der Performance von iPhysics und den Mitarbeitern von machineering“, sagt Müller. ( anm) ■