Bauen Aktuell

Die Zahlen stets im Blick

Projektman­agement und Controllin­g

- Von Heike Blödorn

Die Vision des Bauherrn im Mittelpunk­t der Betrachtun­g, kontrollie­rtes Wachstum und immer den Blick auf die Zahlen: so lautet die Devise des Bauingenie­urs Martin Hüllmann. Der Inhaber des 2002 gegründete­n Planungsbü­ros Hüllmann – Architekte­n & Ingenieure setzt zur Erreichung seiner Ziele auf agiles Projektman­agement sowie auf die Controllin­g-lösung Kobold Control.

Mit 18 Mitarbeite­rn – Architekte­n, Bauingenie­uren, Umweltinge­nieuren, einer Landschaft­sarchitekt­in, Bautechnik­ern und Bauzeichne­rn – bearbeitet das Büro im ostwestfäl­ischen Delbrück unterschie­dlichste Projekte im Wohn, Industrie- und Gewerbebau. Aber auch öffentlich­e und landwirtsc­haftliche Bauten gehören zum Portfolio, wobei letzterem immer mehr Bedeutung zukommt. So haben die Planer eine Fahrsiloan­lage und einen Rinderstal­l mit Güllekelle­r realisiert sowie eine bestehende Reithalle zu einer Groß- und Kleintierp­raxis mit mehreren Behandlung­sräumen und einem großen OP umgebaut. Darüber hinaus spielen Sanierunge­n und Umnutzunge­n eine große Rolle im Tätigkeits­spektrum des Planungsbü­ros.

60 Prozent seiner Projekte rechnet Martin Hüllmann nach Aufwand ab und nur 40 Prozent gemäß HOAI. Damit dies gelingt und das Einkommen nicht nur auskömmlic­h, sondern eine gute Rendite abwirft und die Auftraggeb­er zufrieden sind, setzt der Büroinhabe­r das Programm des Wuppertale­r Softwareha­uses Kobold Management Systeme ein.

Unterstütz­ung bei der Honorarerm­ittlung

Für Hüllmann ist es wichtig, dass ihn die Software zeitsparen­d bei der Honorarerm­ittlung sowie der Angebots- und Rechnungss­tellung unterstütz­t. Dazu bildet das System sämtliche Honorartaf­eln sowie Leistungsb­ilder ab und bietet alle Funktionen, um Honorare schnell, einfach und rechtssich­er zu berechnen sowie Angebote und Rechnungen zu erstellen. Sonderfäll­e, zum Beispiel Zuschläge aller Art, und Wiederholu­ngen kann Hüllmann einfach hinterlege­n, genauso wie er Pauschal- und Aufwandsho­norare ebenso einfach abbilden kann.

Jeder Mitarbeite­r ist im Programm mit seinem individuel­len Stundensat­z und einem prozentual­en Anteil für Gewinn hinterlegt. Bei Beginn eines Hoai-projektes budgetiert der Bauingenie­ur die Stunden pro Leistungsp­hase und definiert die SollStunde­n. Letztere ermittelt er über den Stundensat­z als Mittelwert aller Mitarbeite­r und errechnet dann mit dem System die Planstunde­n für jede neue Leistungsp­hase. Per Mausklick ermittelt das Programm den Gemeinkost­enfaktor. Dieser ist der Zuschlag auf den mitarbeite­rbezogenen Stundensat­z und ermöglicht eine Zurechnung der Gemeinkost­en (Büromiete, Versicheru­ngsbeiträg­e, Fahrzeugko­sten, Rückstellu­ngen für Investitio­nen und Versicheru­ngsbeiträg­e) nach dem Verursachu­ngsprinzip.

Hohe Transparen­z bei Stundennac­hweisen

Während des Projektver­laufs erfasst jeder Mitarbeite­r seine täglich geleistete­n Stunden und weist diese den entspreche­nden Projekten mit den Leistungsp­hasen oder den Gemeinkost­en (Urlaub, krank, allgemeine Bürotätigk­eiten o.ä.) zu. Tätigkeite­n, die nach Aufwand berechnet werden, beispielsw­eise Architekte­n- und Bauleiters­itzungen sowie besondere Leistungen, geben die Planungssp­ezialisten genauso ein wie Tätigkeite­n, die für die Allgemeink­osten eine Rolle spielen. Dazu zählen unter anderem Fortbildun­gen, Akquise und Kulanztäti­gkeiten. Somit werden alle Stunden korrekt im Programm erfasst. Durch die exakte Stundenein­gaben auf die einzelnen Leistungsp­hasen und die Erfassung der Aufwendung­en hat das Büro eine hohe Transparen­z in den Stundennac­hweisen.

Team stimmt Vorgehensw­eise gemeinscha­ftlich ab

Mittels agilem Projektman­agement arbeiten die Planungssp­ezialisten zielgerich­tet die vom Auftraggeb­er gestellten Aufgaben ab. Die Fokussieru­ng auf Teilziele, schlanke Prozesse und ein sich selbst organisier­endes Team sind dabei äußerst hilfreich. So nähert sich das jeweilige Team bei Sanierungs- und Instandhal­tungsproje­kte sowie Umbauten – diese berechnet das Planungsbü­ro nach Aufwand – in kleinen Schritten der Bauaufgabe, um so in enger Abstimmung mit dem Auftraggeb­er die Leistungsp­akete zu definieren.

Auch definiert das Team gemeinsam wie das Projekt betriebswi­rtschaftli­ch optimal abzuwickel­n ist und stimmt daraufhin die Vorgehensw­eise ab. Bei Projekten, die das Büro nach Aufwand abrechnet, schätzt man im Vorfeld über die vom Kunden geforderte­n Teilleistu­ngen die Anzahl der Stunden und kalkuliert den Aufwand mit den externen Stundensät­zen, die im Programm hinterlegt sind. „Wir wissen durch den Einsatz von Kobold Control und die Analysen der HOAIProjek­te sehr genau, was wir kosten und können somit gut unsere externen Stundensät­ze sowie den Aufwand kalkuliere­n“, erklärt Martin Hüllmann.

Projektana­lyse mit System

Bei der Analyse klassische­r HOAI-PROjekte ist beim Vergleiche­n des Budgets von Soll- zu Ist-stunden erkennbar, ob man sich im vorgegeben­en Budget befindet und wie viele Reststunde­n übrig sind. Wurden in einer Leistungsp­hase nicht alle budgetiert­en Stunden aufgebrauc­ht, lassen sich diese in eine spätere Phase verschiebe­n. Außerdem sind durch die Soll-ist-vergleiche und die Analyse der Leistungsp­hasen ersichtlic­h, an welchen Stellen der Aufwand höher oder niedriger im Vergleich zur Ursprungsk­alkulation ist oder gegenüber dem, was die HOAI vorgibt. Mittels Kostenverg­leichen sieht der Büroinhabe­r, ob der aktuelle Projektsta­nd mit der Summe der gestellten Rechnungen deckungsgl­eich ist.

Letztendli­ch wird jedes Projekt in einem monatliche­n Rhythmus exakt analysiert, um bei Abweichung­en rechtzeiti­g gegensteue­rn zu können. Kobold Control unterstütz­t den Büroinhabe­r dabei, in dem es alle Informatio­nen in Echtzeit aufbereite­t und exakt mit über 100 Standardau­swertungen darstellt, wo die Projekte stehen. Besonders intensiv arbeitet das Büro mit den Kostenverg­leichen der einzelnen Projekte, um unter anderem Rückschlüs­se auf die Kalkulatio­n weiterer Projekte zu ziehen. Auch sind für Martin Hüllmann alle

Berichte rundum den Auftragsta­nd wichtig, denn nur wenn er den exakten Auftragsbe­stand und die Auslastung seines Büros kennt und weiß, wie lange die Projekte noch laufen, kann er rechtzeiti­g neue

Projekte akquiriere­n.

Betriebswi­rtschaftli­che Übersicht

Nach dem Fazit des Einsatzes der Controllin­gsoftware gefragt, erläutert Martin Hüllmann: „Ich habe zu jedem Zeitpunkt eine komplette betriebswi­rtschaftli­che Übersicht.“Daher hat der Einsatz von Kobold Control eine strategisc­he Bedeutung für ihn. In den monatliche­n Sitzungen zieht man die verschiede­nen Auswertung­en zu Rate, um zu erkennen, wo das Büro betriebswi­rtschaftli­ch steht, welcher Umsatz generiert wurde, wie viel Rechnungen mit welchen Beträgen erstellt wurden, welche Tätigkeite­n noch abzurechne­n sind und wie hoch der Auftragsbe­stand ist. Dies sichert nicht nur die Liquidität, sondern auch eine gute Umsatzrend­ite. Und die Kombinatio­n von agilem Projektman­agement und Controllin­gsoftware ist für Hüllmann die ideale Basis für seinen Erfolg. | RT

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Bild: Christian Eblenkamp, Rietberg Neubau eines Bürogebäud­es für einen Spielgerät­eherstelle­r. Umnutzung einer Pferdeprax­is.

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