Verbindung zwischen den Ebenen
Treppen gibt es in vielen Varianten: ein Viertel gewendelt, zweimal ein Viertel gewendelt, spiralförmig und viele viele weitere Konstruktionsvarianten. Eine Anforderung bleibt jedoch immer gleich: bequem auf- und ab gehen zu können, ohne zu stolpern oder hinzufallen.
Geschosshöhe und Treppenlochöffnung sind baulich vorgegebene Maße, alles andere ist Rechnerei. So kommt es zum Zusammenspiel etlicher Maße, für eine bequeme und sichere Treppenbegehung. Eine Komponente ist die Schrittmaßregel, die sich durch zwei Steigungshöhen plus eine Auftrittsbreite errechnet. Dann sind noch die Lauflinie, Handlaufhöhe, Durchgangshöhe usw. zu beachten.
Bei der Fülle an notwendigen Parametern, lohnt es sich eine Routine zu verwenden wie etwa G-TREPPE.LSP. Das Programm erstellt eine 3D-Treppe nach gängigem Konstruktionsprinzip. Da Stufen, Setzstufen und Wangen in Beziehung zueinander stehen, sind nur wenige Eingaben nötig. Zum schnellen Ausprobieren bietet das Tool einige Möglichkeiten. Mit dem Programmstart erscheint eine Dialogbox. Zu sehen ist links eine seitliche und eine
Frontalansicht der Treppe. Die wenigen einstellbaren Treppenmaße sind angegeben. In der Dialogbox rechts befinden sich die Eingabefelder mit realistischen Vorgaben. (Beim eventuellen Überschreiben ist die Machbarkeit zu bedenken.) Der Vorgabewert der Geschosshöhe entspricht einer normalen Raumhöhe zuzüglich Deckendicke. Gibt man hier ein anderes Maß ein, ändern sich im unteren Bereich der Steigungswert und das Schrittmaß. So lässt sich sofort überblicken, ob die Treppe bequem zu nutzen ist.
Das Verhältnis von Stufenhöhe oder Steigung sowie dem Auftritt wird Steigungsverhältnis genannt. Es soll bei bequemen Wohnhaustreppen ungefähr 17:29 betragen. Die durchschnittliche Schrittlänge eines Menschen beträgt 63 cm. Da bei einem Schritt auf der Treppe zwei Steigungen und ein Auftritt zu überwinden sind, ergibt sich das Schrittmaß. Ebenso verhält es sich mit dem Maß für die Treppenöffnung, der Treppenlänge. Bei einer Maßänderung ergibt sich eine andere Zahl für den Auftritt. Dafür geht man ins Editierfeld „Stufenzahl“und drückt anschließend die Entertaste, damit Steigung und Schrittmaß neu berechnet werden. Ob Setzstufen eingefügt werden oder nicht, lässt sich mit „Setzstufe einfügen“entscheiden. Mit „Handlauf einfügen“verhält es sich adäquat. Dort gibt es noch die Wahl zwischen links und rechts.
Sind die Eingabewerte überprüft, ist mit OK zu bestätigen. Sobald man den Einfügepunkt vorne links angibt, wird die Treppe erstellt. Die Veränderung der Parameter bietet eine Vielzahl an Ergebnissen. So lässt sich beispielsweise eine Treppe mit Zwischenpodest erstellen, an die zwei Mal ein kurzes Treppenstück angesetzt wird. Auch für den Garten- und Landschaftsbau ist das Programm praktisch, etwa für Treppen mit extra breiten Stufen ohne Geländer. ( Thomas Elbracht/ ra) ■