Nachhaltige Griffe aus Bio-Kunststoff
Konstruktionsbauteile: Umweltschonende Produktlinie
Mit den Bedienteilen der neuen Serie Nature grip ergänzt das Heinrich Kipp Werk die bestehende Produktpalette um eine umweltfreundliche Alternative. Zur Herstellung der Griffstücke verwendet das Unternehmen ausschließlich nachwachsende Rohstoffe. Um unnötige Transportwege und somit CO2-Emissionen zu vermeiden, produziert KIPP die Bedienteile der Produktlinie Nature grip auf eigenen Produktionsanlagen in Deutschland. Der Ausgangsstoff wird ebenfalls in Deutschland hergestellt.
Am Anfang stand wie so oft eine Idee: Könnte man das bestehende Angebot nicht um Bedienteile aus nachhaltigen Materialien erweitern? „Das Thema Nachhaltigkeit hat bei Kipp generell eine hohe Priorität“, erläutert Samuel Rasch, Produktmanager im Heinrich Kipp Werk. „Deshalb fanden wir die Idee von Bedienteilen aus Bio-Kunststoff spannend – schon allein deshalb, weil kein Hersteller diese anbietet.“Gesagt, getan: Die Ingenieure im Heinrich Kipp Werk begannen in einem ersten Schritt, die technische Machbarkeit des Vorschlags zu prüfen.
Mit vorhandenen Ressourcen Innovation vorantreiben
Dabei stand vor allem die Beschaffung der Materialien im Vordergrund: Benötigt wurden erdölunabhängige Werkstoffe, die gleichzeitig für die Standardproduktion geeignet sein mussten
– schließlich sollte sich die neue Produktreihe möglichst mit vorhandenen Ressourcen produzieren lassen. Nach eingehenden Recherchen – die Zahl der Hersteller von Biopolymeren ist derzeit noch überschaubar – fand Kipp einen zuverlässigen Partner, der das Gewünschte liefern konnte: Nämlich ein glukosebasiertes Granulat, das aus Pflanzenbestandteilen gewonnen wird. Es handelt sich hierbei um einen sogenannten BioKunststoff, also eine umweltschonende Alternative zu ölbasierenden Kunstoffen. Dieser Grundsubstanz sind PEFC-zertifizierte Buche-Holzfasern aus heimischen Wäldern beigemischt – sie verleihen den Produkten nicht nur die charakteristische Optik, sondern tragen auch zur mechanischen Festigkeit bei.
Ein nachhaltiger und zugleich wirtschaftlicher Werkstoff
„Produkte aus Bio-Kunststoff fangen gerade erst an, Fuß zu fassen – und bislang auch nur im Consumer-Bereich. Entsprechend gibt es derzeit noch keine Richtlinien oder zertifizierte Logos“, so Samuel Rasch. „Wichtig für uns als Pionier im Industriegüter-Bereich war, dass das Material zu 100 Prozent nachhaltig und regional hergestellt wird und komplett Erdöl-unabhängig ist.“Diese Anforderung ist auf ganzer Linie erfüllt. Das verwendete Polymer besteht komplett aus biologisch hergestellten Materialien und gewährleistet eine Unabhängigkeit von fossilen Ressourcen, während die zugesetzten Holzfasern zu 100 Prozent aus nachhaltig bewirtschafteten, deutschen Wäldern stammen.
Auch kaufmännisch ergibt das innovative Material Sinn: In umfangreichen Testreihen untersuchte Kipp unter anderem die Zykluszeiten beim Spritzguss – mit zufriedenstellenden Ergebnissen. „Dazu muss man wissen, dass Biopolymere mit anderen Voraussetzungen in der Fertigung verbunden sind als herkömmliche Kunststoffe“, erklärt Samuel Rasch. „Unsere hohe Fertigungstiefe, der große Maschinenpark und unser Know-how im Spritzguss ermöglichte uns dennoch eine erfolgreiche Serienproduktion der neuen Bedienteile.“Somit überzeugt Nature grip – so der Name der neuen Produktlinie – mit einem gewohnt guten PreisLeistungs-Verhältnis und ist eine echte, nachhaltige Alternative für den umweltbewussten Konstrukteur.
Hochwertig und recyclebar
Großen Wert legte das Heinrich Kipp Werk auch auf eine bestmögliche Qualität: Die Bedienteile verfügen über die bewährte Funktionsweise und eine gute mechanische Festigkeit. Die Produkte sind für die Außenanwendung geeignet, haben kurzzeitig Beständigkeit gegen
Fette, Öle und Kraftstoffe und widerstehen auch starken Säuren und Laugen. Sie eignen sich somit für Anwendungen im Maschinenbau, lassen sich aber zum Beispiel auch für Gartengeräte einsetzen. Erhältlich sind die Bedienteile entweder in schwarzgrau mit einem Zusatz aus Glasfaserpartikeln oder in einem speziellen Holzdesign mit sichtbaren Holzfasern. „Gerade die Holzoptik kommt bei unseren Kunden gut an“, so Samuel Rasch. „Hier spielt also auch der Design-Aspekt eine große Rolle – schließlich hebt sich das Produkt schon rein optisch von der Masse ab.“
Bei nachhaltigen Erzeugnissen wie Nature grip ist selbstverständlich, dass die Produktstrategie „zu Ende gedacht“ist: Wenn die Produkte nach langjährigem Gebrauch ihr Lebensende erreicht haben, so lassen sich die Griffstücke vollständig wiederverwerten. Sie lassen sich entweder zu einem wiederverwertbaren Ausgangsstoff aufbereiten oder CO2-neutral thermisch verwerten – ohne Entstehung toxischer Verbrennungsrückstände.
Wer sich für Nature grip entscheidet, muss also in Sachen Qualität und Optik keine Abstriche machen – und punktet bei der Nachhaltigkeit. „Wir verzeichnen seit der Einführung ein großes Interesse auf dem Markt und sind überzeugt davon, dass sich dieses Erfolgsrezept auch langfristig bewährt“, so Samuel Rasch. „Auf jeden Fall haben wir mit unseren Bedienteilen aus Bio-Kunststoff ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen und werden verstärkt als innovativer Anbieter wahrgenommen. Auch wenn es irgendwann einmal Nachahmer geben wird: Das Original-Produkt kommt von Kipp.“
( anm) ■