Den Kunden einen besseren Service bieten
ISO 19650-Zertifizierung für BIMWorkflows
Die Typsa Group ist ein Ingenieurbüro mit Sitz in Spanien, das seit über 50 Jahren öffentliche, private und institutionelle Kunden unterstützt. Es hilft den Kunden bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten vom Entwurf bis zur Inbetriebnahme und dem Betrieb und arbeitet in den Bereichen Verkehr, Bauwesen, Wasser, erneuerbare Energien und ländliche Entwicklung. Die Software ProjectWise stellt sicher, dass alle Projekte den BIM-Standards entsprechen.
Als Berater hat die Typsa Group an vielen bedeutenden Projekten auf der ganzen Welt gearbeitet, von denen zwei auf der Bentley Year in Infrastructure Konferenz ausgezeichnet wurden. Eines davon war das 25,7 Milliarden SEK (2,5 Milliarden Euro) teure Erweiterungsprojekt der Stockholmer Metro mit rund 20 Kilometern Gleisen und zehn neuen Stationen. In Zusammenarbeit mit Sweco plante die Typsa Group den Abschnitt zwischen Nacka und Söderort, der Arbeiten an elf Kilometern Gleisen und Tunneln sowie sieben neue Stationen umfasste. Das andere Projekt war High Speed 2 (HS2), das neue Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetz mit einer Geschwindigkeit von über 350 Kilometern pro Stunde, das acht der zehn größten Städte Großbritanniens verbinden wird und eines der komplexesten Eisenbahnprojekte im Vereinigten Königreich darstellt. Typsa unterstützte in einer Arbeitsgemeinschaft mit Arup und Strabag das Joint Venture Skanska-Costain-Strabag bei den Bauarbeiten für den 25 Kilometer langen südlichen Abschnitt der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke, die zwischen London und Birmingham gebaut werden soll.
Um ihren Kunden bei diesen und anderen Projekten einen besseren Service zu bieten, begann die Typsa Group damit, ihren Einsatz von BIM-Methoden zu erweitern. Sie nutzte BIM-Workflows zwar schon seit 2008, doch wurden diese hauptsächlich bei kleineren Projekten eingesetzt. Als Unternehmen, das an Projekten auf fünf Kontinenten arbeitet, erkannte das Unternehmen jedoch, dass es bei all seinen Projekten die höchsten technischen Standards, Nachhaltigkeits- und Integritätsstandards einhalten musste. Die Herausforderung bestand darin, die Verwendung von BIM-Methoden zu erweitern und zu systematisieren, um Kompetenz zu demonstrieren und Grenzen zu erweitern und so mehr Aufträge zu erhalten.
ISO 19650-Zertifizierung
Um ihr Engagement für BIM-Workflows und die Digitalisierung unter Beweis zu stellen, erkannte die Typsa Group, dass sie eine ISO 19650-Zertifizierung benötigen würde. Viele Verträge verlangten von den Beratern diese Zertifizierung, um ihre Verpflichtung zu der BIM-Reife für die
ses Niveau der Planungsprojektabwicklung nachzuweisen, und auch diejenigen, die sie nicht verlangten, erkannten ihre Bedeutung. Dementsprechend benötigte das Unternehmen eine Möglichkeit, um zuverlässig sicherzustellen, dass alle BIMWorkflows auf dem für diese Zertifizierung erforderlichen Niveau verwaltet werden, und diese Verwaltung so zu skalieren, dass sie für ihre Vielzahl komplexer, globaler Projekte geeignet ist.
Das Unternehmen arbeitet mit anderen Plattformen zur Dateifreigabe; diese Optionen entsprechen ihren Anforderungen jedoch nicht vollständig. Sie haben Schwierigkeiten, BIM-Standards zu implementieren und Best Practice-Workflows einzuhalten, was zusätzlichen Aufwand bedeutet. Denn es gilt, sicherzustellen, dass diese Anforderungen erfüllt werden. Dies kostet die Typsa Group nicht nur Zeit und Ressourcen, sondern behindert sie auch bei der Skalierung dieser Bemühungen über ihre Projekte hinweg.
Standardisierung von BIM
Im Jahr 2015 führte die Typsa Group in Zusammenarbeit mit Bentley ein Forschungsprojekt durch, bei dem verschiedene Lösungen zur Zusammenarbeit analysiert wurden, um herauszufinden, welche Lösung für ihre Bedürfnisse am besten geeignet wäre. Die Analyse ergab, dass ProjectWise ihnen nicht nur eine schnellere und bessere Zusammenarbeit, sondern vor allem auch die Einhaltung von BIMStandards ermöglichen konnte. Des Weiteren konnten wichtige digitale Arbeitsabläufe automatisiert und nachvollziehbar gemacht werden – ohne manuelle, zeitaufwändige Schritte. „Wir haben mit ProjectWise einen großartigen Freund gefunden“, sagte Felix Tejada Fernandez, Leiter des Bereichs Innovation, Qualität und Schulung in der BIM-Abteilung der Typsa Group. Deshalb setzten sie die Anwendung bei zwei ihrer größten Projekte ein: der Stockholmer Metro-Erweiterung und HS2.
Beim Stockholmer Metro-Projekt setzte das Unternehmen in einem Joint Venture mit Sweco 700 Berater in sieben Ländern ein. Sie erstellten Vorlagen in ProjectWise, um sicherzustellen, dass ihre Planer sich, unabhängig von ihren Standorten oder Fachbereichen, an einheitliche Arbeitsabläufe und Standards hielten. ProjectWise bot eine vernetzte Datenumgebung für die projektweite Zusammenarbeit zwischen Sweco, der Typsa Group, ihrem Kunden FUT und Auftragnehmern in anderen Phasen als der Planung, einschließlich Bau und Betrieb. Dieser Ansatz verbesserte die Entwurfsqualität, reduzierte den Informationsverlust während des gesamten Projektlebenszyklus und senkte die Entwurfs- und Produktionskosten. Weitere Vorteile wurden erkannt, als die bestehenden föderierten BIM-Modelle in das Facility-Management-System des Kunden integriert wurden, was einen vereinfachten Genehmigungsprozess und weitere Zeiteinsparungen ermöglichte.
Beim HS2-Projekt arbeitete die Typsa Group mit ProjectWise an einer vernetzten Datenumgebung, um die Projektabwicklung zu optimieren und die Zeitvorgaben des Kunden einzuhalten. Sie konnten digitale Workflows zwischen den zahlreichen Ingenieursdisziplinen in Übereinstimmung mit den Informationsanforderungen des Kunden, abgestimmt mit PAS 1192 und ISO 19650, vereinfachen. Darüber hinaus konnte das Team Prozesse automatisieren, Ressourcen und Bibliotheken in ProjectWise zentral verwalten und die Datenkonsistenz und digitale Effizienz sicherstellen, um die Ergebnisse zu verbessern. Die Arbeit in einer vernetzten Datenumgebung erleichterte auch die frühzeitige Einbindung der Auftragnehmer, sodass diese potenziell kostspielige Fehler früher im Prozess beheben konnten, was zu Einsparungen von schätzungsweise 1 Million GBP (ca. 1,16 Millionen Euro) führte.
Beste Ergebnisse für Kunden erzielen
Im Januar 2021 wurde die Typsa Group erfolgreich bewertet und erhielt im März 2021 ihre ISO 19650-Zertifizierung in Spanien. Als erstes großes Ingenieurbüro, das diese Zertifizierung erhält, wird damit die
BIM-Reife und die Einhaltung der neuen internationalen BIM-Standards bestätigt. Außerdem wird damit die Verpflichtung des Unternehmens zur Gewährleistung von vollständig kollaborativen und konsistenten Prozessen für BIM anerkannt. Im April 2021 wurde auch das Büro in Großbritannien erfolgreich bewertet.
Der Einsatz von ProjectWise hat dabei geholfen, diese Zertifizierung zu erhalten. Die Anwendung erleichterte dem Team die Einhaltung der ISO 19650-Normen, indem sie die Implementierung von BIMMethoden automatisierte und standardisierte. In den Projekten, in denen ProjectWise eingesetzt wurde, konnte man mit der Anwendung sicherstellen, dass alle Projektinformationen digital verwaltet, gespeichert und bereitgestellt wurden, sodass die weltweit verteilten Teams effektiv miteinander verbunden und konform waren. „Was zählt, ist, wie wir gemeinsam besser und schneller bauen“, sagt Tejada Fernandez.
ProjectWise half auch dabei, die Ziele in puncto Nachhaltigkeit zu erreichen. Da alle Dateien in einer cloud-gehosteten, vernetzten Datenumgebung verfügbar sind, muss man Dokumente nicht ausdrucken, und die notwendigen Reisen reduzieren sich. Im Jahr 2020 wurde der Vorschlag „Designing less carbon-intensive infrastructure“(Entwicklung einer weniger CO2-intensiven Infrastruktur) für die Bemühungen und das Engagement von der Community #PorElClima gewürdigt,. ( anm) ■