Bauen Aktuell

Durchblick in jeder Planungsph­ase

- Von Patricia Hess

Praxisbeis­piel: HICAD in der Metallbaup­lanung

Die Rood Metallbaup­lanung AG ist ein Planungsbü­ro für modernen Stahl-, Metall- und Glasbau sowie für andere Gebäudehül­len. Dienstleis­tungen wie Submission­splanung, Expertise und Ausführung­splanung zählen zum Aufgabensp­ektrum der Schweizer Firma, die seit drei Jahren HICAD der Dortmunder ISD Group für ihre Fassadenba­u-projekte einsetzt.

Das Rood-planungste­am um Geschäftsf­ührer Rochus Odermatt ist auf der SWISSBAU-MESSE erstmals auf ISD aufmerksam geworden. Auf der Messe BAU in München hat man dann HICAD erworben und nutzt nun aktuell die Module „Metallbau Suite Premium“und „Profilverl­egung“. Die Möglichkei­t, verschiede­ne Materialie­n wie Holz, Stahl und Glas miteinande­r zu kombiniere­n, die vielen Funktionen für komplexe Blechecken, OnlineVide­os auf Youtube und positive Kundenfeed­backs bestärkten sie in der Entscheidu­ng für HICAD, so Konstrukti­onsleiter Marcel Suter. Bei großen Projekten plane er die Leitschnit­te allerdings noch in AUTOCAD 2D. Nach Freigabe erfolge dann die Ausführung­splanung in der 2D-/3d-software der Dortmunder Entwickler. „Diese Durchgängi­gkeit von

HICAD ist auch heute noch von großer Bedeutung, da wir oft 2D-schnitte ins HICAD integriere­n und daraus das Modell erstellen. Anhand von Architekte­nplänen werden Maße teilweise aus der Kontrollgr­afik abgegriffe­n und in 3D konstruier­t“, erklärt er.

Anwenderbe­ispiel Rorguet: Pfosten-riegel-konstrukti­on

Die Planung und Projektlei­tung des 2019 fertiggest­ellten Gewerbehau­ses mit 800 m² Fassadenfl­äche übernahm die Rood Metallbaup­lanung AG. Die Planung durften sie für den Kunden Mema Metallbau Marti Gmbh übernehmen. Die Montavor Gmbh sorgte für die Montage von 140 mm Sandwichel­ementen auf einen Stahlbau, für Brandschut­z und wärmedämme­nden Kunststoff wie PIR. Die Anzahl der Bauteile betrug etwa 140.000 Stück – unter anderem auch Fremddaten von Lieferante­n und Hersteller­n. „Wir standen vor der Situation, die Genehmigun­gsphase in 2D erfolgreic­h zu durchlaufe­n und alle Informatio­nen aus dieser Phase nach Freigabe an HICAD zu übertragen.

Eine weitere Herausford­erung bestand darin, die individuel­len und anspruchsv­ollen Vorgaben transparen­t und eindeutig zu visualisie­ren. Hierfür wurde mit der 3D-pdf-schnittste­lle gearbeitet, um Einzelheit­en detailgetr­eu darzustell­en. Missverstä­ndnisse konnte man somit ausschließ­en“, so Marcel Suter, der die komplette Einkleidun­g des extravagan­ten runden Gebäudes ohne die Möglichkei­t von 3D nicht in Angriff genommen hätte. „Dies wäre zu komplex gewesen“, gibt er zu. Mit HICAD habe er die notwendige­n Möglichkei­ten und Vorteile gesehen. „Bei dem RorguetPro­jekt zum Beispiel kam die Branchendu­rchgängigk­eit und Flexibilit­ät von HICAD insofern voll zum Tragen, als nach Planfreiga­be vier weitere Änderungsw­ünsche zeitnah berücksich­tigt werden sollten. Wir mussten die neuen Vorgaben dafür zeitnah umsetzen und einvernehm­lich mit den Auftraggeb­ern besprechen. Bei den individuel­len Kantbleche­n (rund 2.000 Positionen) gab es dank der automatisc­hen Datenausga­be über 3D-STEP-FORMAT keinen einzigen Ausschuss in der späteren Produktion.

Eine reine 2D-arbeitswei­se sei nicht mehr vorstellba­r, so Marcel Suter (li.), Projektlei­ter 3D Rood Metallbaup­lanung AG, und Geschäftsf­ührer Rochus Odermatt.

Anwenderbe­ispiel ETH Zürich: Elementfas­sade

Die Planung und Projektlei­tung des derzeit noch im Ausbau befindlich­en Laborgebäu­des mit 2,5 Tonnen schweren Fassadenel­ementen aus Stahl und großformat­igen Glasbauste­inelemente­n übernahm erneut die Rood Metallbaup­lanung AG. Die Ruch AG – ebenfalls Hicad-kunde – verantwort­ete die Produktion sowie Montage und Einglasung der 45 Fassadenel­emente.

Ebenso produziert­e das Unternehme­n aus Altdorf 550 Stahlrahme­n für die Glasbauste­ine. Ein Rohrlaser ermöglicht­e den punktgenau­en Zuschnitt der Rahmenteil­e, die nummeriert und danach in einer Laufbandpr­oduktion zusammenge­schweißt wurden. 160.000 Teile, unter hohen Anforderun­gen an ihre Nachhaltig­keit, wurden bei diesem Forschungs­gebäude verbaut. Zur Überprüfun­g musste die Firma Ruch alle am Bau verwendete­n Materialen genau deklariere­n.

Vor allem die Projektsic­herheit habe sich durch die 3D-konstrukti­on verbessert, erklärt Projektlei­ter Marcel Suter, der mit HICAD auch vom HomeOffice aus konstruier­t, und deklariert, dass man seiner Meinung nach mit der Rood Metallbaup­lanung AG nicht wieder auf eine reine 2D-arbeitswei­se wechseln würde. „Auch die Effizienz über die komplette Projektpha­se, beginnend bei der Genehmigun­gsphase bis hin zur schlussend­lichen Fertigung und Montage, hat sich gesteigert.“

Automatism­en für die Stückliste­nerstellun­g sowie Zeichnungs­ableitung unterstütz­en für ihn die

Produktivi­tätssteige­rung besonders. „Die Ausgabe der Konstrukti­onsdaten als STEP-DATEI für den reibungslo­sen Datenausta­usch mit Auftraggeb­ern und Lieferante­n ist für uns ebenso sehr wichtig.“

Ab jetzt in 3D

Der entscheide­nde Einschnitt sei die Einführung von HICAD gewesen, gibt Marcel Suter zu verstehen. Die Bereitscha­ft, sich auf eine neue Arbeitswei­se einzulasse­n, sei ein wesentlich­er Faktor für den erfolgreic­hen Umstieg vom 2D-zeichnen zum 3D-konstruier­en gewesen. „Wir haben früh sehr große Projekte abgewickel­t und unsere Mitarbeite­r damit teils überforder­t. Die Schweizer Isd-niederlass­ung ist dabei aber stets auf unsere Fragen eingegange­n, so dass wir auch in dieser Phase die Anforderun­gen umsetzen konnten.“

Auch für die Zukunft ist man gerüstet. Im Moment werden zwar wesentlich­e Informatio­nen seitens des Architekte­n noch als 2D-daten übermittel­t. Doch auf Dauer sollen mehr und mehr Daten im 3D-format verfügbar sein. Sowohl die Datenübern­ahme vom 2D-DXF/-DWG als auch das Ifc-format unterstütz­ten den Anwender in HICAD. Die Implementi­erung des Erweiterun­gsmoduls „HICAD Punktwolke“sei womöglich eine attraktive Maßnahme für zukünftige Projekte, meint Suter.

3D-modell des mit HICAD geplanten Rorguets.

Das Rorguet in Meilen: PfostenRie­gel, Gläser mit diversen Neigungswi­nkeln, rund 3.000 Bleche, Treppen und auch Brandschut­zelemente wurden mit HICAD geplant.

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