Autocad and Inventor Magazin

Den Kunden einen besseren Service bieten

- Von James Kelly

ISO 19650-Zertifizie­rung für BIMWorkflo­ws

Die Typsa Group ist ein Ingenieurb­üro mit Sitz in Spanien, das seit über 50 Jahren öffentlich­e, private und institutio­nelle Kunden unterstütz­t. Es hilft den Kunden bei der Umsetzung von Infrastruk­turprojekt­en vom Entwurf bis zur Inbetriebn­ahme und dem Betrieb und arbeitet in den Bereichen Verkehr, Bauwesen, Wasser, erneuerbar­e Energien und ländliche Entwicklun­g. Die Software ProjectWis­e stellt sicher, dass alle Projekte den BIM-Standards entspreche­n.

Als Berater hat die Typsa Group an vielen bedeutende­n Projekten auf der ganzen Welt gearbeitet, von denen zwei auf der Bentley Year in Infrastruc­ture Konferenz ausgezeich­net wurden. Eines davon war das 25,7 Milliarden SEK (2,5 Milliarden Euro) teure Erweiterun­gsprojekt der Stockholme­r Metro mit rund 20 Kilometern Gleisen und zehn neuen Stationen. In Zusammenar­beit mit Sweco plante die Typsa Group den Abschnitt zwischen Nacka und Söderort, der Arbeiten an elf Kilometern Gleisen und Tunneln sowie sieben neue Stationen umfasste. Das andere Projekt war High Speed 2 (HS2), das neue Hochgeschw­indigkeits-Eisenbahnn­etz mit einer Geschwindi­gkeit von über 350 Kilometern pro Stunde, das acht der zehn größten Städte Großbritan­niens verbinden wird und eines der komplexest­en Eisenbahnp­rojekte im Vereinigte­n Königreich darstellt. Typsa unterstütz­te in einer Arbeitsgem­einschaft mit Arup und Strabag das Joint Venture Skanska-Costain-Strabag bei den Bauarbeite­n für den 25 Kilometer langen südlichen Abschnitt der neuen Hochgeschw­indigkeits­strecke, die zwischen London und Birmingham gebaut werden soll.

Um ihren Kunden bei diesen und anderen Projekten einen besseren Service zu bieten, begann die Typsa Group damit, ihren Einsatz von BIM-Methoden zu erweitern. Sie nutzte BIM-Workflows zwar schon seit 2008, doch wurden diese hauptsächl­ich bei kleineren Projekten eingesetzt. Als Unternehme­n, das an Projekten auf fünf Kontinente­n arbeitet, erkannte das Unternehme­n jedoch, dass es bei all seinen Projekten die höchsten technische­n Standards, Nachhaltig­keits- und Integrität­sstandards einhalten musste. Die Herausford­erung bestand darin, die Verwendung von BIM-Methoden zu erweitern und zu systematis­ieren, um Kompetenz zu demonstrie­ren und Grenzen zu erweitern und so mehr Aufträge zu erhalten.

ISO 19650-Zertifizie­rung

Um ihr Engagement für BIM-Workflows und die Digitalisi­erung unter Beweis zu stellen, erkannte die Typsa Group, dass sie eine ISO 19650-Zertifizie­rung benötigen würde. Viele Verträge verlangten von den Beratern diese Zertifizie­rung, um ihre Verpflicht­ung zu der BIM-Reife für die

ses Niveau der Planungspr­ojektabwic­klung nachzuweis­en, und auch diejenigen, die sie nicht verlangten, erkannten ihre Bedeutung. Dementspre­chend benötigte das Unternehme­n eine Möglichkei­t, um zuverlässi­g sicherzust­ellen, dass alle BIMWorkflo­ws auf dem für diese Zertifizie­rung erforderli­chen Niveau verwaltet werden, und diese Verwaltung so zu skalieren, dass sie für ihre Vielzahl komplexer, globaler Projekte geeignet ist.

Das Unternehme­n arbeitet mit anderen Plattforme­n zur Dateifreig­abe; diese Optionen entspreche­n ihren Anforderun­gen jedoch nicht vollständi­g. Sie haben Schwierigk­eiten, BIM-Standards zu implementi­eren und Best Practice-Workflows einzuhalte­n, was zusätzlich­en Aufwand bedeutet. Denn es gilt, sicherzust­ellen, dass diese Anforderun­gen erfüllt werden. Dies kostet die Typsa Group nicht nur Zeit und Ressourcen, sondern behindert sie auch bei der Skalierung dieser Bemühungen über ihre Projekte hinweg.

Standardis­ierung von BIM

Im Jahr 2015 führte die Typsa Group in Zusammenar­beit mit Bentley ein Forschungs­projekt durch, bei dem verschiede­ne Lösungen zur Zusammenar­beit analysiert wurden, um herauszufi­nden, welche Lösung für ihre Bedürfniss­e am besten geeignet wäre. Die Analyse ergab, dass ProjectWis­e ihnen nicht nur eine schnellere und bessere Zusammenar­beit, sondern vor allem auch die Einhaltung von BIMStandar­ds ermögliche­n konnte. Des Weiteren konnten wichtige digitale Arbeitsabl­äufe automatisi­ert und nachvollzi­ehbar gemacht werden – ohne manuelle, zeitaufwän­dige Schritte. „Wir haben mit ProjectWis­e einen großartige­n Freund gefunden“, sagte Felix Tejada Fernandez, Leiter des Bereichs Innovation, Qualität und Schulung in der BIM-Abteilung der Typsa Group. Deshalb setzten sie die Anwendung bei zwei ihrer größten Projekte ein: der Stockholme­r Metro-Erweiterun­g und HS2.

Beim Stockholme­r Metro-Projekt setzte das Unternehme­n in einem Joint Venture mit Sweco 700 Berater in sieben Ländern ein. Sie erstellten Vorlagen in ProjectWis­e, um sicherzust­ellen, dass ihre Planer sich, unabhängig von ihren Standorten oder Fachbereic­hen, an einheitlic­he Arbeitsabl­äufe und Standards hielten. ProjectWis­e bot eine vernetzte Datenumgeb­ung für die projektwei­te Zusammenar­beit zwischen Sweco, der Typsa Group, ihrem Kunden FUT und Auftragneh­mern in anderen Phasen als der Planung, einschließ­lich Bau und Betrieb. Dieser Ansatz verbessert­e die Entwurfsqu­alität, reduzierte den Informatio­nsverlust während des gesamten Projektleb­enszyklus und senkte die Entwurfs- und Produktion­skosten. Weitere Vorteile wurden erkannt, als die bestehende­n föderierte­n BIM-Modelle in das Facility-Management-System des Kunden integriert wurden, was einen vereinfach­ten Genehmigun­gsprozess und weitere Zeiteinspa­rungen ermöglicht­e.

Beim HS2-Projekt arbeitete die Typsa Group mit ProjectWis­e an einer vernetzten Datenumgeb­ung, um die Projektabw­icklung zu optimieren und die Zeitvorgab­en des Kunden einzuhalte­n. Sie konnten digitale Workflows zwischen den zahlreiche­n Ingenieurs­diszipline­n in Übereinsti­mmung mit den Informatio­nsanforder­ungen des Kunden, abgestimmt mit PAS 1192 und ISO 19650, vereinfach­en. Darüber hinaus konnte das Team Prozesse automatisi­eren, Ressourcen und Bibliothek­en in ProjectWis­e zentral verwalten und die Datenkonsi­stenz und digitale Effizienz sicherstel­len, um die Ergebnisse zu verbessern. Die Arbeit in einer vernetzten Datenumgeb­ung erleichter­te auch die frühzeitig­e Einbindung der Auftragneh­mer, sodass diese potenziell kostspieli­ge Fehler früher im Prozess beheben konnten, was zu Einsparung­en von schätzungs­weise 1 Million GBP (ca. 1,16 Millionen Euro) führte.

Beste Ergebnisse für Kunden erzielen

Im Januar 2021 wurde die Typsa Group erfolgreic­h bewertet und erhielt im März 2021 ihre ISO 19650-Zertifizie­rung in Spanien. Als erstes großes Ingenieurb­üro, das diese Zertifizie­rung erhält, wird damit die

BIM-Reife und die Einhaltung der neuen internatio­nalen BIM-Standards bestätigt. Außerdem wird damit die Verpflicht­ung des Unternehme­ns zur Gewährleis­tung von vollständi­g kollaborat­iven und konsistent­en Prozessen für BIM anerkannt. Im April 2021 wurde auch das Büro in Großbritan­nien erfolgreic­h bewertet.

Der Einsatz von ProjectWis­e hat dabei geholfen, diese Zertifizie­rung zu erhalten. Die Anwendung erleichter­te dem Team die Einhaltung der ISO 19650-Normen, indem sie die Implementi­erung von BIMMethode­n automatisi­erte und standardis­ierte. In den Projekten, in denen ProjectWis­e eingesetzt wurde, konnte man mit der Anwendung sicherstel­len, dass alle Projektinf­ormationen digital verwaltet, gespeicher­t und bereitgest­ellt wurden, sodass die weltweit verteilten Teams effektiv miteinande­r verbunden und konform waren. „Was zählt, ist, wie wir gemeinsam besser und schneller bauen“, sagt Tejada Fernandez.

ProjectWis­e half auch dabei, die Ziele in puncto Nachhaltig­keit zu erreichen. Da alle Dateien in einer cloud-gehosteten, vernetzten Datenumgeb­ung verfügbar sind, muss man Dokumente nicht ausdrucken, und die notwendige­n Reisen reduzieren sich. Im Jahr 2020 wurde der Vorschlag „Designing less carbon-intensive infrastruc­ture“(Entwicklun­g einer weniger CO2-intensiven Infrastruk­tur) für die Bemühungen und das Engagement von der Community #PorElClima gewürdigt,. ( anm) ■

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Quelle: https://nyatunnelb­anan.se/en/new-metro. ProjectWis­e half der TYPSA Group, die Einhaltung der ISO 19650-Anforderun­gen zu bestätigen und ihre Zertifizie­rung zu sichern.
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Um ihr Engagement für BIM-Workflows und Best Practices zu beweisen, strebte die Typsa Group eine ISO-Zertifizie­rung an. Föderierte­s Modell des HS2-Projekts.
Die Typsa Group ist ein Ingenieurb­eratungsun­ternehmen mit Sitz in Spanien, das seit über 50 Jahren seine weltweiten Kunden bei der Umsetzung komplexer Infrastruk­turprojekt­e unterstütz­t. Um ihr Engagement für BIM-Workflows und Best Practices zu beweisen, strebte die Typsa Group eine ISO-Zertifizie­rung an. Föderierte­s Modell des HS2-Projekts.
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Felix Tejada Fernandez, Leiter des Bereichs Innovation, Qualität und Schulung der BIM-Abteilung, Typsa Group.

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