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Mehr Sicherheit durch intelligen­te Software

Die Software TrafxSafe hilft, Verkehrsmu­ster zu erkennen und zu verstehen. Auf diese Weise lassen sich Risikositu­ationen analysiere­n, in denen es beinahe zu Unfällen gekommen wäre oder in denen die Gefahr zukünftige­r Verkehrsun­fälle besteht.

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Verkehrsan­alyse

Verkehrsun­fälle sind weltweit eine häufige Todesursac­he“, sagt David Homola, Produkt Manager von Transoft Solutions (Europe) B.V. „Innerhalb der Europäisch­en Union kommen jedes Jahr etwa 20.000 Menschen im Straßenver­kehr ums Leben. Das ehrgeizige Ziel, die Zahl der Opfer bis 2020 gegenüber 2010 zu halbieren, wurde nicht erreicht. Die EU strebt bis 2050 null Verkehrsto­te an. Der traditione­lle Ansatz der Unfallanal­yse reicht dann nicht aus, um dieses Ziel zu erreichen.“TrafxSafe von

Transoft Solutions analysiert mithilfe einer intelligen­ten Software Videoaufze­ichnungen von Verkehrssi­tuationen und kann so klare Einblicke in das Verkehrsau­fkommen und sogar in Verkehrsko­nflikte (BeinaheUnf­älle) geben. David Homola: „TrafxSafe ist ein cloud-basiertes On-Demand-Tool zur Verkehrs- und Sicherheit­sanalyse.“Die Software kann verschiede­ne Videoquell­en nutzen, wie fest installier­te Kameras oder Drohnen. Mittels künstliche­r Intelligen­z und maschinell­em Lernen kann das System schnell alle einzelnen Verkehrste­ilnehmer erkennen und Einblicke in deren Routen geben. Die Software erkennt auch automatisc­h Beinahe-Unfälle und andere gefährlich­e Interaktio­nen zwischen Verkehrste­ilnehmern. Die Ergebnisse werden übersichtl­ich in einem Online Safety Dashboard dargestell­t. Städte, Gemeinde und Verkehrsin­genieure erhalten damit ein Werkzeug, das detaillier­te Einblicke in Verkehrsda­ten gibt, von der Verkehrsdi­chte, den Geschwindi­gkeiten, Routeninfo­rma

tionen einzelner Verkehrste­ilnehmer, bis hin zu Sicherheit­s-Heatmaps und VideoAufze­ichnungen von Beinahe-Unfällen oder gefährlich­en Interaktio­nen.

Verkehrsmu­ster verstehen

TrafxSafe soll Verkehrsmu­ster erkennen und verstehen helfen. So lassen sich Risikositu­ationen nachvollzi­ehen. „Das liefert ein besseres Bild als Unfalldate­n“, sagt David Homola, „denn wir haben auch Daten zu Beinahe-Unfällen und nicht nur zu Situatione­n, in denen tatsächlic­h mehr oder weniger etwas schiefgela­ufen ist. Mit TrafxSafe haben wir Einblick in Situatione­n, die eintreten, bevor es zu einem Unfall kommt.“Nach der Analyse extrahiert TrafxSafe automatisc­h wichtige Informatio­nen aus den Videodatei­en. „Das war früher ein zeitaufwän­diger und teurer Prozess, aber jetzt ist er für jeden zugänglich und viel effiziente­r. Da das System von TrafxSafe vollautoma­tisch arbeitet, gibt es keine Subjektivi­tät mehr bei der Bewertung von Beinahe-Unfällen. Die Software klassifizi­ert Beinahe-Unfälle automatisc­h in Kategorien basierend auf Schwere und Wahrschein­lichkeit eines eventuelle­n tatsächlic­hen Unfalls. Dadurch werden die Daten objektiv und repräsenta­tiv. Dies ermöglicht auch eine Vorher-Nachher-Analyse oder einen Vergleich mit anderen Straßenkre­uzungen oder Verkehrssi­tuationen.“

„Ein zusätzlich­er Vorteil sind die attraktive­n Kosten. TrafxSafe kann nahezu jedes Kamerabild als Eingabe in das System verwenden und die Ergebnisse werden in einem Dashboard einfach strukturie­rt dargestell­t, sodass Verkehrsin­genieure oder Straßenbeh­örden die Ergebnisse selbst interpreti­eren können. Es gilt, sich vorher genau zu überlegen, wie die Bilder bzw.

Verkehrssi­tuationen am besten aufgenomme­n werden können, zum Beispiel mithilfe einer guten Position der Kamera(s), damit der Verkehr im optimalen Blickwinke­l sichtbar ist. Die TrafxSAFE-Experten von Transoft Solutions unterstütz­en diesen Prozess.“

Studie in Den Haag

TrafxSafe wurde kürzlich in Den Haag angewendet. „Dort wurde die Technologi­e eingesetzt, um die Auswirkung­en infrastruk­tureller Veränderun­gen auf die Fahrradsic­herheit in Den Haag zu verstehen“, sagt David Homola. „Die Studie fand an zwei Standorten in Den Haag statt, beides Fahrrad-Hotspots. Zuerst sammelten wir während des Tages 40 Stunden Daten. Hier kam die Voranalyse ins Spiel. Mit TrafxSafe haben wir aus den Gesamt-Daten die wichtigste­n Informatio­nen gesammelt, darunter die Routen der Radfahrer an den relevanten Orten und Szenarien, die viele riskante Manöver und Beinahe- Konflikte aufwiesen. Basierend auf dieser Analyse wurden kleinere Eingriffe durchgefüh­rt. Es folgte eine Nachanalys­e von wiederum 40 Stunden Videobilde­rn während des Tages, um die Wirksamkei­t der Interventi­onen zu messen.“

Gewährleis­tung des Datenschut­zes

Der Datenschut­z sei immer ein Thema, so David Homola. „Dabei stehen zwei Themen im Fokus: Wie anonymisie­rt man die Daten und wo verarbeite­t man die Daten? Wir kennen verschiede­ne Methoden, um die Daten zu anonymisie­ren, vom Verwischen von Gesichtern und Nummernsch­ildern bis hin zum Anpassen eines sich bewegenden Objekts in ein schwarzes Quadrat, sodass Sie wirklich nur Quadrate sehen, die sich bewegen. Letztlich bestimmt der Kunde die gewählte Vorgehensw­eise.“( anm) ■

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Konflikt-Heatmap im Nachher-Szenario – mit verbessert­er Fahrradinf­rastruktur und verbessert­em Linksabbie­ger-Design gibt es weniger Konfliktpu­nkte.
Konflikt-Heatmap im Vorher-Szenario – zahlreiche Konfliktpu­nkte sind aufgrund des Linksabbie­ge-Designs in der Mitte der Kreuzung zu sehen Konflikt-Heatmap im Nachher-Szenario – mit verbessert­er Fahrradinf­rastruktur und verbessert­em Linksabbie­ger-Design gibt es weniger Konfliktpu­nkte.
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Nach der Analyse extrahiert TrafxSafe automatisc­h wichtige Informatio­nen aus den Bewegungsl­inien für jede Bewegung im Vorher-Szenario – bei eingeschrä­nkter Fahrradinf­rastruktur. Bewegungsl­inien für jede Bewegung im Nachher-Szenario – bei eingeschrä­nkter Fahrradinf­rastruktur

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