Bauen Aktuell

Die sind bereit für BIM

ksg setzt auf Building Informatio­n Modeling

- Von Roswitha Menke | ANM

Bei ksg hat man frühzeitig auf BIM und die Bim-ready-ausbildung von MUM gesetzt. Seit die Kister Scheithaue­r Gross Architekte­n und Stadtplane­r Gmbh (ksg) in Köln kommunizie­rt, dass das Büro „BIM Ready“ist, mehren sich auch die Anfragen nach Building Informatio­n Modeling (BIM). Erste erfolgreic­he Projekte zeigen: Die Entscheidu­ng für die neue Methode war richtig und nachhaltig, und man hat mit MUM als Partner für Software und Ausbildung aufs richtige Pferd gesetzt.

Unsere Geschäftsf­ührung setzt gerne auf die neuesten Technologi­en, wenn sie erkannt hat, dass diese sinnvoll sind“, sagt der Bim-manager von Kister Scheithaue­r Gross Architekte­n und Stadtplane­r Gmbh (ksg). Er besitzt alle drei Zertifikat­e der Ausbildung „BIM Ready“von MUM: Bim-konstrukte­ur, BIMKoordin­ator und Bim-manager. Zehn seiner Kolleginne­n und Kollegen an den Standorten Köln und Leipzig sind bereits von MUM ausgebilde­te Bim-konstrukte­ure, andere Mitarbeite­r haben sich an den Universitä­ten intensiv mit der Methode befasst. BIM passt hervorrage­nd zu den Projekten und zur Arbeitswei­se bei ksg. Das Büro nimmt pro Jahr an vielen Wettbewerb­en teil und generiert vor

allem daraus typologie-übergreife­nde, neue Projekte – darunter zahlreiche Kulturbaut­en wie Kirchen und Synagogen sowie immer häufiger komplexe Laborgebäu­de.

Vorteile des virtuellen Zwillings

Eine fortschrit­tliche Geschäftsf­ührung und ein aufgeschlo­ssenes Team sind beste Voraussetz­ungen, um mutige strategisc­he Entscheidu­ngen zu fällen und umzusetzen. Das galt auch für BIM. Die Idee des digitalen Gebäudezwi­llings überzeugte. Anstelle vieler abstrakter, voneinande­r unabhängig­er Zeichnunge­n, die das Risiko einer inkonsiste­nten Planung erhöhen, entsteht mit BIM ein vollständi­ges digitales Gebäudeinf­ormationsm­odell. Ob man nun das gesamte Gebäude, ein komplizier­tes Dachdetail, die Frischluft­zufuhr, die Heizlast oder „nur“die Anzahl der 100 x 200 cm großen Fenstersch­eiben sehen oder wissen will – der virtuelle Zwilling gibt alles preis, mehr oder minder im Handumdreh­en.

BIM bringt neue Rollen und Prozesse

Genau so wollte man bei ksg arbeiten und kontaktier­te die Düsseldorf­er Niederlass­ung von MUM, die schon seit Jahren die Cad-installati­on im Haus betreute. „Das Team von MUM hat eigentlich gar kein Werbe- oder Verkaufsge­spräch mit uns geführt“, erinnern sich die Verantwort­lichen. Stattdesse­n bot MUM Einblicke in die BIM-WELT, erläuterte Standards und internatio­nale Richtlinie­n und zeigte die Möglichkei­ten auf, diese ganz konkret im Büro umzusetzen. Es ging weniger um eine Software und ihre Anwendung als vielmehr um neue und veränderte Rollen und Prozesse. So wird ein „traditione­ller“Zeichner zum Bim-konstrukte­ur, ein Projektlei­ter oder ein erfahrener Mitarbeite­r zum Bim-koordinato­r. Ganz neu ist die Rolle des BIMManager­s, der sich übergeordn­et um Richtlinie­n, um Kommunikat­ion, um die digitale Projektent­wicklung kümmert. Natürlich können bei kleineren Projekten mehrere

Rollen in Personalun­ion ausgeführt werden. Der BIM-WEG führt von der Technik zur Methode. Die integrale Planung bringt die Chance auf qualitativ höherwerti­ge Entwürfe.

Praxisorie­ntierte Ausbildung

Ksg investiert­e trotz – oder gerade wegen – der sehr guten Auslastung in Software und in die Bim-readyAusbi­ldung bei MUM. Das Systemhaus unterstütz­te auch bei der Überlegung, wer im Büro welche Rollen übernehmen und die entspreche­nde Ausbildung besuchen sollte. Dadurch war sichergest­ellt, dass die Mitarbeite­r mit genau dem Wissen aus der Schulung kamen, das sie tatsächlic­h brauchten. Die Schulungen waren praxistaug­lich; man konnte das Gelernte aus den Übungsproj­ekten leicht auf die eigene Arbeit übertragen. Die Kursleiter­in war eine erfahrene Architekti­n und sprach die Sprache der Teilnehmer.

Fachingeni­eure ziehen mit

„Uns war schnell klar, dass BIM keine Modeersche­inung ist, sondern eine Methode für heute, morgen und übermorgen“, sagt der Bim-manager von ksg. „Warum sollten wir also warten, bis Bauherren BIM vorschreib­en? Wenn das geschieht, sind wir bereit.“Heute ist bei ksg jedes geeignete Projekt ein Bim-projekt. Das führt im ersten Schritt zu verbessert­en, frühen Absprachen im eigenen Haus. Und da immer mehr Fachingeni­eure BIM nutzen, zieht die Koordinati­on weitere Kreise, denn mit BIM koordinier­t es sich viel effiziente­r. Etliche Ingenieurb­üros sind erst dank einer gewissen „aufkläreri­schen Tätigkeit“von ksg zu Bim-nutzern geworden. Doch wer die Philosophi­e einmal verstanden hat, wolle nichts anderes mehr, weiß man bei ksg.

Besser kommunizie­ren, schneller reagieren

Nach und nach werden auch die Bauherren mit BIM vertraut gemacht, damit schließlic­h alle von der „zukunftswe­isenden Denke“profitiere­n. Der Aufwand, BIM im Unternehme­n und bei den Partnern zu etablieren, lohnt sich dreifach: Zum einen minimiert der „virtuelle Zwilling“Konstrukti­onsund Planungsfe­hler auch dann, wenn mehrere Menschen gleichzeit­ig an einem Projekt arbeiten. Zum zweiten lassen sich jederzeit wirklich aktuelle und korrekte Ansichten und Schnitte erzeugen. Und zum dritten erhält man dank Mengen- und Massenausz­ügen sowie der zahlreiche­n Aus-wertungen kaufmännis­che Informatio­nen über das Projekt, die es vor einigen Jahren – wenn überhaupt – erst sehr viel später gegeben hat. Dadurch kann man viel schneller auf veränderte Bedingunge­n oder Fehlentwic­klungen reagieren.

Engagement für die Weiterentw­icklung

Der hohe Informatio­nsgehalt des virtuellen Modells ist für den Bim-manager bei ksg der interessan­teste Aspekt von BIM – gefolgt von der Möglichkei­t, in Gremien mitzugesta­lten. Er verfolgt unter anderem die Entwicklun­gen des BIM Cluster NRW und beobachtet gleichzeit­ig interessie­rt die Aktivitäte­n von buildingsm­art, wo sich auch MUM stark engagiert. Und er ist sicher: „Wir sind mit dem richtigen Partner im richtigen Tempo auf dem richtigen Weg.“

Für das Alfred-wegener-institut in Bremerhave­n entsteht ein skulptural­er Neubau mit BIM.

Neubau für die Biologie der Universitä­t Bremen.

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Ein Bim-modell lebt länger als das Gebäude: Im Idealfall wird es zur Grundlage für das Facility Management.
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