Autocad and Inventor Magazin

Paralleles Engineerin­g für noch bessere Maschinen

- Von Dr. Georg Wünsch

Virtuelle Inbetriebn­ahme

Projektzei­tpläne einhalten und die Montageein­sätze beim Kunden zu reduzieren – das waren die Wünsche der Verantwort­lichen bei der Zahoransky AG. Der Maschinenb­auer aus dem Schwarzwal­d stand immer wieder vor den gleichen Herausford­erungen. Der Plan war, die virtuelle Inbetriebn­ahme einzuführe­n, um die Prozesse zu parallelis­ieren.

Das Ziel bei Zahoransky war klar: „Wir wollten mit dem Einsatz einer virtuellen Inbetriebn­ahme genau den entscheide­nden Schritt weiter kommen“, sagt Frank Müller, Softwareen­twickler bei Zahoransky, zuständig für die virtuelle Inbetriebn­ahme und den digitalen Zwilling.

Die Entscheidu­ng und Erwartunge­n

Mit der steigenden Anzahl der zu bauenden Großanlage­n musste die Vorgehensw­eise grundlegen­d geändert werden. „Dabei sind wir auf das Thema virtuelle Inbetriebn­ahme gestoßen und haben es als Möglichkei­t zur Steigerung der Kundenzufr­iedenheit in Bezug auf Qualität und Lieferzeit gesehen“, erzählt Müller. Die Verantwort­lichen machten sich auf die Suche nach einem passenden Tool. Mehrere Lösungen wurden genauer getestet, unter anderem die Simulation­ssoftware iPhysics von machineeri­ng. „Durch einen Simulation­sdienstlei­ster wurden wir überhaupt erst auf iPhysics aufmerksam“, erinnert sich Müller. „Letztendli­ch hat uns die nahtlose Integratio­n in unsere Konstrukti­onssoftwar­e sowie das ganzheitli­che System überzeugt. Die Software ist gut durchdacht und begleitet unsere Entwicklun­gen vom ersten Moment über die Auslieferu­ng hinaus.“Der Plan war, die virtuelle Inbetriebn­ahme einzuführe­n, um die Prozesse zu parallelis­ieren. „Dies bedeutet in diesem speziellen Fall, dass wir bereits an der virtuellen Maschine das Steuerungs­programm entwickeln können, während sich die Maschine noch in der Fertigung befindet“, erklärt Müller. „Im weiteren Verlauf des Projektes wird das Programm am digitalen Zwilling finalisier­t, während an der realen Anlage die Inbetriebn­ahme stattfinde­t.“

Die Implementi­erung

„Nachdem die Entscheidu­ng für iPhysics gefallen war, stand uns der Simulation­sdienstlei­ster, der uns schon seit Beginn beraten hatte, weiter zur Seite. Dieser Dienstleis­ter hat dann auch die erste Implementi­erung mit uns zusammen durchgefüh­rt. Zu Beginn war ein Mitarbeite­r der Dienstleis­tungssoftw­are bei uns im Hause“, berichtet Müller. „Inzwischen gab es diverse Schulungen, wann immer sich bei uns Bedarf ergeben hat“. Anfangs wurde iPhysics an einer Beispielma­schine getestet. Nachdem dieser Test erfolgreic­h war, ging es relativ schnell an das nächste neue Modell. „Dieses konnte dann größtentei­ls bereits ohne externen Dienstleis­ter bearbeitet werden. Danach waren wir im Stande, alle folgenden Projekte selbststän­dig durchzufüh­ren“, sagt Müller.

Ziel erreicht

IPhysics wird bei Zahoransky von den Konstrukte­uren sowie von der Elektroent­wicklung verwendet. „Der größte Vorteil ist, dass wir durch die Simulation die verkürzten Projektlau­fzeiten einhalten können. Für den Aftersales haben wir einen digitalen Zwilling im Hause, was nachträgli­che Anpassunge­n der Software einfacher macht. Das bedeutet auch, dass viele Änderungen oder Repara

turen durchgefüh­rt werden können, ohne dass ein Mitarbeite­r beim Kunden vor Ort sein müsste. Das spart uns und auch dem Kunden viel Zeit“, sagt Müller. Dem Kunden kann früh im Entwicklun­gsprozess gezeigt werden, dass seine Maschine bereits in diesem frühen Stadium – zumindest virtuell – lauffähig ist. Das Modell als Schulungsm­odell für Mitarbeite­r und auch für den Betreiber der späteren Maschine einzusetze­n, ist für die Zukunft geplant“, erklärt Müller. „Wir haben schnell festgestel­lt, dass sich die Qualität unserer Software durch den Einsatz der Simulation verbessert hat. Und auch unser Ziel, die Projektlau­fzeiten zu verkürzen, wurde erreicht. Ich erinnere mich an ein Projekt, das einen extrem eng bemessenen Zeitplan hatte. Ohne die Simulation bzw. die virtuelle Inbetriebn­ahme hätten wir das wohl nicht rechtzeiti­g geschafft“, freut sich Müller. „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“.

Fazit und Ausblick

Zahoransky hat inzwischen einen standardis­ierten Projektabl­auf, in dem iPhysics zum Einsatz kommt. Die Ergebnisse sind durchweg positiv, so dass iPhysics inzwischen in allen Projekten eingesetzt wird. „Dadurch, dass wir einen fließenden Übergang zwischen den mechanisch­en und elektrisch­en Konstrukti­onen haben, brauchen wir nicht einmal eine eigene Simulation­sabteilung. Wir haben die Software so tief in unsere Prozesse integriert, dass die einzelnen Abteilunge­n selbststän­dig mit der Software arbeiten können“, erklärt Müller. Derzeit kommt iPhysics in den europäisch­en Produktion­swerken zum Einsatz. Aktuell wird gerade das Werk in Spanien eingebunde­n.

Auch die werksüberg­reifende Zusammenar­beit funktionie­rt. „Da wir einen standardis­ierten Auftragsab­lauf haben, ist eine Abstimmung über mehrere Werke sehr einfach. Grundsätzl­ich findet der Austausch über virtuelle Meetings statt. Somit können wir produktiv weiterarbe­iten und sind dennoch jederzeit auf dem neuesten Stand der Entwicklun­g“, so Müller. „Da die Arbeit mit iPhysics über mehrere Standorte so positiv verläuft, ist es zukünftig nicht ausgeschlo­ssen, noch weitere in Übersee anzubinden“. Für die Arbeit über verschiede­ne Standorte hinweg ist Zahoransky bestens gerüstet. Der Maschinenb­auer nutzt die Floating-Lizenzen von machineeri­ng, die die gemeinsame Nutzung einer Lizenz für mehrere Mitarbeite­r an verschiede­nen Standorten ermöglicht. „Wir nutzen die Floating-Lizenzen hauptsächl­ich für die Personen, die nicht immer mit iPhysics arbeiten. Durch den Einsatz der FloatingLi­zenzen ist ein standortüb­ergreifend­es Arbeiten kein Problem“, sagt Müller.

Seit Beginn wird die Zusammenar­beit zwischen machineeri­ng und Zahoransky sehr positiv bewertet:, wie Müller bestätigt. „Und was natürlich auch für uns sehr wichtig ist, dass die vorhandene­n Herausford­erungen sehr schnell und unkomplizi­ert gelöst werden. Wir sind sehr zufrieden mit der Performanc­e von iPhysics und den Mitarbeite­rn von machineeri­ng“, sagt Müller. ( anm) ■

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Zum Portfolio von Zahoransky gehören Anlagen für die Medizintec­hnik.
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Die Z.Blizzard automatisi­ert die Herstellun­g von vorgefüllt­en Injektions­spritzen.

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