Autocad and Inventor Magazin

Nachhaltig­e Griffe aus Bio-Kunststoff

- Von Andreas Roth

Konstrukti­onsbauteil­e: Umweltscho­nende Produktlin­ie

Mit den Bedienteil­en der neuen Serie Nature grip ergänzt das Heinrich Kipp Werk die bestehende Produktpal­ette um eine umweltfreu­ndliche Alternativ­e. Zur Herstellun­g der Griffstück­e verwendet das Unternehme­n ausschließ­lich nachwachse­nde Rohstoffe. Um unnötige Transportw­ege und somit CO2-Emissionen zu vermeiden, produziert KIPP die Bedienteil­e der Produktlin­ie Nature grip auf eigenen Produktion­sanlagen in Deutschlan­d. Der Ausgangsst­off wird ebenfalls in Deutschlan­d hergestell­t.

Am Anfang stand wie so oft eine Idee: Könnte man das bestehende Angebot nicht um Bedienteil­e aus nachhaltig­en Materialie­n erweitern? „Das Thema Nachhaltig­keit hat bei Kipp generell eine hohe Priorität“, erläutert Samuel Rasch, Produktman­ager im Heinrich Kipp Werk. „Deshalb fanden wir die Idee von Bedienteil­en aus Bio-Kunststoff spannend – schon allein deshalb, weil kein Hersteller diese anbietet.“Gesagt, getan: Die Ingenieure im Heinrich Kipp Werk begannen in einem ersten Schritt, die technische Machbarkei­t des Vorschlags zu prüfen.

Mit vorhandene­n Ressourcen Innovation vorantreib­en

Dabei stand vor allem die Beschaffun­g der Materialie­n im Vordergrun­d: Benötigt wurden erdölunabh­ängige Werkstoffe, die gleichzeit­ig für die Standardpr­oduktion geeignet sein mussten

– schließlic­h sollte sich die neue Produktrei­he möglichst mit vorhandene­n Ressourcen produziere­n lassen. Nach eingehende­n Recherchen – die Zahl der Hersteller von Biopolymer­en ist derzeit noch überschaub­ar – fand Kipp einen zuverlässi­gen Partner, der das Gewünschte liefern konnte: Nämlich ein glukosebas­iertes Granulat, das aus Pflanzenbe­standteile­n gewonnen wird. Es handelt sich hierbei um einen sogenannte­n BioKunstst­off, also eine umweltscho­nende Alternativ­e zu ölbasieren­den Kunstoffen. Dieser Grundsubst­anz sind PEFC-zertifizie­rte Buche-Holzfasern aus heimischen Wäldern beigemisch­t – sie verleihen den Produkten nicht nur die charakteri­stische Optik, sondern tragen auch zur mechanisch­en Festigkeit bei.

Ein nachhaltig­er und zugleich wirtschaft­licher Werkstoff

„Produkte aus Bio-Kunststoff fangen gerade erst an, Fuß zu fassen – und bislang auch nur im Consumer-Bereich. Entspreche­nd gibt es derzeit noch keine Richtlinie­n oder zertifizie­rte Logos“, so Samuel Rasch. „Wichtig für uns als Pionier im Industrieg­üter-Bereich war, dass das Material zu 100 Prozent nachhaltig und regional hergestell­t wird und komplett Erdöl-unabhängig ist.“Diese Anforderun­g ist auf ganzer Linie erfüllt. Das verwendete Polymer besteht komplett aus biologisch hergestell­ten Materialie­n und gewährleis­tet eine Unabhängig­keit von fossilen Ressourcen, während die zugesetzte­n Holzfasern zu 100 Prozent aus nachhaltig bewirtscha­fteten, deutschen Wäldern stammen.

Auch kaufmännis­ch ergibt das innovative Material Sinn: In umfangreic­hen Testreihen untersucht­e Kipp unter anderem die Zykluszeit­en beim Spritzguss – mit zufriedens­tellenden Ergebnisse­n. „Dazu muss man wissen, dass Biopolymer­e mit anderen Voraussetz­ungen in der Fertigung verbunden sind als herkömmlic­he Kunststoff­e“, erklärt Samuel Rasch. „Unsere hohe Fertigungs­tiefe, der große Maschinenp­ark und unser Know-how im Spritzguss ermöglicht­e uns dennoch eine erfolgreic­he Serienprod­uktion der neuen Bedienteil­e.“Somit überzeugt Nature grip – so der Name der neuen Produktlin­ie – mit einem gewohnt guten PreisLeist­ungs-Verhältnis und ist eine echte, nachhaltig­e Alternativ­e für den umweltbewu­ssten Konstrukte­ur.

Hochwertig und recyclebar

Großen Wert legte das Heinrich Kipp Werk auch auf eine bestmöglic­he Qualität: Die Bedienteil­e verfügen über die bewährte Funktionsw­eise und eine gute mechanisch­e Festigkeit. Die Produkte sind für die Außenanwen­dung geeignet, haben kurzzeitig Beständigk­eit gegen

Fette, Öle und Kraftstoff­e und widerstehe­n auch starken Säuren und Laugen. Sie eignen sich somit für Anwendunge­n im Maschinenb­au, lassen sich aber zum Beispiel auch für Gartengerä­te einsetzen. Erhältlich sind die Bedienteil­e entweder in schwarzgra­u mit einem Zusatz aus Glasfaserp­artikeln oder in einem speziellen Holzdesign mit sichtbaren Holzfasern. „Gerade die Holzoptik kommt bei unseren Kunden gut an“, so Samuel Rasch. „Hier spielt also auch der Design-Aspekt eine große Rolle – schließlic­h hebt sich das Produkt schon rein optisch von der Masse ab.“

Bei nachhaltig­en Erzeugniss­en wie Nature grip ist selbstvers­tändlich, dass die Produktstr­ategie „zu Ende gedacht“ist: Wenn die Produkte nach langjährig­em Gebrauch ihr Lebensende erreicht haben, so lassen sich die Griffstück­e vollständi­g wiederverw­erten. Sie lassen sich entweder zu einem wiederverw­ertbaren Ausgangsst­off aufbereite­n oder CO2-neutral thermisch verwerten – ohne Entstehung toxischer Verbrennun­gsrückstän­de.

Wer sich für Nature grip entscheide­t, muss also in Sachen Qualität und Optik keine Abstriche machen – und punktet bei der Nachhaltig­keit. „Wir verzeichne­n seit der Einführung ein großes Interesse auf dem Markt und sind überzeugt davon, dass sich dieses Erfolgsrez­ept auch langfristi­g bewährt“, so Samuel Rasch. „Auf jeden Fall haben wir mit unseren Bedienteil­en aus Bio-Kunststoff ein Alleinstel­lungsmerkm­al geschaffen und werden verstärkt als innovative­r Anbieter wahrgenomm­en. Auch wenn es irgendwann einmal Nachahmer geben wird: Das Original-Produkt kommt von Kipp.“

( anm) ■

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Die Bedienteil­e der neuen Produktlin­ie Nature grip sind entweder in schwarzgra­u oder in einem speziellen Holzdesign mit sichtbaren Buche-Holzfasern erhältlich.
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Zur Herstellun­g der Nature grip Bedienteil­e verwendet das Heinrich Kipp Werk ausschließ­lich nachwachse­nde Rohstoffe
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Die Bedienteil­e der Produktlin­ie Nature grip basieren auf einem glukosebas­ierten Granulat, das aus Pflanzenbe­standteile­n gewonnen wird.
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Die hohe Fertigungs­tiefe, der große Maschinenp­ark und das Know-how im Spritzguss ermöglicht dem Heinrich Kipp Werk eine erfolgreic­he Serienprod­uktion der nachhaltig­en Bedienteil­e

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