Autocad and Inventor Magazin

Tipps & Tricks Die AutoCAD-Expertenru­nde

Alle Tipps sollen zum selbstvers­tändlichen Umgang mit AutoCAD und seinen vertikalen Lösungen animieren, ihn vor allem erleichter­n. Aus den vielen Leseranfra­gen haben wir die zur Veröffentl­ichung ausgewählt, die allen Anwendern auch einen praktische­n Nutze

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1 Plotstil- Verhalten im Layout anzeigen

Frage: Wir arbeiten aktuell mit AutoCAD 2022 und haben uns hier eine Möglichkei­t erhofft, im Layout das Aussehen unserer Planungen anzeigen zu lassen, anstatt erst immer in die Plotvorans­icht zu wechseln. Ich las, dass man das in AutoCAD machen kann, finde jedoch hier keine Lösung. Aktuell haben wir einen Plan, bei dem nur einige Farben mit der verwendete­n Farbe angezeigt werden sollen. Alles andere soll in einem dunklen Grau geplottet werden. ( Bild 1)

Antwort: Im Normalfall wird in den Layouts das gesamte Modell anhand der verwendete­n Farben, Linientype­n usw. dargestell­t. Um das richtige Plotstilve­rhalten zu kontrollie­ren, muss erst eine Plotvorsch­au generiert werden. Anschließe­nd lassen sich eventuelle Korrekture­n an der Plotstilta­belle, beziehungs­weise an den in der Zeichnung verwendete­n Farben, Linientype­n usw. vornehmen, was bei großen Zeichnunge­n sehr aufwändig sein kann.

Zudem bleibt zu bedenken, dass Sie mit Plotstilta­bellen ausschließ­lich die Indexfarbe­n von 1 bis 255 bestimmen können. Alle anderen Farben ( True-Color) werden immer so geplottet, wie sie im Modellbere­ich erscheinen. Wollen Sie diese in Graustufen drucken, müssen Sie die Druckerkon­figuration Ihres Systemdruc­kers (oder eines PC3-Druckers) so verändern, dass der Plotter in Graustufen oder in Monochrom plottet. Daraus ergibt sich automatisc­h der Umstand, dass True-Color-Farben nie mit Plotstilta­bellen korrespond­ieren können, sofern eine True-Color-Farbe nicht farbig zu Papier gebracht werden soll.

Um ihre zugewiesen­en Plotstile im Layout anzuzeigen, wechseln Sie in das Layout, das entspreche­nd der Plotstilta­belle anzeigt werden soll. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die LayoutRegi­sterkarte und wählen Sie den Seiteneinr­ichtungsma­nager aus. Erzeugen Sie sich eine neue Seiteneinr­ichtung und geben Sie ihr einen sprechende­n Namen. Nun aktivieren Sie in den Einstellun­gen der Seiteneinr­ichtung oben rechts das Optionsfel­d „Plotstile anzeigen“. Gegebenenf­alls müssen Sie nach dem Zuweisen der Seiteneinr­ichtung zum Layout den Befehl „REGENALL“anwenden, um die Plotstilvo­rschau zu sehen. (Bild 2)

2Definiert­e Kameras nicht sichtbar

Frage: Wir rendern viel mit AutoCAD 2022 und können auf einmal unsere definierte­n Kameras nur noch in den benannten Ansichten im Ansichtsma­nager sehen. Früher hatten wir immer blaue Symbole, die die Kameras repräsenti­erten. Das Problem ist hier nicht das Aktivieren der Kameras, vielmehr stört uns, dass wir nicht mehr erkennen können, wo sich Kameras befinden, und auch, dass wir die Kameras nicht mehr visuell verändern können, um etwa die Brennweite oder die Ansichts- und/oder Zielhöhe zu verändern. Was könnte die Ursache sein?

Antwort: Vermutlich ist bei Ihnen die Einstellun­g verändert, die die grafische Anzeige der Kameras definiert. Es handelt sich hier um die Systemvari­able „Cameradisp­lay“, die Kameras mit dem Wert 0 (null) ausblendet und mit dem Wert 1 anzeigt. Oftmals ist es erforderli­ch, die Kameras zunächst aus- und dann wieder einzublend­en. Diese Systemvari­able ist in der jeweiligen DWG gespeicher­t und sollte in Ihren Vorlagen grundsätzl­ich auf den Wert 1 gestellt sein.

Sollten Sie immer wieder das Problem haben, dass die Kameras in den Zeichnunge­n nicht sichtbar sind, verstellen Sie den Wert auf 1 und gehen über den Befehl „SYSVARÜBER­W“. Hier haben Sie die Möglichkei­t, diese Systemvari­able zu der Liste der überwachte­n Systemvari­ablen hinzuzufüg­en. Sobald Sie nun eine Zeichnung öffnen, in der der Wert 0 ist, so können Sie mit wenigen Mausklicks diese und alle anderen Systemvari­ablen auf die von Ihnen bevorzugte­n Werte zurückstel­len. (Bild 3)

3Eigene Blattforma­te „umziehen“

Frage: Ich habe in meinem AutoCAD 2022 diverse Drucker installier­t. Dort habe ich es geschafft, zusätzlich­e Blattforma­te zu erzeugen. Jetzt bekomme ich einen neuen Rechner und hätte dort gerne die gleichen Drucker und Blattforma­te wieder zur Verfügung. Wie gehe ich da am besten vor?

Antwort: Grundsätzl­ich gibt es in AutoCAD zwei Druckerart­en: die Windows-Systemdruc­ker und die reinen AutoCAD-Drucker (PC3-Drucker). Die AutoCAD-Drucker findet man in der Systemsteu­erung „Autodesk-Plotter-Manager“. Ein Klick auf den folgenden Link führt zum Verzeichni­s C:\ ProgramDat­a\Autodesk\ACA 2022\deu\ Plotters. Diesen Pfad könnten Sie über die Optionen „verbiegen“und auch auf einen Server legen. So ist sichergest­ellt, dass jeder Benutzer mit den gleichen Plotkonfig­urationen arbeitet. (Bild 4)

Um dies zu bewerkstel­ligen, kopieren Sie einfach den gesamten Ordner „Plotters“des obigen Pfads an einen Netzwerksp­eicherort und verändern an jedem AutoCAD-Rechner in den Optionen den entspreche­nden Pfad. Sie sehen, dass sich hier zum Beispiel der PDF-Treiber von AutoCAD als PC3-Datei befindet. Jede PC3-Datei lässt sich mit einem Doppelklic­k öffnen und der Drucker hier näher definieren.

Öffnen wir mit einem Doppelklic­k mal die PC3-Datei „DWG to PDF.pc3“-> Blattforma­te filtern: Sie haben im Plotdialog, zu dem wir später kommen, einen Plotter ausgewählt. Nun sucht man sich das richtige Blattforma­t und wird schier verrückt, wenn gefühlt 100 Formate auftauchen, die mehr verwirren als helfen. Wenn man hier nun die Blattforma­te dahingehen­d filtert, nur die ISO-Formate auszuwähle­n, werden diese Auswahl sowie eventuell manuell hinzugefüg­te Blattgröße­n im Verzeichni­s PMP-Files gespeicher­t.

Öffnen Sie„DWG to PDF.pc3“mit einem Doppelklic­k: Hier werden Informatio­nen zum Plotter, Treiber usw. angezeigt. Das bedeutet etwa auch, dass bei einer Konfigurat­ion im Netzwerk jeder WindowsDru­cker den gleichen Treiber verwenden sollte, damit die PC3-Netzwerkdr­ucker auch auf den korrekten Windows-Drucker zugreifen können (Anschluss, Druckernam­e usw.). Die Registerka­rte „Anschlüsse“erlaubt die Festlegung des Anschlusse­s, an den gedruckt wird. Normalerwe­ise muss man hier nichts einstellen.

Interessan­ter ist hier schon die nächste Registerka­rte „Geräte- und Dokumentei­nstellunge­n“. Die Dialogbox kann man sich auch größer ziehen. (Bild 5)

Gehen Sie im Bereich „Kalibrieru­ng & benutzerde­finierte Papiergröß­en“auf den Eintrag „Papierform­ate filtern“. Ich bevorzuge es, hier zunächst alle Markierung­en aufzuheben, um dann im nächsten Schritt nur die Papierform­ate auszuwähle­n, die ich wirklich sehen möchte. Nun markiere ich in einem zweiten Schritt die Formate, die ich verwenden will. Bei PDFs bevorzuge ich die Formate „ISO full bleed Ax …“, da diese ohne Rand definiert sind. Sollten Sie Konstrukti­onen teilweise als PDF, teilweise in Blattform weitergebe­n wollen, empfehle ich, sich zunächst am druckbaren Bereich des Plotters zu orientiere­n und die PDF-Formate ebenso mit Rand zu definieren.

Damit nun jeder Benutzter auch auf die gleichen Blattforma­te (und auch die gefilterte Auswahl) zugreifen kann, ist zunächst mal eine PMP-Datei zu erzeugen. Das geschieht in der Regel automatisc­h, sobald Papierform­ate gefiltert wurden. Sie können das in der PC3-Datei selbst überprüfen, indem Sie auf den Eintrag „PMP-Dateiname“klicken. Hier sollte nun ein Pfad stehen. Wichtig: Verändern Sie vor dem Filtern der Papierform­ate den Pfad in den Optionen auf allen Rechnern. Sollte man das vergessen, ist die PMP-Datei manuell über den Button „Zuordnen“wieder mit der PC3-Datei zu verknüpfen.

4STUTZEN und DEHNEN in AutoCAD 2022

Frage: Seit kurzem hat Autodesk die Befehle STUTZEN und DEHNEN dahingehen­d verändert, dass sich keine Schnitt-/ Grenzkante­n mehr wählen lassen. Mich persönlich stört das, da ich lieber ganz gezielt meine Kanten wähle. Diese Neuerung ist für meine Arbeitswei­se nicht effektiv und hält mich unnötig auf. Haben Sie eine Idee, wie ich dieses Verhalten vielleicht abstellen kann?

Antwort: Sie können hier in den Befehlen die Option „Modus“wählen und entweder „Schnell“(die neue automatisc­he Schnitt- und Grenzkante­nwahl) oder „Standard“(so wie es immer war) aktivieren. (Bild 6)

Diese Einstellun­g gilt einmal verändert, sowohl fürs Stutzen als auch fürs Dehnen. Sie können das neue Verhalten auch über die Systemvari­able TRIMEXTEND­MODE steuern. Hat die Variable den Wert 0 (null), dann ist das Verhalten beider Befehle so wie in früheren Versionen. Verändern Sie den Wert auf 1, ist das Schnellstu­tzen/Schnelldeh­nen aktiviert.

5Layer lässt sich nicht löschen

Frage: Wir arbeiten mit AutoCAD im Bereich der Landschaft­splanung und bekommen Zeichnunge­n externer Planer, in denen sich Layer befinden, die wir partout nicht löschen können. Wir finden weder Objekte auf diesen Layern, noch sind die Layer eventuell nicht sichtbar geschaltet. Wir vermuten, dass sich die Objekte dieser Layer innerhalb von Blockdefin­itionen befinden. Haben Sie hier einen Trick für uns, wie wir diese nicht benötigten/gewünschte­n Layer trotzdem aus der Zeichnung bekommen? Wir arbeiten mit AutoCAD 2022.

Antwort: Sie können mit einer in AutoCAD integriert­en Funktion auch Layer zusammenfü­hren. Diese Funktion eignet sich hervorrage­nd dazu, die Anzahl der unerwünsch­ten Layer zumindest auf einen Layer zu reduzieren. Starten Sie dazu den Layermanag­er. Markieren Sie mit der gedrückten Strg-Taste die Layer, die alle zu einem neuen Layer zusammenge­führt werden sollen. Im Kontextmen­ü finden Sie nun „Ausgewählt­e(n) Layer zusammenfü­hren in …“. Es erscheint eine Dialogbox, in der Sie den Layer markieren, der Ziellayer werden soll. (Bild 7)

Vorteil: Wie von Ihnen bereits angemerkt, gibt es oft Layer in Zeichnunge­n, die sich nicht bereinigen lassen. Das hat unterschie­dliche Gründe: Meist liegt es daran, dass sich auf diesen Layern Objekte befinden, die innerhalb eines Blocks liegen. Oder man arbeitet mit Blockdefin­itionen verschiede­ner Quellen, die ihre eigenen Layerstruk­turen anlegen, die wiederum innerhalb der Blöcke verankert sind.

So lassen sich unzählige Objekte verschiede­ner Layer im oben genanntem Beispiel auf einen anderen Layer legen, ohne die einzelnen Blöcke zu verändern; das ist eine großartige Sache. Nachdem man in der obigen Dialogbox auf OK geklickt hat, erscheint nochmals eine Sicherheit­sabfrage. Mit einem Klick auf „Ja“liegen alle vorher gewählten Layer nun auf dem gewählten Ziellayer. Die im ersten Schritt ausgewählt­en Layer werden aus der Zeichnung gelöscht, da sie keine Objekte mehr enthalten. ( ra) ■

 ??  ?? Bild 2: „Plotstile anzeigen“aktivieren, um das Plotstilve­rhalten ohne Plotvorsch­au zu betrachten.
Bild 2: „Plotstile anzeigen“aktivieren, um das Plotstilve­rhalten ohne Plotvorsch­au zu betrachten.
 ??  ?? Bild 1: Originalfa­rben im Modellbere­ich.
Bild 1: Originalfa­rben im Modellbere­ich.
 ??  ?? Bild 3: Systemvari­ablenüberw­achung mit hinzugefüg­ter Variable „CAMERADISP­LAY“.
Bild 3: Systemvari­ablenüberw­achung mit hinzugefüg­ter Variable „CAMERADISP­LAY“.
 ??  ?? Bild 4: Suchpfad für die Druckerkon­figuration in den AutoCAD-Optionen.
Bild 4: Suchpfad für die Druckerkon­figuration in den AutoCAD-Optionen.
 ??  ?? Bild 5: Filtern von Papierform­aten in einer PC3-Datei.
Bild 5: Filtern von Papierform­aten in einer PC3-Datei.
 ??  ?? Bild 7: Die Funktion „Layer zusammenfü­hren“starten.
Bild 7: Die Funktion „Layer zusammenfü­hren“starten.
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Bild 6: Modus ändern bei STUTZEN und DEHNEN.

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