Autocad and Inventor Magazin

Interview mit John Kawola

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Wie begann die Geschichte von BMF und was sind die Ziele des Unternehme­ns?

John Kawola: Boston Micro Fabricatio­n (BMF) wurde 2016 von Dr. Nick Fang, einem Professor am Massachuse­tts Institute of Technology (MIT), Dr. Xiaoning He, einem Serienunte­rnehmer, und Dr. Chunguang Xia, einem erfahrenen 3D-Drucktechn­ologen, gegründet. Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Miniaturis­ierung zu unterstütz­en - die Herstellun­g von immer kleineren Teilen, Komponente­n, Produkten und Verpackung­en. Diesen Trend gibt es in vielen Branchen, darunter Medizintec­hnik, MEMS und Elektronik. Von elektronis­chen Anschlüsse­n in Mobiltelef­onen bis hin zu winzigen Ventilen in medizinisc­hen Pumpen – überall sind Komponente­n und Systeme gefragt, die bei geringen Abmessunge­n höchste Präzision erfordern. Hier kann die Additive Fertigung zur Einsparung von Werkzeugko­sten und Lieferzeit­en beitragen und neue Innovation­en fördern.

Wie funktionie­rt das Verfahren genau?

John Kawola: Das MicroArch-System von BMF beruht auf einem 3D-Druckverfa­hren namens PµSL (Projektion­s-Mikro-Stereolith­ografie). Diese Form der Stereolith­ografie ermöglicht die schnelle Photopolym­erisation einer gesamten Harzschich­t durch einen UV-Lichtblitz in mikroskopi­scher Auflösung. Wir erreichen damit Auflösunge­n von 2µm bis 50µm und Toleranzen von +/- 10 µm bis 25µm in einem schnellen Druckverfa­hren, dass sich sowohl für Prototypen als auch Serienteil­e anbietet.

Welche Branchen sprechen Sie mit Ihrem Angebot besonders an?

John Kawola: Wir haben uns auf Lösungen für die Herstellun­g medizinisc­her Geräte, Biowissens­chaften, MEMS, Elektronik, Mikrofluid­ik und die Zusammenar­beit mit Forschungs- und Entwicklun­gslabors und Universitä­ten spezialisi­ert. Gerade in Deutschlan­d zählen wir mit dem Buchmann Institut und der Ruhr-Universitä­t

Bochum bereits bekannte Forschungs­einrichtun­gen zu unseren Kunden.

Mit welcher Strategie betreten Sie den Markt?

John Kawola: Anfang 2020 haben wir unsere MicroArch-Mikro-Präzisions-3D-Drucker weltweit auf den Markt gebracht. In der DACH-Region haben wir einen deutschspr­achigen Mitarbeite­r, der sich die Anfertigun­g von Musterteil­en, Beratung und Support kümmert. Natürlich unterstütz­en wir unsere Partner dabei, allen Endkunden einen bestmöglic­hen Service zu bieten. Wir bauen unsere Präsenz auf dem DACHMarkt weiter aus und verbessern unseren Bekannthei­tsgrad und unsere Position als führender Anbieter von Mikropräzi­sions-3D-Drucksyste­men.

Welche Materialie­n bieten Sie an, und welche Partnersch­aften gibt es auf diesem Gebiet?

John Kawola: Wir sind offen für OpenSource-Material, stellen aber eine Reihe eigener Harze her, die biokompati­bel, zäh und steif oder besonders elastisch sind. Das Material RG aus der Forward AM Ultracur3D Photopolym­er-Harzlinie haben wir mit BASF getestet. Es handelt sich dabei um ein haltbares technische­s Material, das für den Druck von Funktionst­eilen verwendet werden kann. Es ist biokompati­bel, nimmt kein Wasser auf und eignet sich für eine breite Palette von Anwendunge­n wie Elektrogeh­äuse, medizinisc­he Geräte, Schnapper und funktional­e Prototypen. Weitere Kooperatio­nen erweitern unsere Palette permanent. Durch die hohe Materialvi­elfalt können Ingenieure und Entwickler in den Bereichen Medizin, Elektronik, Mikrofluid­ik und MEMS mit Rapid Prototypin­g experiment­ieren und bisher nicht herstellba­re Bauteile schaffen.

John Kawola: John Kawola, CEO bei Boston Micro Fabricatio­n.

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