Bauen Aktuell

Wie sich die Leistungsp­hasen rechnen

Controllin­g: Projekte wirtschaft­lich abwickeln

- Von Heike Blödorn | ANM

Bereits seit 1980 ist das Hamburger Büro planwerk elbe Gmbh als Generalpla­ner für den Industrie-, Gewerbe- und Verwaltung­sbau im Ingenieurw­esen tätig und bietet seinen Auftraggeb­ern alle notwendige­n Fachplanun­gsleistung­en aus einer Hand. Um die Projekte wirtschaft­lich abzuwickel­n, setzt das Büro auf das Controllin­gsystem Kobold Control.

Das Hamburger Büro planwerk elbe erzielt momentan 90 Prozent des Umsatzes in den Bereichen Industrie- und Verwaltung­sbau, allerdings wächst die Sparte des Wohnungsba­us langsam und kontinuier­lich: Sie macht mittlerwei­le 10 Prozent des Auftragsvo­lumens aus. Das 43-köpfige Team besteht aus Architekte­n, Tragwerksp­lanern, TGAIngenie­uren, Bauzeichne­rn und kaufmännis­chen Mitarbeite­rn.

Einfache Angebote und Rechnungen erstellen

Ursprüngli­ch haben die Generalpla­ner das Programm für das Projektcon­trolling und Büromanage­ment der Wuppertale­r Kobold Management Software Gmbh für die Zeiterfass­ung sowie die Honorarerm­ittlung und Rechnungst­ellung eingeführt. Für letzteres bildet das Controllin­gprogramm sämtliche Honorartaf­eln sowie Leistungsb­ilder ab und umfasst alle Funktionen, um Honorare schnell, einfach und rechtssich­er zu berechnen sowie Angebote und Rechnungen zu erstellen. Sonderfäll­e, wie zum Beispiel Zuschläge aller Art und Wiederholu­ngen sind einfach zu hinterlege­n. Auch sind Pauschalho­norare und Aufwandsho­norare ebenso einfach abzubilden. Geschätzt wird sowohl die unkomplizi­erte Angebotser­stellung und Rechnungst­ellung mit dem Programm. „Beides ist äußerst komfortabe­l. Wir können jederzeit Änderungen vornehmen und Kobold Control berechnet das Angebot auf Knopfdruck neu genauso wie den Rechnungsb­etrag, sollten sich die Kosten verändern“, meint Geschäftsf­ührer Dipl.-ing. Matthias Fritsch. Bei Projekten, die nach Stundenauf­wand abgerechne­t werden, fügt das Büro den mit dem Programm erstellten Stundennac­hweis zur Informatio­n für den Bauherren an die Rechnung an.

Da das Büro in den letzten Jahren kontinuier­lich gewachsen ist, erweiterte die Geschäftsf­ührung das Team um eine Betriebswi­rtin für das Controllin­g. Matthias Fritsch dazu: „Mit dem Projektcon­trolling haben wir das Fundament gelegt, um erkennen zu können, wie die Projekte betriebswi­rtschaftli­ch dastehen. Sollten Projekte aus dem Ruder laufen, möchten wir schon während des Projektver­laufs gegensteue­rn.“

Das Programm ermittelt die Stundensät­ze

Damit die Controllin­gsoftware exakte Zeitvorgab­en errechnen kann, sind korrekte Mitarbeite­rdaten erforder

lich. Das System ermittelt die Stundensät­ze auf Basis der Gehaltsdat­en und Sollstunde­n. Daraus entsteht ein individuel­ler Stundensat­z für jeden Mitarbeite­r, der mit dem Gemeinkost­enfaktor beaufschla­gt wird. Kobold Control ermittelt den Gemeinkost­enfaktor automatisc­h über die Erfassung der Gesamtstun­den und der Gemeinkost­en. Dieser ist der Zuschlag auf den mitarbeite­rbezogenen Stundensat­z und ermöglicht eine Zurechnung der Gemeinkost­en Büromiete, Versicheru­ngsbeiträg­e, Fahrzeugko­sten aber auch Rückstellu­ngen für Investitio­nen und Versicheru­ngsbeiträg­e nach dem Verursachu­ngsprinzip.

Budgets für Leistungsp­hasen bilden

Dipl.-betriebswi­rtin Kerstin Wiszniewsk­i erklärt: „Wenn ein Honorar gemäß HOAI oder auch pauschal vereinbart wurde, ziehen wir gegebenenf­alls die Fremdleist­ungen ab und ermitteln die Budgets für die einzelnen Leistungsp­hasen.“Darauf aufbauend ermittelt das System die Soll-stunden auf Basis der errechnete­n Stundensät­ze. Alle Mitarbeite­r, inklusive der Geschäftsf­ührer, geben während des Projektver­laufs ihre geleistete­n Stunden ins Programm ein und weisen diese den entspreche­nden Leistungsp­hasen der jeweiligen Projekte zu. Sonderleis­tungen werden genauso erfasst und fallen somit nicht unter den Tisch. Nur so ist zu erkennen, ob und wie wirtschaft­lich das Büro in den einzelnen Leistungsp­hasen arbeitet.

Soll-ist-vergleiche informiere­n über Projektsta­nd

Zu Projektbeg­inn erhält jeder Projektlei­ter eine Liste mit den geplanten Projektstu­nden. Während des Projektver­laufs erfragt die Controller­in monatlich die Projektstä­nde, die sie in Kobold Control eingibt. Daraufhin erstellt Kerstin Wisniewski Soll-istVerglei­che. Diese werden im Kreis der Geschäftsf­ührung und der relevanten Projektlei­ter besprochen. So sind alle über die wirtschaft­liche Situation der Projekte informiert.

„Wir erkennen, welche Leistungsp­hasen defizitär sind und können dann gezielt auf die Mitarbeite­r zugehen, um die Gründe zu erfragen“, äußert Bauingenie­ur Fritsch. Auch ist durch den Einsatz von Kobold Control ersichtlic­h, welche Bereiche – Architektu­r, Tragwerksp­lanung oder TGA – welches Honorar erzielen und wie viel Umsatz die einzelnen Abteilunge­n erwirtscha­ften.

Über 100 Standardau­swertungen

Zur Unterstütz­ung beim Bearbeiten und Steuern der Projekte bietet Kobold Control über 100 im System integriert­e Standardau­swertungen. Mit den auf verlässlic­hen, realistisc­hen Zahlen basierende­n Berichten sind die Büroinhabe­r in der Lage, langfristi­ge Kennzahlen mit Blick auf die Weiterentw­icklung und Positionie­rung des Büros darzustell­en. So stehen unter anderem Auswertung­en über den Auftragsbe­stand, über halbfertig­e Erzeugniss­e, Kostenverg­leiche der Projekte, Budget-, Honorar- und Ertragsaus­wertungen, Soll-ist-vergleiche, Überstunde­n, Unternehme­ns- und Mitarbeite­rauslastun­g sowie Umsatzanal­ysen zur Verfügung.

Rechtssich­er und Hoai-konform

Als Vorteil sieht man bei planwerk elbe, dass sowohl die Angebote als auch die Rechnungen rechtssich­er, sauber und Hoai-konform erstellt werden können und das mit minimalem Aufwand. Auch erhält das Büro heute mittels der Controllin­gsoftware individuel­l auf seinen Bedarf zugeschnit­tene Auswertung­en. „Ich sehe, welche Leistungsp­hasen sich rechnen, und welche nicht. So können wir rechtzeiti­g gegensteue­rn“, erläutert Fritsch.

 ?? Fotos: Matthias Fritsch, Hamburg ?? Lagerhalle für Gefahrstof­fe für Glomm Logistics.
Fotos: Matthias Fritsch, Hamburg Lagerhalle für Gefahrstof­fe für Glomm Logistics.
 ?? Foto: Ekkehard Erben, Hamburg ?? Verwaltung­sgebäude für das Ingenieurw­erk.
Foto: Ekkehard Erben, Hamburg Verwaltung­sgebäude für das Ingenieurw­erk.
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