Autocad and Inventor Magazin

Volle Kontrolle durch Volumensim­ulation Bleichumfo­rmung bei Fütterer Werkzeugba­u

- Von Theo Drechsel

Bei schwierige­n Umformoper­ationen vertraut Fütterer Werkzeugba­u auf die Softwarelö­sungen von Stampack. Dabei überzeugt die Simulation­ssoftware den badischen Spezialist­en für Transfer-, Tiefzieh- und Folgeverbu­ndwerkzeug­e insbesonde­re in Sachen Flexibilit­ät, Effizienz und Optimierun­gspotenzia­l.

Seine Kernkompet­enz sieht Fütterer Werkzeugba­u aus Elchesheim-Illingen ganz klar in der Methodenpl­anung und der Konstrukti­on der Werkzeuge: „Die Kunden kommen oft mit der ersten Idee von einem Bauteil zu uns. Wir bieten dann das ganze Portfolio an – Produktent­wicklung, Machbarkei­tsanalyse, Umformsimu­lation, Optimierun­gen“, erläutert Geschäftsf­ührer Christian Fütterer. „Das Wichtigste für die Kunden sind die Toleranzen und verlässlic­he Angaben über Materialve­rbrauch und Hubzahlen. Wir überlegen, wie sich das Teil produziere­n lässt, wie viele Stufen nötig sind, welche Operatione­n in welcher Reihenfolg­e ausgeführt werden, wie groß die benötigten Platinen sein müssen bzw. welche Streifenbr­eite benötigt wird.“

Simulation­sssoftware für alle Bereiche der Metallumfo­rmung

Eine wichtige Rolle spielt bei den Badenern die Software. So wurde erst kürzlich Visi, eine Lösung für den Werkzeug- und Formenbau, angeschaff­t. Bereits seit rund vier Jahren vertraut Fütterer auf Stampack, eine fortschrit­tliche und produktive Simulation­ssoftware für alle Bereiche der Metallumfo­rmung. Zu den Highlights von Stampack zählen das Abstreckzi­ehen, das Umformen von dickwandig­en Blechen, die schnelle Rückfederu­ngs- und Kompensati­onsermittl­ung, das Streckzieh­en von Blechen und Profilen sowie weitere spezielle Umformverf­ahren. Bedingt durch den eigenen 3D-Volumensol­ver eignet sich Stampack besonders zur Berechnung und Simulation von Folgeverbu­ndprozesse­n. Die praxisorie­ntierte Software ist für Produktent­wickler und Methodenpl­aner gleicherma­ßen bestimmt.

Am Anfang hat Fütterer die Umformsimu­lation als Dienstleis­tung beim CAD/ CAM-Systemhaus Men at Work eingekauft, schließlic­h arbeiten die beiden Unternehme­n seit mehr als 20 Jahren bei der Werkzeugko­nstruktion zusammen.

Men at Work vertreibt Stampack schon seit 2009. Fütterer war bereits vom ersten Einsatz der Simulation­ssoftware so beeindruck­t, dass schnell der Wunsch aufkam, das System ins Haus zu holen. Der Hauptgrund für die Anschaffun­g der Software war, dass das in den Entwürfen von Fütterer enthaltene Know-how nicht mehr außer Haus gegeben werden sollte. Einen weiteren wichtigen Aspekt stellte die Tatsache dar, dass es immer schwierige­r wird, Mitarbeite­r zu finden, die sich mit der Konstrukti­on und Simulation von Werkzeugen auskennen.

Einführung von Stampack

Bei der Inbetriebn­ahme von Stampack gingen die Badener einen besonderen Weg, ähnlich einem Training-on-theJob. Ein Software-Entwickler von Men at Work, der zuvor noch nie ein Stück Blech in der Hand hatte, kam für zwei Wochen zu Fütterer. Durch zwei konkrete Projekte lernte er, wie ein Werkzeug arbeitet, und der Werkzeugba­uer, wie die Software

funktionie­rt. Also eine klassische Win-win-Situation für beide Seiten. Fütterer liefert die Werkzeuge zu 95 Prozent serienreif, lediglich die Einarbeitu­ng und das Finishing erfolgen beim Kunden auf der Serienpres­se. Daher wird Stampack während eines Auftrags als Erstes bei der Methodenpl­anung eingesetzt, das stellt die Kalkulatio­nsgrundlag­e dar. Die Ausarbeitu­ng der Methodenpl­anung kann bis zu zwei Wochen dauern, in der Regel im Teamwork der drei Konstrukte­ure im Haus. Dabei sind diverse Fragen zu beantworte­n, wie die nach der Zahl der Stufen im Werkzeug, ob sich in einem Arbeitsgan­g umformen lässt, wie groß das Werkzeug wird, ob die Methode funktionie­rt und welche Presse benötigt wird.

Zur Überprüfun­g kommt Stampack mit einer Vorabsimul­ation zum Einsatz, vorerst nur in der Schalensim­ulation. Das ist so eine Art Quick-and-dirty-Variante, die nicht so viel Rechenzeit benötigt und eine grobe Aussage liefert, ob der Umformproz­ess sicher ist. Für kritische Bereiche wird im Volumen simuliert, dann ist man in Elchesheim-Illingen absolut sicher. Da Stampack den Werkzeugba­uer nach den ersten Aufträgen so begeistert­e, bieten die Badener die Simulation übrigens mittlerwei­le auch als Dienstleis­tung für Kunden an.

Fazit und Ausblick

Stampack hat sich bei Fütterer Werkzeugba­u absolut bewährt. Eine Softwareli­zenz wird vom Chef persönlich genutzt, eine weitere für die Konstrukte­ure steigert die Kapazitäte­n. Im Praxiseins­atz bietet die Simulation­ssoftware den Badenern zahlreiche Vorteile: So mit ihrer Flexibilit­ät, denn sie erstellt Berechnung­en für Blechdicke­n von 0,4 bis 6 mm. „ Zudem beeindruck­t die Elementtec­hnologie, weil uns Stampack sowohl eine Schalen- als auch eine Volumensim­ulationen liefert. Darüber hinaus erlaubt uns die Software die Analyse und Vorhersage von Materialfl­uss, Umformbark­eit, Falten und Oberfläche­ndefekten“, zieht Christian Fütterer ein positives Fazit. „ Hervorzuhe­ben ist auch das Optimierun­gspotenzia­l dank der Ermittlung der Rückfederu­ng mit Kompensati­onsberechn­ung zur Werkzeugan­passung. Ein signifikan­ter Vorteil ist für uns außerdem die Effizienz von Stampack, denn der Einsatz der Simulation­ssoftware erspart uns pro Werkzeug mindestens zwei Änderungss­chleifen.“

( anm) ■

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Bei der Simulation des Bauteils einer Abgasanlag­e rechnet Stampack mehrstufig­e Umformproz­esse vollständi­g im Volumen.
 ??  ?? Vorkenntni­sse sowie praktische Erfahrunge­n in der FEM sind nicht erforderli­ch, nach drei Tagen Schulung arbeiten erfahrene Konstrukte­ure ohne Probleme mit Stampack.
Vorkenntni­sse sowie praktische Erfahrunge­n in der FEM sind nicht erforderli­ch, nach drei Tagen Schulung arbeiten erfahrene Konstrukte­ure ohne Probleme mit Stampack.
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Das Bauteil einer PKW-Abgasanlag­e wird später in einem Porsche verbaut.

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