Auf verschiedenen Wegen zum digitalen Modell
Bim-funktionen in Bricscad
Die Digitalisierung im Bauwesen schreitet immer weiter voran. Gerade bei größeren Bauprojekten ist BIM heute der Standard – bei vielen öffentlichen Projekten sogar vorgeschrieben. Doch wie entsteht das digitale Modell genau? Bei der Planung eines neuen Gebäudes, ist der Weg klar. Aber auch beim Bauen im Bestand kann BIM ein hilfreiches Konzept sein.
Mit Bricscad BIM steht ein Werkzeug zur Verfügung, das die Umsetzung von BIMKonzepten besonders einfach macht. Die Entwickler haben großen Wert darauf gelegt, dass die Kommunikation zwischen allen Projektbeteiligten möglichst nahtlos funktioniert. Deswegen werden offene Schnittstellen und Standards verwendet. So kann die Software Dateien aus den unterschiedlichsten Programmen öffnen und weiterverarbeiten. Bricscad BIM verwendet das Ifc-datenschema gemäß ISO 16739:2013. Es ermöglicht einen Austausch von Daten auch zwischen verschiedenen Bim-lösungen. Dort sind Informationen aller am Bauprojekt mitwirkender Disziplinen über den gesamten Lebenszyklus enthalten – nicht nur geometrische Informationen, wie in einem Entwurf, sondern auch technische Details aus den Planungen der einzelnen Gewerke.
Architekten verwenden für die ersten Entwürfe in der Regel eine stark vereinfachte Software. Bricsys stellt hierfür das kostenlose Tool „Shape“zur Verfügung. Die damit erstellten Entwürfe lassen sich dann direkt in Bricscad BIM weiter bearbeiten und detaillieren. Das erneute Erstellen des Modells entfällt damit.
In der neuesten Version kann BricsCAD BIM auch Rvt-dateien importieren. Damit lassen sich auch Entwürfe, die mit Revit erstellt wurden, direkt für die weitere Planung verwenden. Soll die erste Planung in Bricscad BIM erfolgen, steht jetzt ein weiteres hilfreiches Werkzeug zur Verfügung, dasaus einem einfachen Volumen-/massemodell ein Gebäude erzeugt, bei dem auch gleich die Unterteilung in Stockwerke automatisch geschieht.
Nach dem Abschluss der Entwurfsphase geht es darum, die Planungen in Form von Bim-objekten zu konkretisieren. Hierfür bietet Bricscad BIM verschiedene Werkzeuge an, die diese Aufgabe erleichtern. Mit BIMIFY werden beispielsweise alle Elemente wie Wände, Fenster, Türen, Säulen usw. klassifiziert – die Software erkennt auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) die verschiedenen Elemente automatisch.
Ähnlich komfortabel arbeitet die Funktion „BIM übertragen“. Damit lassen sich Detaillösungen sehr einfach auf vergleichbare Stellen innerhalb des Modells übertragen. Ein typisches Beispiel ist ein Planungsdetail bei der Anbindung zwischen Wand und Boden. Wenn der Planer das erstellt hat, erkennt diese Funktion alle vergleichbaren Stellen automatisch und markiert sie. Der Benutzer muss die Übertragung der Detailplanung dann lediglich noch bestätigen. Die in dieser Funktion implementierte KI kann das Detail sogar übertragen, wenn ein Parameter, etwa die Wandstärke, abweicht – „BIM Übertragen“passt die Detailplanung entsprechend an.
Eine weitere Ki-funktion hilft dabei, Bim-objekte innerhalb des Modells zu verschieben. Typisches Beispiel ist eine Tür, die im Rahmen der Planung verändert werden soll, etwa weil der Eingang an einer anderen Wand eines Raums vorgesehen ist. Beim herkömmlichen Vorgehen, muss man die Tür entfernen und die Wand an dieser Stelle ergänzen. Anschließend ist eine Öffnung in der anderen Wand notwendig, in der dann die Tür eingesetzt wird. Mit der in Bricscad BIM enthaltenen Funktion „Schiebengeführt“lässt sich dieser Ablauf deutlich
abkürzen. Die als Bim-objekt angelegte Tür wird einfach mit dem Cursor an die vorgesehene Stelle einer anderen Wand verschoben. Die Öffnungen in den Wänden werden dabei automatisch geschlossen oder neu eingefügt. Auch die Orientierung und der Anschlag der Tür werden vollautomatisch angepasst.
Vom 3D-scan zur Bim-planung
Wenn die Planung ein Bestandsobjekt betrifft, das umgebaut werden soll, ist das eine große Herausforderung, da meist keine digitalen Planungsdaten vorhanden sind, etwa in 3D oder BIM. Das Gebäude ist also neu zu vermessen, was am schnellsten mit 3D-scannern geht, die Punkte in allen Raumrichtungen erfassen. Auch, wenn die 3D-scanner heute sehr leistungsfähig sind, liefern sie nur Punktwolken. In den vergangenen Jahren hat Bricsys daran gearbeitet, diese in ein digitales Modell umzuwandeln, das sich anschließend in Bricscad weiterverarbeiten lässt. In der aktuellen Version bietet die Software einige neue Werkzeuge, die diese Aufgabe erleichtern. So lassen sich aus Punktwolken Linien- und
Volumenschnitte erstellen, aus denen 2D-pläne entstehen. Auch Stockwerke werden von der Software automatisch erkannt. Der so genannte BubbleViewer zur Navigation innerhalb einer Punktwolke ist ebenfalls neu. Die einzelnen Bubbles repräsentieren dabei die Positionen, an denen der 3D-scanner platziert war. In der Ansicht kann der Anwender mit dem neuen Werkzeug „Punktwolkeneinpassenplanar“Ebenen erzeugen. Auf diese Weise entsteht aus der Punktwolke in wenigen Schritten die benötigte 3D-geometrie.
Damit alle Beteiligten auch tatsächlich die jeweils aktuellen Daten verwenden, bietet Bricsys den Cloud-service „Bricsys 24/7“mithilfe eines speziellen Panels an. Damit können alle Mitarbeiter auf die Dwg-dateien des Projekts zugreifen. Aufgabenverwaltung, Formulare und Berichte sind so ebenfalls einfach möglich.
Weitere Informationen und Downloadmöglichkeiten rund um Bricscad gibt es beim deutschen Repräsentanten MERVISOFT unter www.caddeutschland.de | RA